Die Geschichte der Sternwarte

Bereits im 19. Jahrhundert wird Astronomie an der Universität Innsbruck gelehrt, es gibt aber noch keine Sternwarte. Das ändert sich erst ab 1901, als Egon von Oppolzer Professor für Astronomie an der Universität Innsbruck wird. In den folgenden Jahren errichtet er seine Sternwarte mit eigenen Mitteln, nach eigenen Plänen und mit damals neuen Ideen: sehr dünne Wände, Verwendung von Beton statt Ziegel und ein leichtes Dach. Dadurch gleicht sich in der Nacht die Temperatur im Gebäude sehr schnell an die Außentemperatur an und das vermindert Luftunruhen, die die Qualität von Teleskopaufnahmen beeinträchtigen.

Wichtig sind auch die Spalten, die hier im Boden rund um alle Instrumente zu sehen sind. Sie bewirken, dass sich die Schwingungen, die durch die Bewegungen der Personen im Raum entstehen, nicht auf die sehr empfindlichen Instrumente übertragen. Zur Stabilität der Instrumente trägt auch bei, dass sie alle auf massiven Betonsäulen ruhen, die tief im Erdboden verankert sind.

1904 ist die Sternwarte fertig und Oppolzer beginnt mit der Aufstellung der Instrumente und ersten Arbeiten. Es bleibt ihm aber nicht mehr viel Zeit. Bereits drei Jahre später stirbt er, mit erst 38 Jahren, an den Folgen einer Blutvergiftung. 1909 wird der Familie Oppolzer die Anlage vom Staat abgekauft und der Universität Innsbruck als Universitätssternwarte übereignet.

Die Oppolzer-Sternwarte braucht den Vergleich mit anderen, zum Teil größeren Sternwarten des Habsburgerreiches nicht zu scheuen: In keiner Sternwarte innerhalb der Monarchie ist zu dieser Zeit eine derart moderne Ausrüstung wie am kleinen Observatorium in Innsbruck zu finden.

Seither sind viele Jahre vergangen. Heute stellt diese gut erhaltene Sternwarte zusammen mit ihren Originalinstrumenten ein bedeutendes, im Wesentlichen unverändertes Denkmal der österreichischen Wissenschaftsgeschichte dar.

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1929 Sternwarte von Süden

Ansicht der Sternwarte vom Süden, 1929

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