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2025


Neue Publikation am ILIM (Mitarbeiter hervorgehoben)/new publication at ILIM (staff member in bold):

Maes T., Verheyen J., Senghor B., Mudavanhu A., Schols R., Hellemans B., Geslain E., Volckaert F.A.M., Gante H.F., Huyse T. (2025). First evidence of a genetic basis for thermal adaptation in a schistosome host snail, Ecological Monographs 95(1): e70006. https://doi.org/10.1002/ecm.70006

Ein internationales Forschungsteam unter der Leitung von Tim Maes (KU Leuven/Forschungsinstitut für Limnologie, Mondsee, der Universität Innsbruck) hat erstmals eine genetische Grundlage für die Anpassung an Temperaturbedingungen bei der Süßwasserschnecke Bulinus truncatus nachgewiesen – einem wichtigen Zwischenwirt für die urogenitale Schistosomiasis, eine tropische parasitäre Krankheit, die weltweit über 150 Millionen Menschen betrifft.

In der aktuellen Studie, veröffentlicht in Ecological Monographs, wurden zehn Schneckenpopulationen aus drei verschiedenen Ländern entlang eines breiten Temperaturgradienten untersucht. Durch eine Kombination aus phänotypischen, ökologischen und genomischen Analysen stellten die Forschenden fest, dass bestimmte genetische Marker mit Temperatur- und Niederschlagsmustern assoziiert sind. Schnecken aus wärmeren Klimazonen zeigten niedrigere Überlebensraten bei hohen Temperaturen, kompensierten dies jedoch durch eine höhere Reproduktionsrate. Kälteresistenter Ursprung wurde hingegen mit höherem Wachstumstempo und erhöhten Hämoglobin- und Zuckerspiegeln in Verbindung gebracht.

Die Ergebnisse liefern überzeugende Beweise dafür, dass die Fähigkeit von Bulinus truncatus, sich an unterschiedliche Klimabedingungen anzupassen, genetisch verankert ist. Diese Entdeckung hat weitreichende Folgen für die zukünftige Ausbreitung von Schistosomiasis und die Effektivität von Bekämpfungsmaßnahmen unter dem Einfluss des Klimawandels.

Die Studie wurde durch die Forschungsstiftung FWO, die Vlaamse Interuniversitaire Raad, die Royal Belgian Zoological Society (RBZS) und weitere internationale Partner gefördert und ist als Open Access Version zugänglich.

online seit, 14.03.2025


Seminarankündigung

Mittwoch 5. März 2025 um 14.00 Uhr

Libor Zavorka, Wassercluster Lunz

Titel: The role of omega-3 fatty acids in eco-evo-devo dynamics 

Abstract:

The physiological dependence of animals on dietary intake of vitamins, amino acids, and fatty acids is widespread. Significant differences in the availability of these vital dietary biomolecules among various resources require consumers to adopt diverse strategies to meet their physiological needs. In this talk, I will present a synthesis of emerging research on omega-3 long-chain polyunsaturated fatty acids, focusing primarily on predator–prey interactions. I will demonstrate how the trade-off between the ability to consume resources rich in vital biomolecules and the capacity for internal synthesis drives differences in consumer phenotype and fitness. These dynamics can, in turn, influence ecosystem functioning. I will also outline how emphasizing vital dietary biomolecules within eco-evo-devo dynamics can enhance our understanding of anthropogenic impacts across multiple levels of biological organization.

