Aktuelles
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FWF-Projekt bewilligt
Wie wird in Schulbüchern über Tiere gesprochen? Neues Forschungsprojekt untersucht Wissensordnungen und Denkmuster in österreichischen Schulbüchern
Innsbruck, 27.10.2025 – Wie werden Tiere, ihre Lebenswelten und ihre Beziehung zum Menschen in österreichischen Schulbüchern dargestellt – und welches Weltbild wird damit vermittelt? Ein neues Forschungsprojekt an der Universität Innsbruck, finanziert durch den Österreichischen Wissenschaftsfonds FWF (Bewilligungssumme: 331.720 €), will herausarbeiten, wie Tiere sprachlich und bildlich in Schulbüchern präsentiert werden. Unter dem Titel Anthropozentrik in Schulbüchern untersucht das interdisziplinäre Team rund um ao. Univ.-Prof.in Dr.in Gabriela Kompatscher (Institut für Klassische Philologie und Neulateinische Studien) gemeinsam mit Ass.-Prof. Mag. Dr. Reinhard Heuberger (Institut für Anglistik), Dr.in Reingard Spannring (Institut für Erziehungswissenschaften) und Dr.in Ulrike Schmid (Erziehungswissenschaften, Human-Animal Studies), in welchem Umfang in aktuellen Biologie- und Umweltbildungsbüchern (noch) Perspektiven verankert sind, die rein den Menschen in den Mittelpunkt stellen und damit anthropozentrische Denkmuster strukturell fortschreiben. Die Studie fragt daher, ob und wie Tiere als wesentlicher Teil der natürlichen Lebenswelt in Lehrmaterialien integriert oder aber unsichtbar gemacht werden.
Den Ausgang bildet die Lehrplanreform 2023, mit der in Österreich das Unterrichtsfach Biologie und Umweltkunde in Biologie und Umweltbildung umbenannt wurde. Die neue Generation an Schulbüchern trägt nun den Zusatz „nach neuem Lehrplan“ – doch wie viel „neues Denken“ steckt wirklich darin? Das Projekt will herausfinden, ob und wie die Darstellungen von Tieren und ihren Lebenswelten tatsächlich zu einer Bildung für nachhaltige Entwicklung beitragen. „Schulbücher sind mehr als neutrale Wissensvermittler“, erklärt Projektleiterin Gabriela Kompatscher. „Sie transportieren Ideologien und Werte und prägen unser Bild von der Welt und den Tieren. Unsere Analyse soll sichtbar machen, welche Bilder, Begriffe und Hierarchien über Tiere und die natürliche Welt transportiert werden. Dies ist auch vor dem Hintergrund planetarer Bedrohungen wie Klimawandel, Biodiversitätsverlust und Umweltausbeutung ein dringliches pädagogisches Anliegen.“
Die Studie verbindet kritische Diskursanalyse, Ökolinguistik und Mensch-Tier-Studien und liefert eine empirisch fundierte Grundlage, um Lehrmaterialien aus tierethischer Perspektive zu reflektieren. Neben der Analyse soziokultureller Bedeutungszuschreibungen ist ein weiteres Ziel die Erstellung eines Kompendiums, das Akteur:innen aus Bildungspraxis und Bildungspolitik Orientierung und Unterstützung bieten soll, um alternative, nicht-anthropozentrische Perspektiven in Bildungsmaterialien sowie dem Unterrichtsalltag zu inspirieren und zu fördern.
Die Forschung erhält zudem Unterstützung durch die fachwissenschaftliche Expertise von Priv.-Doz. Zsófia Virányi, PhD, stellvertretende Zentrumsleiterin des Messerli Forschungsinstituts der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Die Studie läuft über drei Jahre und wird mit Ende 2028 fertiggestellt sein.
