Kompetenzbereich Schreiben und Mündliche Interaktion

Im Bereich geht es um die literalen Praktiken des Schreibens und die der mündlichen Interaktion, zugeschnitten auf germanistisch-professionsbezogene Anforderungen. Schreiben wird sowohl prozess- als auch produktorientiert und in seiner domänenspezifischen Ausdifferenzierung, etwa als wissenschaftliches, journalistisches oder kreatives Schreiben, fokussiert. Mündliche Interaktion wird hier in einem weiten Verständnis verwendet und schließt die Praktiken sprecherisch-stimmlicher Elementarprozesse sowie der Rhetorik in genuin interaktiven Formaten wie Gesprächen und Debatten sowie in Formaten wie Reden und (wissenschaftlichen) Präsentationen ein.

Lehre und Erforschung dieser literalen Praktiken sind perspektiviert im Rahmen der Germanistik als Teil der philologisch-kulturwissenschaftlichen Fächer. Bezugspunkte sind die deutsche Sprache, Literatur, Medialität und Kultur, also die genuinen Gegenstände der Germanistik. Es wird ein spezifischer Beitrag zur Ausbildung eines professionellen Selbstverständnisses als Germanist:in geleistet.

Mit der Einrichtung des Bereichs „Schreiben und Mündliche Interaktion“ ist auf aktuelle Entwicklungen in Forschung und Anwendung reagiert worden. Der Standort Innsbruck konnte dabei auf eine lange Tradition zurückgreifen: So legte beispielsweise der Linguist Hanspeter Ortner im Jahr 2000 die vielfach rezipierte Monographie „Schreiben und Denken“ vor, die das „Wissen schaffende Schreiben“ zum Gegenstand hat. Mit der Implementierung der Bologna-Reform in Innsbruck im Jahr 2009 sind Forschung und Lehre in diesem Feld als selbständiger Bereich des Faches Germanistik verstetigt worden.

Die Lehre im Kompetenzbereich „Schreiben und Mündliche Interaktion“ folgt den Prinzipien der kompetenzorientierten Didaktik und zielt auf die wissenschaftliche sowie beruflich-professionelle Qualifizierung für verschiedene germanistische Felder. Das Lehrangebot ist in allen germanistischen Curricula verankert und bietet sowohl obligatorische als auch wahlobligatorische Kurse. Auch angewandte Praxisprojekte wie die Zusammenarbeit mit dem Raetermuseum Hohe Birga in Birgitz (Apel, Rieder & Schwarze 2018) oder ein Dorfbuch-Projekt werden durchgeführt.

Mit Begleitforschung zur Lehre wird ein Beitrag zur Weiterentwicklung kompetenzorientierter, professionsbezogener Hochschuldidaktik geleistet (z.B. Rieder & Schwarze 2020, Schwarze & Rieder 2014). Forschungsschwerpunkte, die in eigenständige Beiträge zu Diskursen der Schreibwissenschaft, Multimodalen Interaktionsanalyse, Sprechwissenschaft, Rhetorik, Angewandten Linguistik, Textlinguistik und Wissenskommunikation münden, sind:

  • Empirische Multimodale Interaktionsforschung: Unterrichtskommunikation, Argumentation und Feedbackprozesse
  • Digitalität: Konsequenzen des digitalen Wandels für Kommunikationsprozesse in Mündlichkeit und Schriftlichkeit in Kompetenzperspektive
  • Interaktions-, prozess- und produktorientierte Forschung im Feld der Schreibwissenschaft: Schreibberatung, Schreibratgeber, domänenspezifisches Schreiben, Kompetenzentwicklung im wissenschaftlichen Schreiben



Mitarbeiter*innenbalken-dunkelblau

Cordula Schwarze, derzeit vertreten durch Carolin Dix - Bernadette Rieder

 Die Lehrveranstaltungen im Kompetenzbereich Schreiben und Mündliche Interaktion werden auch von externen Lehrbeauftragten abgehalten:

  • Rhetorik/Rhetorische Kompetenz, Mündliche Interaktionskompetenz, Sprechwissenschaft:
    Heiner Apel
  • Textproduktionskompetenz, Wissenschaftliches Schreiben:
    Alexander Eberharter, Max Mayr
  • Stimmbildung, Sprecherziehung, Aspekte des beruflichen Sprechens (Lehrerstimme):
    Maria Höretzeder, Thomas Lackner
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