Das Seminar findet in hybrider Form statt:

online seit 03.03.2025


Neue Publikation am ILIM (Mitarbeiter:innen hervorgehoben)/new publication at ILIM (staff members in bold):

Pitt A., Lienbacher S., Schmidt J., Neumann-Schaal M., Wolf J., Oren A., Reichl S., Hahn M. W. (2025): Aquirufa esocilacus sp. nov., Aquirufa originis sp. nov., Aquirufa avitistagni, and Aquirufa echingensis sp. nov. discovered in small freshwater habitats in Austria during a citizen science project, Archives of Microbiology 207: 71, https://doi.org/10.1007/s00203-025-04275-6

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Im Rahmen des Sparkling Science Projekts "Aquirufa: Biodiversität und Ökologie von Süßwasserbakterien" wurden weitere vier neue Süßwasserbakterienarten der Gattung Aquirufa aus kleinen Gewässern in Österreich, gemeinsam mit Schüler:innen, die als Citizen Scientists in das Projekt eingebunden sind, entdeckt und beschrieben.

Die Open Access Publikation wurde von der Universität Innsbruck und der Medizinischen Universität Innsbruck finanziert. Die  Studie wurde vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung mit dem Programm Sparkling Science, Projekt SPSC_01_051-Aquirufa und von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG)  im Rahmen von Schüler:innenpraktika unterstützt.

online seit 28.02.2025


Neue Publikation am ILIM (Mitarbeiter:innen hervorgehoben)/new publication at ILIM (staff members in bold):

Riesenberg T.P., Dadras A., Darienko T., Post S., Herrfurth C., Fürst-Jansen J.M.R., Hohnhorst N., Petroll R., Rensing S.A., Pröschold T., de Vries S., Irisarri I., Feussner I., de Vries J. (2025). Time-resolved oxidative signal convergence across the algae-embryophyte divide, Nature communications 16: 1780 https://doi.org/10.1038/s41467-025-56939-y

Neue Studie enthüllt evolutionäre Ursprünge pflanzlicher Stressantworten

Ein internationales Forscher:innenteam unter Mitarbeit des Forschungsinstituts für Limnologie, Mondsee, der Universität Innsbruck, hat in der Fachzeitschrift Nature Communications eine Studie veröffentlicht, die die evolutionären Ursprünge von Stressantworten bei Pflanzen beleuchtet. Die Untersuchung zeigt, dass bereits vor dem Landgang der Pflanzen vor etwa 600 Millionen Jahren bestimmte Signalwege existierten, die es Pflanzen ermöglichten, auf Umweltstressoren wie Licht- und Temperaturschwankungen zu reagieren. Die Wissenschaftler:innen konnten Schlüsselkomponenten in Algen und frühen Landpflanzen identifizieren, die als Knotenpunkte in Stressreaktionsnetzwerken fungieren. Diese Knotenpunkte, darunter Ethylen-Signalwege und wichtige Kinasen, integrierten bereits damals verschiedene Umweltreize und legten den Grundstein für die heutigen komplexen Stressantworten der Pflanzen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Fähigkeit von Pflanzen, auf wechselnde Umweltbedingungen zu reagieren, tief in ihrer evolutionären Geschichte verwurzelt ist. Dieses Verständnis kann dazu beitragen, moderne Pflanzen widerstandsfähiger gegenüber Umweltstressoren zu machen.

Die Studie ist als Open Access Publikation verfügbar und wurde aus Mitteln des EU Programms Horizon 2020 und der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützt.

online seit 20.02.2025


Neue Publikation am ILIM (Mitarbeiter:innen hervorgehoben)/new publication at ILIM (staff members in bold):

Pitt A., Lienbacher S., Schmidt J., Neumann-Schaal M., Wolf J., Wenng H., Oren A., Huber Z., Hahn M.H. (online first). Biodiversity of strains belonging to the freshwater genus Aquirufa in a riparian forest restoration area in Salzburg, Austria, with a focus on the description of Aquirufa salirivi sp. nov. and Aquirufa novilacunae sp. nov. International Microbiology https://doi.org/10.1007/s10123-025-00642-x

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Im Rahmen des Sparkling Science Projekts „Aquirufa: Biodiversität und Ökologie von Süßwasserbakterienwurden vier Süßwasserlebensräume in Gewässern der Weitwörther Au im Bundesland Salzburg beprobt.

