Rückblick

Rückblick

SE zur Missbrauchsprävention // VolkXtheologie // 4. Herlinde-Pissarek-Hudelist-Vorlesung // Origenes-Tagung // Austro-Canadian Roboethics-Workshop // Tagung zum Religionsunterricht // Hugo Rahner-Symposion // Aquinas Lecture 2019

Kinderschutz im Zentrum

Teilnehmende eines der Seminare mit den Lehrenden (Schölzhorn, Panhofer, Ladner von rechts nach links)Kinderschutz als enorm wichtige Aufgabe unserer Zeit – besonders in pädagogischen und kirchlichen Kontexten – professionell in den Blick zu nehmen, um reflektierte Handlungen setzen zu können, war Anliegen des Seminars „Schutz von Minderjährigen vor sexualisierter Gewalt“ im WS 2018/19. Der verfolgte Ansatz, Opfer und Betroffene an die erste Stelle zu setzen, bedeutet, das Zusammenwirken der unterschiedlichen individuellen und institutionellen Dynamiken bei sexualisierter Gewalt an Kindern verstehbar zu machen und Kinderschutz ethisch und wissenschaftlich zu fundieren. Diese Grundhaltung der Parteilichkeit zum Kind hin stand somit im Mittelpunkt dieses Seminars.

Bereits im WS 2017/2018 war nach einem Treffen mit P. Hans Zollner SJ (CCP) in Gesprächen mit Vertretern der Diözese Innsbruck, Vertreterinnen des Rektorats der Universität und dem Dekanat der Theologischen Fakultät die Notwendigkeit einer derartigen Lehrveranstaltung allseits betont worden. Im abgelaufenen Wintersemester konnte nun das Seminar zum Kinderschutz in Kooperation mit dem Centre for Child Protection (CCP) der Päpstlichen Universität Gregoriana, der Stabsstelle für Kinder- und Jugendschutz der Diözese Innsbruck, den Tiroler Kinderschutzzentren und der Theologischen Fakultät erstmals angeboten werden.

Das Interesse der Studierenden war derart groß, dass das Seminar doppelt geführt wurde. Mit Martin Schölzhorn, Johannes Panhofer und Gertraud Ladner waren mit dem Thema erfahrene Lehrende befasst: Schölzhorn ist Psychotherapeut und Klinischer Psychologe, Fachbereichsleiter im Kinderschutzzentrum Innsbruck und hat sowohl mit Opfern als auch Tätern gearbeitet; Panhofer, Psychotherapeut und Theologe, war Mitarbeiter im Kinderschutzzentrum Tangram; Ladner hält seit über zehn Jahren Lehrveranstaltungen zu Gewalt im sozialen Nahbereich. Sie arbeiteten in der Vorbereitung der Präsenzanteile des Blended-learning-Programms intensiv zusammen.

Die Teilnehmenden – Studierende verschiedener Fakultäten sowie Mitarbeitende der Diözese Innsbruck – fanden die Lehrveranstaltung „intensiv und wichtig“. Ihre präzisen inhaltlichen Rückmeldungen werden in zukünftige Seminare einfließen. (Gertraud Ladner)

Künstliches Licht, geblendete Herzen. Wozu Advent?
VolkXtheologie am 16. November 2018 im Studio 3 des ORF

