Forschungszusammenhang „Regime der Fürsorge. Geschichte der Heimerziehung in Tirol und Vorarlberg (1945-1990)“

 

Herzlich willkommen!

Sie befinden sich auf der Startseite des Internetauftritts  „Regime der Fürsorge. Geschichte der Heimerziehung in Tirol und Vorarlberg (1945-1990)“, ein von den Ländern Tirol und Vorarlberg finanzierter Forschungszusammenhang am Institut für Erziehungswissenschaft der Universität Innsbruck. Auf unseren Seiten können Sie die diversen Ergebnisse des Projekts nachverfolgen und mit uns in Kontakt treten.

Das Projekt ist mittlerweile abgeschlossen. Eine Gesamtpublikation liegt vor.

 

Pressekonferenz

 

Die mitwirkenden Projektmitarbeiterinnen v. l.: Martina Reiterer, Flavia Guerrini, Christine Jost, LRin Katharina Wiesflecker, LRin Christine Baur, Projektleitererin Michaela Ralser, Nora Bischoff und Ulrich Leitner bei der Pressekonferenz im Juli 2015

 

Aktuelles

cover_heimkindheitenForschungsberichte in Buchform erschienen

Im Juni 2017 sind die redaktionell überarbeiteten Forschungsberichte zur Heimgeschichte an der Universität Innsbruck versammelt als Buch mit dem Titel "Heimkindheiten. Geschichte der Jugendfürsorge und Heimerziehung in Tirol und Vorarlberg." im Studienverlag erschienen.

Informationen zu Inhalt & Bestellmöglichkeiten auf der Verlagsseite

 


Endberichte der Öffentlichkeit vorgestellt

Am Montag, den 06. Juli 2015 wurden die Forschungsberichte zu den Regimen der Fürsorge und zum Landeserziehungsheim für Mädchen und junge Frauen St. Martin in Schwaz der Öffentlichkeit präsentiert. Die Berichte finden Sie hier:

Hier finden sie auch eine zusammenfassende Presseinformation.


zeitgeschichteZeitschriftenbeitrag: Das Vorarlberger Landeserziehungsheim am Jagdberg (2015)

Michaela Ralser/Ulrich Leitner/Martina Reiterer: Die Anstalt als pädagogischer Sonderort. Das Vorarlberger Landeserziehungsheim am Jagdberg (2015) in: Ingrid Böhler, Wolfgang Weber (Hg.): Jugendfürsorge und Heimerziehung in Österreich. zeitgeschichte 3/2015, Innsbruck/Wien/Bozen.

 

Die Geschichte der Heimerziehung in Österreich verweist auf ideologische, programmatische und personale Kontinuitäten, die in die NS-Diktatur und noch weiter zurückreichen. Aus diesen Zeiten stammende Erziehungs- und Menschenbilder wurden in der Zweiten Republik über Jahrzehnte tradiert, die Strukturen ebenso wie die Haltungen. Die Beiträge dieses Heftes reflektieren auf das personelle Erbe der NS-Diktatur am Beispiel des Tiroler Aufbauwerkes der Jugend, sie dekonstruieren am Beispiel eines Vorarlberger Großheimes die pädagogischen Leitfiguren der wieder demokratischen Republik Österreich und sie reflektieren am Beispiel der Erforschung der Geschichte eines Wiener Großheimes die unterschiedlichen Rollen, welche wissenschaftlich Arbeitende in solchen Prozessen wahrnehmen.

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kinderdesstaatesDoppelnummer der Österreichischen Zeitschrift für Geschichtswissenschaften zu den "Kindern des Staates"

Im Juni 2014 ist eine Doppelnummer der Österreichischen Zeitschrift für Geschichtswissenschaften, welche  schwerpunktmäßig das Thema "Kinder des Staates" und die Heimgeschichte in den deutschsprachigen Ländern behandelt, erschienen.

Die strukturelle Gewalt in Fürsorgeerziehungsanstalten aller Art ist das Ergebnis der sozial- und kommunalpolitischen Ambition, in das Leben, in die Familien und in elterliche Erziehung einzugreifen. Die damit verbundene Ausdehnung staatlicher Herrschaft wurde in vielen europäischen und nordamerikanischen Ländern seit den 1890er Jahren mit den Argumenten der Eugenik bzw. der Rassenhygiene durchgesetzt. Dieser Band der ÖZG nimmt jene Humanwissenschaften in den Blick, die diese Ausdehnung staatlicher Herrschaft und Macht ermöglicht haben: Psychiatrie, Heilpädagogik und Entwicklungspsychologie. Sie zeigten ein starkes Eigeninteresse, sich im Schatten des Souveräns als Gatekeeper des "Lebenswerts" zu etablieren. Als kategorisierende, diagnostizierende und auch experimentell in das Leben eingreifende, es sogar tötende "Lebenswissenschaften" haben sie Anteil an der strukturellen Gewaltförmigkeit aller modernen Fürsorgepolitik und Fürsorgeerziehung. Ihr Anteil ist die epistemische Gewalt, mit der sie die Grenzen zwischen Normalität und Abweichung ziehen und zwischen wertvollem und minderwertigem Leben unterscheiden. Diese epistemische Gewalt legitimiert und provoziert die strukturelle Gewalt aller staatlichen Erziehung und insbesondere jene der Fürsorgeerziehung. Sie ermöglicht aber auch die exzessive psychische, physische und sexuelle Gewalt konkreter Erzieher/innen an den nackten Körpern der Erzogenen.

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regimefuersorgeÜberarbeiteter Bericht: Regime der Fürsorge

Redaktionell überarbeitet ist nun auch die Vorstudie zur Geschichte der Tiroler und Vorarlberger Erziehungsheime und Fürsorgeerziehungssysteme der Zweiten Republik (2012) in Buchform erschienen. Der Band liefert eine Bestandsaufnahme der Tiroler und Vorarlberger Fürsorgeerziehungslandschaft der Nachkriegsjahrzehnte. Er zeigt, dass sich das historische Fürsorgeerziehungssystem als Ensemble zusammenwirkender Akteurskonstellationen, Kräfte und Machtwirkungen darstellt und Tausende Kinder auf eine Weise auslieferte, die heute kaum noch vorstellbar scheint. Es ist die Effizienz der Symbiose zwischen dem System Jugendfürsorge, dem System Erziehungsheim und dem System Kinderpsychiatrie, welches die historischen Vorgänge am deutlichsten kennzeichnet und von den Autorinnen als Fürsorgeerziehungsregime bezeichnet wird. Nie wieder werden derart viele Kinder und Jugendliche aus deprivilegierten Schichten in Erziehungsheimen und Kinderbeobachtungsstationen untergebracht und dort einer Korrektur- und Strafpädagogik ausgesetzt wie in den ersten Nachkriegsjahrzehnten.

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