Hauptziel war die Gewinnung von Bakterienstämmen der Gattung Aquirufa, einer Gruppe typischer und weit verbreiteter Süßwasserbakterien. Es konnten zahlreiche Reinkulturen von Aquirufa-Stämmen gewonnen werden, drei davon, aus dem Fluss Salzach, einem neu angelegten Teich und dem Ausee stammende, stellten neue Arten dar.

Gemeinsam mit Schüler:innen der Klasse 3C (2023/2024) des BRG Seekirchen und den Pädagoginnen Claudia Kleinferchner und Caroline Neudecker wurden Wasserproben entnommen, Messungen durchgeführt, Agarplatten beimpft, Experimente durchgeführt sowie neue Süßwasserbakterienstämme isoliert. Auch bei der Erstellung der Artnamen waren die Schüler:innen beteiligt.

Die Open Access Publikation wurde von der Universität Innsbruck und der Medizinischen Universität Innsbruck finanziert. Die  Studie wurde vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung mit dem Programm Sparkling Science, Projekt SPSC_01_051-Aquirufa und von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG)  im Rahmen von Schüler:innenpraktika unterstützt.

Webseite des Sparkling Science Projekts: https://sparklingbacteria.com/2-sparkling-science-projekt-aquirufa/

online seit 18.02.2005


Young MINT Workshops am Mondsee

Young MINT1

Volksschülerin als "Wissenschafterin" im Labor, Foto: S. Wanzenböck

Im Rahmen des LEADER Projekts Young MINT standen kürzlich je ein Workshop am Forschungsinstitut für Limnologie, Mondsee, für Schüler:innen der Volksschule Thalgau und der Volksschule Mondsee am Programm in denen die Kinder in die Rolle von Wissenschafter:innen schlüpfen konnten.

Markus Möst vermittelte den Schüler:innen die spannende Welt der Wasserflöhe und mit welchen Problemen sie durch die immer höheren Seetemperaturen konfrontiert werden. Bettina Sonntag holte mit den Kindern Wasserproben aus dem See und erklärte, welche Methoden Wissenschafter:innen anwenden um diese Proben zu analysieren. Unter dem Mikroskop konnten die Kinder dann, unter fachlicher Anleitung selbst in die Welt des Planktons eintauchen. Mit Sabine Wanzenböck ging es ins "Labor". Mit weißen Labormantel und Laborhandschuhen ausgerüstet, wurde die Arbeit mit Pipetten ausprobiert und die Kinder erfuhren, dass es dabei um ganz genaues Arbeiten geht, damit die Ergebnisse später vergleichbar sind. Zum Abschluss gab es noch eine Institutsführung mit den Aquarienräumen als Highlight.

online seit, 06.02.2025


Neue Publikation am ILIM/new publication at ILIM:

Soria E., Lu Q., Boswell W., Du K., Xing Y., Boswell M., Weldon K.S., Lai Z., Savage M., Schartl M., Lu Y. (2025). Segregation Between an Ornamental and a Disease Driver Gene Provides Insights Into Pigment Cell Regulation, Pigment Cell Melanoma Res. 38(1):e13196. doi: 10.1111/pcmr.13196. Epub 2024 Sep 17. PMID: 39289030

Eine aktuelle Studie, veröffentlicht in der Zeitschrift Pigment Cell & Melanoma Research, enthüllt bedeutende Entdeckungen über die genetische Regulierung von Pigmentzellen. Das Forschungsteam, geleitet von Dr. Yuan Lu, und unter Mitwirkung des aktuell am ILIM arbeitenden Gastprofessors Manfred Schartl (FG Lamatsch), identifizierte eine genetische Trennung zwischen einem ornamentalem und einem krankheitsfördernden Gen in Xiphophorus-Hybriden (eine Gattung der lebendgebärenden Zahnkarpfen). Diese Ergebnisse tragen zu einem besseren Verständnis der normalen und pathologischen Pigmentzellentwicklung bei und beleuchten die molekularen Mechanismen hinter genetischer Inkompatibilität. Die Studie hebt die komplexen, genetischen Interaktionen hervor, die bei der Entstehung von Tumoren in Hybridfischen eine Rolle spielen, und bietet wertvolle Einsichten für die Forschung an Melanomen. 

