Interdisziplinäres Forschungsseminar Translation und transkulturelle Kommunikation (IFTTK)

am Institut für Translationswissenschaft der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck

Im Dezember 2004 wurde auf Initiative der beiden Professoren am Institut für Translationswissenschaft, Herrn Univ.-Prof. Dr. Lew Zybatow und Herrn Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Pöckl und dank Unterstützung des Dekans der Philologisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät, Herrn Univ.-Prof. Dr. Johann Moser ein „Interdisziplinäres Forschungsseminar Translation und transkulturelle Kommunikation“ ins Leben gerufen.

 

I. Ziele und Aufgaben des Forschungsseminars

Die Translation (Übersetzen und Dolmetschen) ist ein international expandierendes universitäres Fach, was vor allem durch die rapide wachsende Nachfrage nach hochwertigen Übersetzungsleistungen in allen Bereichen der wissenschaftlich-technischen Kommunikation, des öffentlichen Lebens und der WWW-Infrastruktur bedingt ist (wobei letztere einen Markt für spezifische translatorische Dienstleistungen geschaffen hat, die es in dieser Form vorher kaum gegeben hat: mehrsprachige technische Dokumentation, Softwarelokalisierung und die Lokalisierung von Webseiten). Eine erfolgreiche Einführung neuer Studiengänge setzt aber immer einen entsprechenden wissenschaftlichen Vorlauf im Fach und ausreichend qualifiziertes akademisches Personal voraus. Momentan mangelt es aber weltweit sowohl an einem methodologisch ausreichend gefestigten wissenschaftlichen Vorlauf als auch an wissenschaftlichem Nachwuchs in der Translationswissenschaft. Um die vorhandenen Defizite sowohl in der Grundlagenforschung als auch personell in naher Zukunft ausgleichen zu können, strebt die Translationswissenschaft als akademisch sehr junges, aber sich schnell entwickelndes Fach Synergieeffekte einer gesteuerten wissenschaftlichen Kooperation der Institute für Translationswissenschaft untereinander sowie der interdisziplinären Zusammenarbeit mit den benachbarten Disziplinen an.

Das IFTTK versteht sich als Förderer und Organisator dieser transdisziplinären Zusammenarbeit zur Entwicklung einer zeitgemäßen interdisziplinären Translationswissen-schaft, die zum einen im theoretischen Bereich Theorien und Modelle zu entwickeln hat, die den komplexen Vorgang des transkulturellen Texttransfers bei den verschiedenen Arten des Übersetzens und Dolmetschens erfassen, um zum anderen - darauf aufbauend - für den angewandten Bereich die entsprechenden Schlussfolgerungen für die Aus- und Weiterbildung von Berufsdolmetschern und –übersetzern ziehen zu können, die als Experten für interkulturelle Kommunikation eine ständig wachsende Informationsflut in immer kürzerer Zeit zwischen den Kulturen zu vermitteln haben. Außerdem lässt die für das Forschungsseminar in Zusammenarbeit mit anderen Disziplinen geplante systematische Erforschung der linguistischen, psychologischen, kognitiven, neurobiologischen, soziologischen, kulturellen und künstlerischen Aspekte der Translation einen reziproken Effekt der Translationswissenschaft in den kooperierenden Disziplinen erwarten.

Das IFTTK strebt eine effektive Kooperation mit vergleichbaren universitären Forschungseinrichtungen an und hat bereits eine Vereinbarung mit dem Advanced Translation Research Centre (ATRC) der Universität des Saarlandes über wissenschaftliche Kooperation zur Förderung der Translationswissenschaft und des wissenschaftlichen Nachwuchses getroffen, die die konkrete Zusammenarbeit bei den EU-geförderten High-Level-Scientific-EuroConferences sowie bei den Internationalen Sommerschulen für Translationswissenschaft „SummerTrans“ regelt (die SummerTrans-I fand 2004 in Innsbruck statt, SummerTrans-II wird 2005 mit aktiver konzeptioneller und personeller Innsbrucker Unterstützung am Fachbereich in Saarbrücken ausgerichtet).