Diskussionsrunde im Studio 3, Foto: Reinhold SiglAuch der zweite Abend aus der – von der Theologischen Fakultät mitverantworteten – Reihe „VolkXtheologie im ORF Studio 3“ war ein voller Erfolg. Und dies nicht nur deswegen, weil das Studio bis auf den letzten Platz gefüllt war. „Gleichgeschaltet“ mit der an diesem Tag eingeschalteten Weihnachtsbeleuchtung in der Stadt diskutierte man zum Thema „Künstliches Licht, geblendete Herzen. Wozu Advent?“ Die Gastgeber Bischof Hermann Glettler und Józef Niewiadomski luden drei Gäste ein, die über denkbar unterschiedliche Zugänge zu Themen des Advents, der menschlichen Sehnsucht und deren Erfüllung sprachen. Anita Netzer arbeitet im DOWAS (Durchgangsort für Wohnungs- und Arbeitssuchende); Brigitte Weninger ist eine der erfolgreichsten KinderbuchautorInnen; Andy Holzer, seit Geburt blind, bestieg die höchsten Gipfel aller Kontinente, darunter den Mount Everest, auf dem er am 21. Mai 2017 stand. Aus ihrer jeweiligen Erfahrung heraus diskutierten alle darüber, ob die kommerzielle Kultur unsere Sehnsucht erstickt. Vor allem aber sprach man über die „conditio humana“, über die „Größe und Not“ des Menschen, die sich gerade darin zeigt, dass genau dort, wo die Sehnsucht sich erfüllt, sie noch stärker aufbricht (so die Dichterin Christine Lavant). Diese Dynamik macht den Menschen zu einem „homo religiosus“. Gerade die Zeit des Advents macht Menschen, die „unter der leiblichen und seelischen Obdachlosigkeit“ zu leiden haben, noch einmal zu Außenseiter. Deswegen würde DOWAS lieber von „Rechten“ als von der Sehnsucht reden, weil diese vieles an Unrecht verschleiert. Andy Holzer fiel da Anita Netzer ins Wort: „Liebe Anita, jedes deiner Worte zeugt von einer immensen Sehnsucht in dir.“ Er selber gewann die Herzen des Publikums, als er davon erzählte, worüber er sich zu Weihnachten besonders freut. Über einen großen Baum mit vielen bunten Kugeln. „Ich sehe sie zwar nicht, aber ich betaste sie. So, wie ich das schon in meiner Kindheit getan habe. Da hat mich die Mutter verschiedene Kugeln betasten lassen, sie nannte dabei die Farben und sagte auch: Versuch, sie zu sehen! Mit deinen inneren Augen.“ Nach diesem Prinzip sieht er auch heute die Welt.

Musikalisch wurde der Abend von Jesse, Simon und Andi begleitet. Die Musiker (einer von ihnen studiert an unserer Fakultät) wurden stürmisch gefeiert.

Die nächste Ausgabe der VolkXtheologie ist für Donnerstag, den 11. April 2019, um 19.30 Uhr im Studio 3 (ORF Landesstudio Tirol) geplant. (Józef Niewiadomski)

ORF Tirol Studio 3   

Gerechtigkeit für alle? 
4. Herlinde-Pissarek-Hudelist-Vorlesung am 20.11.2018

v.l.n.r. Martina Kraml, Andrea Günter, VR Ulrike TanzerGibt es „Gerechtigkeit schlechthin“? Existiert „absolute Gerechtigkeit“? Die Freiburger Philosophin Andrea Günter hielt im November die mittlerweile 4. Herlinde-Pissarek-Hudelist-Vorlesung an der Universität Innsbruck. Im Andenken an die zwischen 1989-1993 weltweit erste Dekanin an einer Katholisch-Theologischen Fakultät lädt Sophia forscht, das wissenschaftliche Frauenkollektiv an der Theologie in Innsbruck, jährlich zur Auseinandersetzung ein. Feministische Themen werden besprochen.

Rund 40 Hörerinnen und Hörer folgten Günters Ausführungen. Ein Gerechtigkeitsdenken, wie es der griechische Philosoph Aristoteles ausarbeitet, mache Menschen zu Dingen. „Gerechtigkeit ist jedoch ein Streben, das in den Menschen wohnt. Sie ist immer personen- und situationenbezogen!“ Günter meint: „Wir können Unrecht beklagen, aber bestimmen, was Gerechtigkeit letztlich inhaltlich ist, können wir nicht.“ Menschen nicht als isolierte Individuen zu sehen, sondern immer als „gemeinschaftliche“ Wesen (Platon) zu verstehen, ist Günter wichtig.