Die Studie wurde vom National Institutes of Health, dem National Cancer Institute und der Texas State University finanziell unterstützt und ist mit Open Access zugänglich.

online seit, 17.01.2025


Neue Publikation am ILIM (Mitarbeiter:innen hervorgehoben)/new publication at ILIM (staff memebers in bold):

Šmejkal M., Kalous L., Auwerx J., Gorule P.A., Jarić I., Dočkal O., Fedorčák J., Muška M., Thomas K., Takács P., Ferincz A., Choleva L., Lamatsch D.K., Wanzenböck J., Van Wichelen J. (2025). Wetland fish in peril: A synergy between habitat loss and biological invasions drives the extinction of neglected native fauna, Biological Conservation 302: 110948, 
https://doi.org/10.1016/j.biocon.2024.110948 

Europäische Feuchtgebiete, wichtige Süßwasserökosysteme, stehen unter starkem anthropogenen Druck. Für einheimische Fischarten in diesen Gebieten sind insbesondere Lebensraumzerstörung und die Ausbreitung invasiver, nicht-heimischer Arten die größten Bedrohungen, die ihr Aussterberisiko erhöhen. Diese Studie untersucht die Auswirkungen dieser Bedrohungen auf vier charakteristische Arten mit weitreichender Verbreitung in der EU: Karausche, Schlammpeitzger, Moderlieschen und Europäischer Hundsfisch. Die Forschung beleuchtet, wie Habitatverlust und biologische Invasionen die Population und den Schutzstatus dieser Arten beeinflussen. Ziel ist es, den Schutzstatus durch grenzüberschreitende Zusammenarbeit und Nachzuchtprogramme zu verbessern. Ein vertieftes Verständnis der Auswirkungen und Mechanismen des Habitatverlusts sowie der Interaktionen mit invasiven Arten ist entscheidend, um die verbleibenden Populationen zu sichern und gezielte Wiederansiedlungsmaßnahmen durchzuführen.

online seit 17.01.2025


Hörtipp:

 Interview OE1

Interview Lothar Bodingbauer (Ö1) mit Prof. Manfred Schartl in Mondsee, Foto: D. Lamatsch

ab 13. Jänner 2025 von Montag bis Freitag jeweils 8:55 - 9 Uhr gibt es spannende Ergebnisse aus der Genetik und Evolution

In der Reihe "Vom Leben der Natur" auf Ö1 werden brandneue Ergebnisse aus der Welt der Lungenfische und ihrem riesigen Erbmaterial (Genom, dreißigmal so groß wie jenes des Menschen) vermittelt. Prof. Manfred Schartl von der Universität Würzburg ist zurzeit Gastprofessor am Forschungsinstitut für Limnologie der Universität Innsbruck am Mondsee in der Forschungsgruppe von Dunja Lamatsch. Im Interview von Lothar Bodingbauer von Ö1 (Foto, credit D. Lamatsch) gibt er einen Einblick in dieses Forschungsthema und ob damit das Rätsel zum Landgang der Wirbeltiere gelöst werden kann.

Die Serie gibt es auch zum Nachhören und als Podcast.

Originalpublikation: Manfred Schartl, Joost M. Woltering, Iker Irisarri et al. & Axel Meyer (2024) The genomes of all lungfish inform on genome expansion and tetrapod evolution. Nature; doi: 10.1038/s41586-024-07830-1 https://www.nature.com/articles/s41586-024-07830-1

online seit 10.01.2025


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