Die Oppolzer-Sternwarte
und ihr Ausbau bis zur letzten baulichen Änderung 1973

  
1904 werden die Gebäude der Sternwarte von Oppolzer fertiggestellt. Die Anlage besteht aus einem Hauptgebäude und einer freistehenden Kuppel. Der Bau unterscheidet sich grundlegend von bisherigen Sternwarten: Anstelle von meterdicken Mauern besteht die Sternwarte aus dünnem Eisenbeton und ein Großteil der Fassade ist mit Glas verkleidet. Auf Zierelemente wird zur Gänze verzichtet. Diese moderne Bauweise schafft auf Grund der sich dadurch rasch angleichenden Außen- und Innentemperaturen ideale Beobachtungsbedingungen. In der Sternwarte befinden sich keine Arbeits- und Sanitärräume. Diese sind in der nur wenige Meter entfernten Villa Oppolzer untergebracht, die aber 1912 von den Astronomen geräumt werden muss. Eine jahrelange Suche nach einem Ersatz beginnt.

Die Sternwarte nach der Erweiterung 1953. Links im Bild eine temporäre Beobachtungshütte.

Die Sternwarte nach der Erweiterung 1953. Links im Bild eine temporäre Beobachtungshütte.

1968/69 erfolgt der zweite und größte Ausbau der Sternwarte. Der 1953 angebaute Trakt wird nach Norden und Süden hin erweitert, ein neuer Seminarraum, eine kleine Werkstatt und zwei Stellplätze für Teleskope entstehen. An den neu geschaffenen Stellplätzen werden zwei bereits vorhandene Teleskope aufgestellt.

1973 wird ein 15cm-Zeiss-Coudé-Linsenteleskop für die Lehre angeschafft und in der freistehenden Kuppel aufgestellt.

Überblick über die verschiedenen Bauphasen

  

Die Sternwarte in ihrer ursprünglichen Erscheinung. Rechts hinten die Villa Oppolzer.

Die Sternwarte in ihrer ursprünglichen Erscheinung. Rechts hinten die Villa Oppolzer.

1944: Im zweiten Weltkrieg beschädigen Bomben die Fassade der Sternwarte, das Observatorium selbst bleibt aber intakt.

1953: Im Zuge des Wiederaufbaus entscheidet sich Viktor Oberguggenberger, die Glaselemente durch Beton zu ersetzen. Im Zuge dieses Bauvorhabens entsteht auch ein erster Anbau im Westen, der eine Dunkelkammer, einen heizbaren Arbeitsraum und eine Toilette enthält.

Die Sternwarte nach der letzten baulichen Erweiterung 1968/69.

Die Sternwarte nach der letzten baulichen Erweiterung 1968/69.

Heute wird von den Instrumenten in Hötting nur mehr das Coudé-Teleskop – zusammen mit dem modernen 60cm-Spiegelteleskop am Dach des Institutes in der Technikerstraße – in der Ausbildung eingesetzt. Aufnahmen für wissenschaftliche Zwecke werden von den Innsbrucker Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an internationalen Großteleskopen wie etwa der Europäischen Südsternwarte (ESO) in Chile oder mit Satelliten gewonnen.

Nach oben scrollen