In Günters Theorie, die an Platon und Hannah Arendt anknüpft, wirkt die Zukunft auf das Heute herein. „Wir müssen von solchen Versprechen ausgehen, die wir auch morgen noch halten können.“ Ein Beispiel: Zwei Menschen schließen miteinander einen Vertrag und übernehmen gegenseitig Pflichten und Verantwortung. Nun klagen gleichgeschlechtlich Liebende, dass ihrer verbindlichen Pflichtgemeinschaft Anerkennung verwehrt bleibe. Durch so eine Kritik kann ein Dialog, der zu mehr Gerechtigkeit führt, in Gang kommen. „Gerechtigkeit ist eine Orientierungsgröße des menschlichen Seins. Dies betrifft auch Geschlechterfragen.“ (Irmgard Klein)

Sophia forscht    

Verurteilung des Origenes – Kaiser Justinian und das Konzil von Konstantinopel 553
Tagung vom 29.–30. November 2018

Teilnehmer der Origenes-TagungDie Auseinandersetzung mit dem Denken des frühchristlichen Theologen Origenes (185-254) hat an der Innsbrucker Theologischen Fakultät Tradition. Es war der Dogmatikprofessor Lothar Lies SJ (gest. 2008), der vor allem im Blick auf die Eucharistietheologie des Origenes Bahnbrechendes geleistet hat. Seine Arbeiten genießen bei Fachleuten bis heute einen ausgezeichneten Ruf.

Nun kam Origenes wieder nach Innsbruck, diesmal jedoch unter ausdrücklich historisch-patrologischen Vorzeichen. Thomas Karmann konnte im November 2018 die achte Auflage der renommierten Vortragsreihe „Kolloquien zum Nachleben des Origenes“ an die hiesige Fakultät holen. Bislang war immer Münster i.W. der Austragsort gewesen, da die „Forschungsstelle Origenes“ an der dortigen Universität angesiedelt ist. Ihr umtriebiger Leiter Alfons Fürst – gegenwärtig wohl der Origenes-Kenner im deutschsprachigen Raum – ließ sich verführen, für Innsbruck diese Tradition zu brechen. Er wurde nicht enttäuscht: „Die beste Tagung bisher!“, so sein begeistertes Resümee.

Es war tatsächlich eine eindrucksvolle Veranstaltung. Trotz des sehr spezifischen Themas zur Rezeption des Origenes bei Kaiser Justinian und auf dem 2. Konzil von Konstantinopel, war der Dekanatssitzungssaal zeitweilig überbesetzt, von interessierten Fakultätsangehörigen, aber auch von zahlreichen Studierenden. Sie erlebten einen spannenden Reigen von Vorträgen, die aus verschiedenen Blickwinkeln der Frage nachgingen, wie es dazu kommen konnte, dass Origenes, der lange Zeit als Inbegriff der theologischen Gelehrsamkeit galt, im Umfeld der Religionspolitik Justinians nachhaltig verketzert wurde. Die Tagung war so auch eine Lehrstunde darüber, welche Formen die Politisierung von Theologie bzw. die Theologisierung von Politik annehmen kann – ein Thema, das heute so akut ist wie vor eineinhalb Jahrtausenden. Und wer nicht dabei sein konnte: Man darf sich auf die zeitnah zu erwartende Publikation der Vorträge in der Reihe „Adamantiana“ freuen! (Mathias Moosbrugger

Institut für Bibelwissenschaften und Historische Theologie  

Von Metaphern und Maschinen
Austro-Canadian Roboethics-Workshop am 04.12.2018

Vortragender Theo Hug (Innsbruck)Der einmal pro Jahr in Kooperation mit dem Zentrum für Kanadastudien veranstaltete Austro-Canadian Ethics-Workshop hat mittlerweile schon Tradition. Vergangenen Dezember veranstalteten Georg Gasser und Claudia Paganini in Zusammenarbeit mit dem WUV (Arbeitskreis Wissenschaft und Verantwortlichkeit) nun erstmals eine Fachtagung zum Thema Roboterethik.

Eröffnet wurde der Workshop in der bis auf den letzten Platz gefüllten Claudiana von der Südtiroler Medienwissenschaftlerin Claudia Gerstl mit ihrer spannenden Präsentation über die vielfältigen Formen von Beziehungen zwischen Robotern und Menschen in Science-Fiction-Filmen. Diese Aufmerksamkeit auf das menschliche Reden von Robotern griff dann der Medienpädagoge und Kommunikationswissenschaftler Theo Hug auf, indem er sich den Metaphern zuwandte, mit denen wir uns auf Roboter beziehen. Dabei kritisierte er, dass wir angesichts der komplexen Probleme der Gegenwart ausgerechnet nach technischen Lösungen suchen. In eine ähnliche Richtung sollten am Abend auch die Teilnehmer an der Podiumsdiskussion, die Physikerin, Informatikerin und Soziologin Ina Wagner (Multidisziplinäres System-Design, TU Wien) und der Philosoph und Pflegewissenschaftler Patrick Schuchter (Uni Graz) gehen, wenn sie davor warnten, die anspruchsvollen Herausforderungen des Pflegesystems undifferenziert durch das Allheilmittel Roboter lösen zu wollen.