Weitere Informationen:
Universität Innsbruck – Human-Animal Studies
https://www.uibk.ac.at/projects/has
Webinare
Kostenlose Webinar-Angebote über Die Junge Uni Innsbruck:
https://www.uibk.ac.at/de/jungeuni/schulaktivitaten/webinare/
Ausstellung
An der Universität Innsbruck fand bis zum 26. November 2023 die Ausstellung "WÜRDE. Eine Wanderausstellung von Animals' Angels" (Kuratiert von Human-Animal Studies Innsbruck und Christa Blanke) statt.

Neuerscheinungen
Folgende drei Publikationen zum Thema "Human-Animal Studies im Schulunterricht" sind kürzlich erschienen, und zwar im Print und OPEN ACCESS:
- Gabriela Kompatscher; Reinhard Heuberger (2025): Human-Animal Studies im Universitätsunterricht, Freiburg im Breisgau: wbg Academic in der Verlag Herder GmbH. ISBN: 978-3-534-64176-5
Hier gehts zum Gratis-Download.
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Gabriela Kompatscher; Sonja Schreiner (2022): (Artger)echtes Leben lehren. Human-Animal Studies im Literaturunterricht und in anderen Fächern, Darmstadt: wbg. ISBN: 978-3-534-27603-5
https://www.wbg-wissenverbindet.de/shop/43150/artger-echtes-leben-lehren
Hier gehts zum Gratis-Download.
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Gabriela Kompatscher; Sonja Schreiner (2022): (Un)gleiches Miteinander. Konzepte, Methoden und Ideen zu Mensch-Tier-Beziehungen in einem tierethisch begleiteten Lateinunterricht, Darmstadt: wbg. ISBN: 978-3-534-27605-9
https://www.wbg-wissenverbindet.de/shop/43149/un-gleiches-miteinanderHier gehts zum Gratis-Download.
Human-Animal Studies: Das Mensch-Tier-Verhältnis im Fokus wissenschaftlicher Forschung
Ringvorlesung an der Universität Innsbruck im Wintersemester 2022/2023
Details zum Programm finden Sie hier.
Mini-Kurs Human-Animal Studies für alle Interessierten:
Dieses kostenlose Fortbildungsangebot richtet sich an alle Interessierten!
Hier finden Sie weitere Informationen und können jederzeit direkt in den Kurs einsteigen (bitte rechts bei der Anmeldung auf „Gastzugang“ klicken).
Neuauflage
Unser utb-Lehrbuch zu Human-Animal Studies ist in zweiter Auflage erschienen:
https://www.utb.de/doi/book/10.36198/9783838556789
Neuerscheinung
Human-Animal Studies: Das Mensch-Tier-Verhältnis im Fokus wissenschaftlicher Forschung
Ringvorlesung an der Universität Innsbruck im Wintersemester 2020/2021
Details zum Programm finden Sie hier.
Listening to the Quiet. Peace and Justice for Humans and Non-Human Animals.
Austro-Canadian Ethics Workshop
"Thinking Species"
Eine Kollaboration des christlich-philosophischen Instituts und des Zentrums für Kanadastudien mit den Human Animal und Innsbruck Media Studies lädt ein zu einem spannenden Workshop rund um das Thema der Repräsentation von Tieren in Kunst, Literatur und Medien.
Wann? 6. Dezember 2019, ab 9:00
Wo? Fakultät für Katholische Theologie der Universität Innsbruck, Karl-Rahner-Platz, Dekanatssitzungssaal, 1. Stock, Raum 104
Details zum Programm finden Sie hier.
Auszeichnung für Frau Dr. Claudia Paganini: "Ars docendi" – Preis
In der Kategorie "Forschungsbezogene bzw. kunstgeleitete Lehre" hat Frau Dr. Claudia Paganini am 24. Juni 2019 für ihr Konzept der Lehrveranstaltung "Angewandte Ethik: Entscheidungen im Spannungsfeld von Mensch – Tier – Maschine" (2019) den "Ars docendi" – Staatspreis erhalten. Wir gratulieren herzlich!
Hier geht es zum offiziellen Bericht.