Forschungszusammenhang „Regime der Fürsorge. Geschichte der Heimerziehung in Tirol und Vorarlberg (1945-1990)“
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Sie befinden sich auf der Startseite des Internetauftritts „Regime der Fürsorge. Geschichte der Heimerziehung in Tirol und Vorarlberg (1945-1990)“, ein Forschungsprojekt an der Universität Innsbruck. Auf unseren Seiten können Sie die Projektvorhaben mitverfolgen, nähere Informationen zum Projekt erhalten und auch mit uns in Kontakt treten.
Aktuelles
Forschungsberichte in Buchform erschienen
Endberichte der Öffentlichkeit vorgestellt
Am Montag, den 06. Juli 2015 wurden die Forschungsberichte zu den Regimen der Fürsorge und zum Landeserziehungsheim für Mädchen und junge Frauen St. Martin in Schwaz der Öffentlichkeit präsentiert. Die Berichte finden Sie hier:
- Das System der Fürsorgeerziehung
- Das Landeserziehungsheim für Mädchen und junge Frauen St. Martin in Schwaz
Hier finden sie auch eine zusammenfassende Presseinformation. und die Medienreaktion zur Präsentation der Studien (Pressekonferenz vom 06.07.2015).
Zeitschriftenbeitrag: Das Vorarlberger Landeserziehungsheim am Jagdberg (2015)
Die Geschichte der Heimerziehung in Österreich verweist auf ideologische, programmatische und personale Kontinuitäten, die in die NS-Diktatur und noch weiter zurückreichen. Aus diesen Zeiten stammende Erziehungs- und Menschenbilder wurden in der Zweiten Republik über Jahrzehnte tradiert, die Strukturen ebenso wie die Haltungen. Die Beiträge dieses Heftes reflektieren auf das personelle Erbe der NS-Diktatur am Beispiel des Tiroler Aufbauwerkes der Jugend, sie dekonstruieren am Beispiel eines Vorarlberger Großheimes die pädagogischen Leitfiguren der wieder demokratischen Republik Österreich und sie reflektieren am Beispiel der Erforschung der Geschichte eines Wiener Großheimes die unterschiedlichen Rollen, welche wissenschaftlich Arbeitende in solchen Prozessen wahrnehmen.
Doppelnummer der Österreichischen Zeitschrift für Geschichtswissenschaften zu den "Kindern des Staates"
Die strukturelle Gewalt in Fürsorgeerziehungsanstalten aller Art ist das Ergebnis der sozial- und kommunalpolitischen Ambition, in das Leben, in die Familien und in elterliche Erziehung einzugreifen. Die damit verbundene Ausdehnung staatlicher Herrschaft wurde in vielen europäischen und nordamerikanischen Ländern seit den 1890er Jahren mit den Argumenten der Eugenik bzw. der Rassenhygiene durchgesetzt. Dieser Band der ÖZG nimmt jene Humanwissenschaften in den Blick, die diese Ausdehnung staatlicher Herrschaft und Macht ermöglicht haben: Psychiatrie, Heilpädagogik und Entwicklungspsychologie. Sie zeigten ein starkes Eigeninteresse, sich im Schatten des Souveräns als Gatekeeper des "Lebenswerts" zu etablieren. Als kategorisierende, diagnostizierende und auch experimentell in das Leben eingreifende, es sogar tötende "Lebenswissenschaften" haben sie Anteil an der strukturellen Gewaltförmigkeit aller modernen Fürsorgepolitik und Fürsorgeerziehung. Ihr Anteil ist die epistemische Gewalt, mit der sie die Grenzen zwischen Normalität und Abweichung ziehen und zwischen wertvollem und minderwertigem Leben unterscheiden. Diese epistemische Gewalt legitimiert und provoziert die strukturelle Gewalt aller staatlichen Erziehung und insbesondere jene der Fürsorgeerziehung. Sie ermöglicht aber auch die exzessive psychische, physische und sexuelle Gewalt konkreter Erzieher/innen an den nackten Körpern der Erzogenen.
Informationen zu Inhalt und Bestellmöglichkeiten
Überarbeiteter Bericht: Regime der Fürsorge
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