Neuer Herausgeber der Historisch-Kritischen Ausgabe der Werke und Briefe Adalbert Stifters

Ao. Univ. Prof. i. R. Mag. Dr. Wolfgang Wiesmüller wurde österreichischer Hauptherausgeber und zum Mitglied des Projektausschusses Historisch kritische Ausgabe der Werke und Briefe Adalbert Stifters der Sektion I (Geistes- und Kulturwissenschaften) der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München gewählt.

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In der Mitarbeiterkonferenz der Historisch-Kritischen Ausgabe der Werke und Briefe Adalbert Stifters am 23. und 24. September 2021 legte em. o. Univ. Prof. Mag. Dr. Alfred Doppler sein Amt als österreichischer Hauptherausgeber zurück, das er seit 1971 innehatte, und schlug als Nachfolger ao. Univ. Prof. i. R. Mag. Dr. Wolfgang Wiesmüller vor. Der Vorschlag wurde einstimmig angenommen. In der Folge wurde Univ. Prof. Wiesmüller zum Mitglied des Projektausschusses Historisch kritische Ausgabe der Werke und Briefe Adalbert Stifters der Sektion I (Geistes- und Kulturwissenschaften) der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München gewählt.

Die Historisch-Kritische Ausgabe der Werke und Briefe Adalbert Stifters wurde im Herbst 1968 anlässlich eines „Internationalen Adalbert Stifter Symposiums“ des Adalbert Stifter Instituts Linz zum 100. Todestag Adalbert Stifters in Bad Hall (Oberösterreich) angebahnt. Sie sollte auf der Grundlage moderner Editionsphilologie und umfangreicher bis dato unbekannter Handschriften Adalbert Stifters die damals noch nicht abgeschlossene Prag-Reichenberg-Ausgabe (1901–1979) mit 25 Bänden ersetzen.

1971 wurden mit Univ. Prof. Alfred Doppler (KFU Innsbruck) und Univ. Prof. Hermann Kunisch (LMU München) die beiden Hauptherausgeber bestellt. Univ. Prof. Hermann Kunisch wurde 1976 von Univ. Prof. Wolfgang Frühwald (LMU München) abgelöst, dieser 2000 von Univ. Prof. Hartmut Laufhütte (Universität Passau).

Ab 1976 wurde die Ausgabe durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft gefördert und durch Zuschüsse des Landes Oberösterreich wie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien zusätzlich unterstützt. 1986 wurde die Edition in das Akademien-Programm des Bundes und der Länder der Bundesrepublik Deutschland aufgenommen und gelangte damit unter das Dach der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.

Mit Band 1,1, den Journalfassungen der Studien, herausgegeben von Helmut Bergner und Ulrich Dittmann, ist 1978 im Verlag Kohlhammer (Stuttgart) der erste Band der HKG erschienen. Inzwischen wurden 40 weitere Bände der auf ca. 50 Bände angelegten Edition publiziert.

Ao. Univ. Prof. i. R. Mag. Dr. Wolfgang Wiesmüller hat neben zahlreichen Publikationen zur (österreichischen) Literatur, insbesondere zur Lyrik und zur biblischen Motivik sowie zur Rezeptions- und Wirkungsgeschichte, eine Reihe von richtungsweisenden Aufsätzen zu Adalbert Stifter und zur Editionsphilologie verfasst. 1991 habilitierte er sich an der Universität Innsbruck mit der Arbeit Edition und Interpretation. Am Beispiel von Adalbert Stifters ‚Witiko‘ im Fach Neuere deutsche Literaturwissenschaft.

1984–2002 hat er im Rahmen der Historisch-Kritischen Stifterausgabe den historische Roman Witiko (Bd.5,1–5,5) gemeinsam mit Alfred Doppler herausgegeben und 2021 gemeinsam mit Wolfgang Hackl Stifters Briefe 18591862 (Bd. 11,4).

Literatur:

Johannes John: Vom Wert des langen Atems. Alfred Doppler als österreichischer Hauptherausgeber der „Historisch-Kritischen Ausgabe der Werke und Briefe Adalbert Stifters“. In: Wolfgang Hackl, Johann Holzner und Wolfgang Wiesmüller (Hrsg.): Ein Festgeschenk. Jubiläumsschrift für Alfred Doppler zum 100. Geburtstag. Innsbruck: innsbruck university press (iup) 2021. S. 61–70.

Über den Stand der HKG informieren die Bände des Jahrbuches des Adalbert-Stifter-Institutes des Landes OÖ in einem Bandverzeichnis.

Link zu Kohlhammer:
https://shop.kohlhammer.de/adalbert-stifter-werke-und-briefe-xmz78.html

 

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