Im Auftrag der Tiroler Landesmuseen, Direktor Wolfgang Meighörner und der Universität Innsbruck, Rektor Tilman Märk.
Eröffnung: Donnerstag, 26. September 2019, 18.00 Uhr Ausstellungsdauer: 27. September 2019 – 1. März 2020
EinProjekt der Universität Innsbruck und der TirolerLandesmuseen im Rahmen 350 Jahre Universität Innsbruck.
FLATZ, Schönheit vor Weisheit, 1981, Sammlung Kunstgeschichte Innsbruck/Jörg Moser
Buch: Haymon Verlag ISBN: ISBN 978-3-7099-3472-2
Autorinnen und Autoren des Begleitbuches: Mónica Bello, Genf; Arno Böhler, Wien; Siân Ede, London; Vittorio Gallese, Parma, New York; Inge Hinterwaldner, Berlin, Karlsruhe; Caroline A. Jones, Cambridge/Massachusetts; Manos Tsakiris, London;
Camila Valenzuela Moguillansky, Santiago de Chile; Susanne Witzgall, München.
„Schönheit vor Weisheit“ stellt die Frage nach dem Zusammenwirken von KünstlerInnen und WissenschaftlerInnen an unterschiedlichen Institutionen und Orten, an Diskursen innerhalb und außerhalb der Geisteswissenschaften, nach möglichen Gemeinsamkeiten und Bruchlinien. Kunst wie Wissenschaft verbindet das Denken über die Welt und das Erforschen ihrer Ordnungen. Die Annäherung von Kunst und Wissenschaft stellt für beide Disziplinen historisch gewachsene Grenzen in Frage, Narrative des eigenen Handelns werden destabilisiert, Grenzbereiche zu spannenden Feldern von beiden. Methoden und Arbeitsweisen sind immer als Forschungspraktiken zu verstehen, letztlich mit dem Ziel, Erkenntnis zu gewinnen. So gilt es, diese Beziehungen zu verfolgen und offen zu legen, sich auf den zentralen Gedanken derUniversitaszu konzentrieren und neue gedankliche Räume für Kunst und Wissenschaften gleichermaßen zu eröffnen. International renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Bereichen Philosophie, Kunstgeschichte, Neurowissenschaften, Humanphysiologie, Psychologie, Quantenphysik und Biologie diskutieren im dazu erscheinenden Buch den aktuellen Forschungsstand und geben Ausblicke zu einer möglichen Weiterentwicklung.In „Schönheit vor Weisheit“, einem Bildtitel des Künstlers Flatz folgend, sind Arbeiten von mehr als dreißig Künstlerinnen und Künstlern, darunter Ernst Caramelle, Thomas Feuerstein, Flatz, Heinz Gappmayr, Dmitry Gelfand/Evelina Domnitch, Christine Prantauer, Heidrun Sandbichler, Norbert Pümpel, Ernst Trawöger, Elmar Trenkwalder, Lois Weinberger und Franz West vertreten. Sie führen mit ihren Werken einen methodischen und inhaltlichen Diskurs mit wissenschaftlichen Sammlungsbeständen und aktuellen Forschungspraktiken der Universität Innsbruck.
Die Universität Innsbruck ist mit „Schönheit vor Weisheit“ für ein Semester Gast im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum. Über 30 gemeinsame Veranstaltungen werden Teil der Ausstellung und vermitteln zentrale gesellschaftliche Fragestellungen ebenso wie künstlerische und wissenschaftliche Positionen. Tagungen, Vorträge, Podiumsdiskussionen, künstlerische Performances, Filme, Künstlerführungen, Workshops und die Gesprächsreihe „WissenschaftlerInnen in Gespräch“ ergänzen und bereichern die Ausstellung, die sich als Laboratorium, als Diskussionsplattform und Ideengeber sieht. Mit diesem Projekt soll die wissenschaftliche und künstlerische Zusammenarbeit beider Institutionen weiter verstärkt und intensiviert und eine gemeinsame Plattform für zukünftige Projekte geschaffen werden.
Maximilianus Die Kunst des Kaisers L'arte dell'imperatore
Vorbereitung einer Ausstellung des Südtiroler Landesmuseums Schloss Tirol in Zusammenarbeit mit der Universität Innsbruck 27. Juli – 3. November 2019
2019 jährt sich der Todestag Maximilians I. zum 500sten Mal. Dass Person und Aussehen dieses Kaisers auch nach einem halben Jahrtausend noch so präsent sind, erklärt sich daraus, dass er sich und sein Amt wie keiner vor ihm zu inszenieren verstand. Er erkannte als erster die politischen Möglichkeiten des reproduzierbaren Bildes, gilt als Ahnherr neuzeitlicher Bildpropaganda.