Der kanadische Ingenieur Mike von der Loos (UBC Vancouver) dagegen präsentierte einen grundsätzlich positiven Zugang und der Philosoph Georg Gasser beschäftigte sich mit der (un)möglichen Freundschaft zwischen Mensch und Maschine. Alles in allem wurde in diesem sehr dichten Workshop das zunehmend relevante Themenfeld Roboterethik aus dem Blickwinkel von Robotik, Informatik, Medienwissenschaft, Philosophie und Pflegewissenschaften solide umrissen und damit der Grundstein für eine weitere interdisziplinäre Zusammenarbeit gelegt. (Claudia Paganini)

Zentrum für Kanadastudien  
WuV   

Bekenntnisorientierung als Bildungspotenzial für alle
Tagung zum Religionsunterricht vom 06.–07. Dezember 2018

Referentinnen und Teilnehmer der TagungBekenntnisorientierung im Sinne von Positionierung ist eine Stärke, die Authentizität und Transparenz ermöglichen und die Selbstaufklärung der Religionen unterstützen kann; Mut zu Neuem, um das Potential von Religionen für alle Schüler und Schülerinnen fruchtbar zu machen – das waren zentrale Erkenntnisse einer Tagung mit dem Titel „Bekenntnisgebundenheit des Religionsunterrichts als Potential?“, die von den Instituten Praktische Theologie und Islamische Theologie und Religionspädagogik veranstaltet wurde.

Im Mittelpunkt standen der Bekenntnisbegriff und zukunftsfähige Modelle von Religionsunterricht. Der islamische Theologe Abdullah Takim betonte, dass sich „Dialogfähigkeit und Bekenntnisgebundenheit nicht ausschließen“. Religion habe die Aufgabe, „nicht nur ideologiekritisch nach außen“ zu wirken, sondern auch selbstkritisch nach innen „und den Dialog mit anderen Religionen und Wissenschaften zu suchen“. Roman Siebenrock wandte sich gegen einen konfessionalistisch verengten Bekenntnisbegriff und hob demgegenüber den diakonischen Charakter hervor. Auch hielt er eine Haltung der Kenosis für unverzichtbar, welche die Wahrheit und Werte des anderen fördere. Thorsten Knauth, Religionspädagoge aus Essen, strich mit dem Konzept des dialogisch-religionsbezogenen Unterrichts die radikale Subjektorientierung hervor, nach der der Religionsunterricht von den Fragen der Schüler und Schülerinnen auszugehen habe. Mirjam Schambeck appellierte an die Religionsgemeinschaften, Mut zur Entwicklung von Neuem zu haben. Sie präsentierte das Modell eines positionalen kooperativen Religionsunterrichts „im Klassenverband“. Ihrer Meinung nach könnte die Kooperation der Religionen ein Modell darstellen, „wie die Gesellschaft produktiv mit Heterogenität“ umgehen kann. Ob dies möglich sein wird, hängt nach Schambeck davon ab, wie „mit Minderheiten und Machtansprüchen im Rahmen der Zusammenarbeit“ umgegangen wird. (Martina Kraml / Maria Juen)

Institut für Praktische Theologie   
Institut für Islamische Theologie und Religionspädagogik   

Hugo Rahner SJ – ein Innsbrucker Kirchenhistoriker in Brüchen der Zeit
Symposion zum 50. Todestag vom 17.–18. Jänner 2019

Vortragender Mariano Delgado (Universität Fribourg)Hugo Rahner (geb. 1900) war ein theologischer Universalgelehrter. Er kannte die alte Kirche wie seine Westentasche – natürlich aus den Originalquellen. Er wirkte in der Zwischenkriegszeit unter dem Stichwort „Verkündigungstheologie“ an einer grundsätzlichen, pastoral orientierten Erneuerung des theologischen Selbstverständnisses mit, die über Umwege bis heute weiterwirkt. Er brachte sich intensiv ein in die Diskussion um die Frage nach dem Beitrag des Christentums und der Kirche für den geistigen Neuaufbau nach der Katastrophe des 2. Weltkriegs. Und er war ein intimer Kenner der Spiritualität und des Lebens seines Ordensvaters Ignatius von Loyola.