Da das Institut für Translationswissenschaft qua Fach zu originär translationswissen-schaftlicher Forschung verpflichtet ist, wobei die noch junge Translationswissenschaft erst in den letzten Jahrzehnten ihre frühere reduzierte Rolle als Teil der angewandten Sprachwissenschaft überwunden und sich als eigenständige wissenschaftliche universitäre Disziplin erfolgreich etabliert hat, ist das ins Leben gerufene IFTTK kein zeitweiliger thematisch begrenzter Forschungsschwerpunkt, sondern eine ständige Einrichtung, in der der translationswissenschaftlichen Forschung nachgegangen wird und die die Entwicklung der vielfältigen, international vernetzten Forschungsinitiativen der Innsbrucker Translationswissenschaft erfolgreich fortsetzen soll.

Das IFFTK ist offen für alle, die an einer transdisziplinären translationswissenschaftlichen Kopperation interessiert sind und bietet mithin einen institutionellen Rahmen, wo intra- und interfakultäre, europäische und transatlantische Forschungsaktivitäten für eine zeitgemäße Translationswissenschaft besser initiiert, koordiniert und gebündelt werden können.

Die Gründung des IFTTK soll die Entwicklung Innsbrucks zu einem internationalen Seminar der Translation und interkulturellen Kommunikation unterstützen und Innsbruck auf diesen Gebieten zu nationaler und internationaler Konkurrenzfähigkeit verhelfen.

II. Struktur und rechtlicher Status des Forschungsseminars

Das Interdisziplinäre Forschungsseminars „Translation und transkulturelle Kommunikation“ ist eine Einrichtung zur Förderung der Forschung und transdisziplinären Zusammenarbeit am Institut für Translationswissenschaft. Die beiden Professoren des Instituts übernehmen turnusmäßig die Leitung des Forschungsseminars. Erstmalig mit der Bestellung der neuen Leiter der Institute zum 1.1.2005 übernimmt der andere Professor das Forschungsseminar und rotiert dann mit seinem Kollegen in dem vorgegebenen 4-Jahresmuster der Amtszeit des Institutsleiters.



Wissenschaftlicher Beirat:

Prof. Dr. Werner Koller (Norwegen), Prof. Dr. Edwin Gentzler (USA), Prof. Dr. René Ladmiral (Frankreich), Prof. Dr. Heidrun Gerzymisch-Arbogast (Deutschland), Prof. Dr. Christina Schäffner (Großbritannien), Prof. Dr. Robin Setton (Schweiz), Prof. Dr. Milena Savova (USA), Prof. Dr. Hans-Peter Stoffel (Neuseeland), Prof. Dr. Horst W. Klein (Deutschland), Prof. Dr. Peter Nelde (Belgien), Prof. Dr. Juliane House (Deutschland), Prof. Dr. Arturo Parada (Spanien), Prof. Dr. Franz-Josef Meissner (Deutschland), Prof. Dr. Alessandra Riccardi (Italien)


Internationale wissenschaftliche Partner-Organisationen:

IATI (International Academy for Translation an Interpreting; Sitz: Saarbrücken, BRD)

EST (European Society for Translation Studies; Sitz: Birmingham, UK; Paris, Frankreich)

DGÜD (Deutsche Gesellschaft für Übersetzungs- und Dolmetschwissenschaft; Sitz: Hamburg, BRD)

ATRC (Advanced Translation Research Center; Sitz: Universität des Saarlandes, BRD)

Forschungszentrum für Europäische Mehrsprachigkeit Brüssel, Belgien

EuroCom-Akademie für Europäische Mehrsprachigkeit (Sitz: Frankfurt a.M., BRD)



III. Finanzierung

Das Interdisziplinäre Forschungsseminar „Translation und transkulturelle Kommunikation“

wird der Universität Innsbruck keinerlei Kosten verursachen. Grundsätzlich wird das Forschungsseminar durch die dem Aufgabenbereich der beteiligten Professuren zur Verfügung stehenden Mittel sowie durch zusätzliche Drittmittel finanziert.



IV. Sitz des Interdisziplinären Forschungsseminars „Translation und transkulturelle Kommunikation“


Der Sitz des Interdisziplinären Forschungsseminars „Translation und transkulturelle Kommunikation“ ist das Institut für Translationswissenschaft der Universität Innsbruck.




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