In seinem Bemühen, Kunst in den Dienst seiner dynastischen Inszenierung und politischen Ziele zu stellen, beauftragte Maximilian die führenden Künstler seiner Zeit (Albrecht Dürer, Lucas Cranach, Albrecht Altdorfer, Hans Burgkmair etc.) mit einer Fülle von Aufträgen. Im Zentrum standen seineRuhmeswerke, die großen Holzschnittfolgen vonTriumphzugundEhrenpforte, die dimensional alles übertrafen, was in der Druckgraphik bis dahin geschaffen worden war. Auch seine autobiographischen WerkeWeißkunig,FreydalundTheuerdankwaren als illustrierte Druckwerke zur Reproduktion gedacht. Daneben initiierte er eine Vielzahl weiterer Buchprojekte und war auch in den traditionellen künstlerischen Medien der Malerei und Skulptur ein überaus ambitionierter Auftraggeber.
Die Ausstellung zielt nicht eigentlich auf die Ikonographie der Werke und den Anteil der Künstler, sondern auf die aktive Rolle Maximilians als Auftraggeber. Anhand der Untersuchung der Entstehungsprozesse der einzelnen Projekte soll nachgewiesen werden, welch unmittelbaren Einfluss Maximilian in jeder ihrer Phasen genommen hat: vom ersten Diktat, in dem er seine Konzepte darlegte, über die Kontrolle der von den Künstlern gelieferten Vorentwürfen und Reinzeichnungen bis hin zur finalen Umsetzung. Erstmals werden all diese Spuren der direkten Regieführung Maximilians in seinen Kunstprojekten zusammengestellt und präsentiert werden. Unter Beiziehung der international führenden Wissenschaftler auf diesem Feld, soll eine Forschungsperspektive auf Maximilian I. entwickelt werden, die den Kaiser nicht bloß als Auftraggeber, sondern als aktiven Gestalter in den Blick nimmt.
„EHGombrich and Vienna – Tracing Gombrich’s legacy (early period 1936 – 1958)“
Ettore Sottsass Jun. gilt als Kultfigur und Popstar der internationalen Designgeschichte. 1917 in Innsbruck geboren, setzte sich der Sohn einer Österreicherin und eines Italieners Zeit seines Lebens in ebenso hartnäckiger wie humorvoller Art und Weise mit den Konventionen des klassischen Entwurfs auseinander. Auf der Suche nach einer neuartigen Sprache des ästhetischen Ausdrucks experimentierte er sowohl auf dem Gebiet der Architektur als auch der Möbel- und Produktgestaltung radikal mit Formen, Farben und Materialien und fand zu außergewöhnlichen, z.T. ironisch gebrochenen und mitunter provokativen Ergebnissen, die vor allem eines sollten: Spaß machen!
Anlässlich des 100. Geburtstages des berühmten Sohnes der Stadt veranstaltet das Kunsthistorische Institut der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck in Kooperation mit dem Italien-Zentrum eine internationale Tagung, auf der bislang kaum beachtete Aspekte von Sottsass‘ vielfältigem Œuvre beleuchtet und seine einzigartige Stellung in der Architektur- und Designgeschichte einem breiten Publikum nähergebracht werden.
Die Sektionen werden moderiert von Gerda Breuer (Aachen), Christoph Hölz (Innsbruck), Tido von Oppeln (Berlin/Zürich) und Xenia Ressos (Innsbruck).
Das Forschungs- und Ausstellungsprojekt beschäftigt sich mit der Ausprägung von Gegenwelten. Ein breit gefächertes Team von Forschern, Künstlern und Kuratoren widmet sich über einen Zeitraum von eineinhalb Jahren dem Thema Gegenwelten, den großen Gesellschaftsentwürfen und Utopien wie den alltäglichen Normverstößen. Es werden abstrakte Konstruktionen und konkrete Systeme analysiert.
Project leader: Patterns of Trans-regional Trails. The materiality of art works and their place in the modern era. Bombay, Paris, Prague, Lahore, ca. 1920s to early 1950s. Funded by the Austrian Science Fund FWF