Und doch wurde er nach seinem Tod 1968 sehr schnell nahezu völlig vergessen. Sein humanistisches Bildungsideal galt als überholt, seine Sprache wirkte auf viele antiquiert.

Nun bot sein 50. Todestag die Gelegenheit, sich an eine Re-Evaluation zu wagen: Bietet dieser Kirchenhistoriker aus einer anderen Zeit möglicherweise doch wertvolle Impulse für die Gegenwart? Auf einem vom Institut für Bibelwissenschaften und Historische Theologie und vom Forschungszentrum „Synagoge und Kirchen“ organisierten Symposion wurde diese Frage aus verschiedenen – historischen, systematischen, biographischen und pastoraltheologischen – Perspektiven angegangen. Der Tenor fiel eindeutig aus: Hugo Rahner gehört bei allen Eigenheiten und bei aller Kritik auf das theologische Tapet! Er gehört gelesen und studiert, weil er sensibel macht für die großen Fragen der Theologie, der Kirche und der Gesellschaft von heute, die denen seiner Zeit gar nicht so unähnlich sind.

Ob man deswegen den „Karl-Rahner-Platz“ vor der Innsbrucker Theologischen Fakultät in „Hugo-und-Karl-Rahner-Platz“ umbenennen muss, ist zwar (noch) fraglich. Die spannenden und vielfältigen Vorträge ausgewiesener Expertinnen und Experten, die noch heuer im Druck erscheinen sollen, haben aber sehr klar gemacht, dass man Hugo Rahner nicht noch einmal vergessen sollte. Wir bleiben dran! (Mathias Moosbrugger

Institut für Bibelwissenschaften und Historische Theologie  

Aquinas Lecture 2019
Feier des 90. Geburtstags von Altrektor P. Otto Muck SJ am 30. Jänner 2019

Aquinas Lecture 2019„The Priority of Being Good“ – der Titel des Festvortrags von Patrick Riordan SJ, University of Oxford, kann als Motto des Wirkens von Otto Muck als Rektor, Dekan, Institutsleiter und natürlich als Ordinarius für Christliche Philosophie an der Universität Innsbruck gelten.

Es geht nicht darum, das irgendwie Nützliche zu verfolgen, das spontan Leichte, die erstbeste Assoziation für der Weisheit letzten Schluss zu halten. Es geht darum, dem Priorität einzuräumen, was mittel- und langfristig gut tut: Dialog, Verstehen, Integration. Dazu kann gründliches Nachdenken und systematische Reflexion beitragen. In diesem Sinne ist auch eine Philosophie, deren Rationalität sich nicht auf technische Zwecke beschränkt, sondern sich auf grundlegende weltanschauliche Themen, auf Lebensorientierung bezieht, Prof. Mucks besonderes Anliegen. Sein Schüler Patrick Riordan hat es im Vortrag gekonnt auf den Punkt gebracht. Gefeiert wurde übrigens in drei Schritten: In einem Workshop mit Nikolaus Wandinger, Winfried Löffler und Christian Kanzian wurde der philosophische Ansatz von Otto Muck „Transzendentale Metaphysik“ unter verschiedenen philosophischen, aber auch theologischen Perspektiven beleuchtet: Texte von Emerich Coreth, dessen 100. Geburtstag wir 2019 feiern, und Karl Rahner wurden studiert. Im Festakt hoben Rektor Tilmann Märk und Dekan Josef Quitterer die Bedeutung des Geehrten für Universität und Fakultät hervor. Dabei wurden das Wirken und auch die Person Otto Mucks gewürdigt. Danach gab es den gewohnten philosophisch-dialogischen Ausklang, in dem noch lange, wie es Otto Muck gebührt, genetzwerkt, gescherzt, aber auch durchaus tiefgründig disputiert wurde. (Christian Kanzian

Institut für Christliche Philosophie   

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