Preis für frauenspezifische / feministische Forschung an der Universität Innsbruck

Nachwuchsförderung im Bereich der Frauen- und Geschlechterforschung

Seit 2001 wird an der Universität Innsbruck der Preis für frauenspezifische Forschung vergeben. Mit dieser Auszeichnung sollen wissenschaftliche Arbeiten, insbesondere von Nachwuchswissenschafterinnen, die im Bereich der Frauen- und Geschlechterforschung geschrieben wurden, bedacht und damit einer größeren Öffentlichkeit bekannt gemacht werden. Initiiert wurde dieser Preis von Prof. Peter Loidl, dem damaligen Vizerektor für Forschung und Evaluation, der auch den ersten Preis stiftete.

Die große Bandbreite der bisher eingereichten Arbeiten zeigt in wie vielen Bereichen Frauen- und Geschlechterforschung an der Universität Innsbruck betrieben wird: von der Sprachwissenschaft über die Psychologie, Geschichte, Theologie bis hin zur Medizin werden einschlägige Themen auf hohem wissenschaftlichen Niveau bearbeitet.

2001 ging der Preis an eine Diplomarbeit, die am Institut für Politikwissenschaft eingereicht wurde mit dem Titel "'Aisthetike Episteme' und die Politik der Gefühle. Die Kunst zu lieben im Umgang mit Macht“: Der politische Aspekt von Ästhetik, betrachtet aus dem Blickwinkel einer sinnlich-emotionalen Vermittlung des In-Beziehungs-Stehens, aufgezeigt am Beispiel der Lebenswelt von Kasena-Frauen (Nankana, Nvrongo District, Ghana, Westafrika), verfasst von Mag. Agnes Neumayr.

Der 2002 vom Institut für Hygiene und Sozialmedizin (Vorstand Prof.Manfred Dierich) gestiftete Preis wurde an die Publikation "vielstimmig. mancherorts. Die Neue Frauenbewegung in Tirol seit 1970" (erschienen im StudienVerlag) vergeben. Die Herausgeberinnen: Lisa Gensluckner, Maga Christine Regensburger, Maga Verena Schlichtmeier, Maga Helga Treichl und Maga Monika Windisch.

2003 wurde der Preis zwischen zwei Arbeiten aufgeteilt:
Einerseits wurde eine historische Untersuchung über die weibliche Dimension der Stadt Innsbruck ausgezeichnet, die
wissenschaftliche Ergebnisse in interessanter und spannender Form einer breiten Öffentlichkeit vorgelegt: „Frauenleben in Innsbruck. Ein historisches Stadt- und Reisebuch“ (erschienen in Salzburg: Pustet 2003. S. 212), die Herausgeberinnen: Dr. Ursula Stanek, Dr. Astrid von Schlachta, Maga Ellinor Forster.
andererseits eine Diplomarbeit, die ausgehend von einem 1863 in Russland veröffentlichten Roman mit der gesellschaftliche Utopie eines egalitären Geschlechterverhältnisses der Frage nachgeht, welchen Einfluss die beginnende russische Frauenbewegung bzw. ihre Vorläuferformen auf die in der Fiktion vorgeführte Neuordnung der Geschlechterbeziehung ausgeübt haben: "Die beginnende Frauenbewegung in Russland und N.G. Cernysevskyij Roman 'Cto delat'?" (erschienen in Frankfurt/M., Wien u.a.: Lang 2003) verfasst von Maga Marion Kaufer am Institut für Slawistik.

2004 ging der Preis an eine Diplomarbeit, die am Institut für Politikwissenschaft verfasst wurde und die sich mit neuen Theorien zur Konstruktion von Geschlecht beschäftigt und Theorie und politische bzw. gesellschaftliche Praxis in enger Weise miteinander verknüpft. Ihr Titel: queer.contexts. Die wesentlichen Inhalte der Queer Theory, ihr politischer und theoretischer Entstehungskontext und ihre Rezeption in Österreich verfasst von Mag.a Christine Klapeer.
Darüber hinaus gelang es 2004, für eine weitere Diplomarbeit aus den Erziehungswissenschaften einen Förderpreis zur Verfügung gestellt von Vizerektor Prof. Tilmann Märk zu erwirken: "Frauen-Leben im Kontext von Flucht und Migration. Drei Frauenbiografien." Die Autorin, Mag.a Birgit Unterlechner, betritt in ihrer wissenschaftlichen Arbeit teilweise Neuland, sie differenziert und erweitert das Feld der Migrationsforschung.

Der Festakt fand am Dienstag 30. November 2004 um 14.00 Uhr in der Aula der Universität Innsbruck im Beisein des Vizerektors für Forschung, Prof. Tilmann Märk, statt; der Preis wurde von Prof. Stephan Laske, der 2004 diesen Preis stiftete, feierlich übergeben.

Der Preis für frauenspezifische/feministische Forschung 2005 wird von der Fakultät für Biologie (Dekan Prof. Bernd Pelster) gestiftet. Einreichfrist ist der 17. Juni 2005.
 
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