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Christa Schnabl
Gender, Care und Gerechtigkeit. Gretchenfrage moderner Gesellschaften

In den politischen Debatten der letzten Jahre verstärkt sich die Präsenz der Frage, wie Menschen, die sich nicht selbst versorgen können (beispielsweise Kinder, Kranke, Alte, Behinderte) angemessen betreut werden können. Die Virulenz dieses Problems (Rückgang der Geburtenraten, Betreuungsproblem alter und dementer Menschen, Rentensicherungsdiskussionen) nimmt ohne Zweifel zu. Dies ist als Folge der Veränderung der modernen Geschlechterverhältnisse sowie als Effekt von Globalisierungsvorgängen zu interpretieren. Die modernisierte Variante der Hausfrauen-Ernährer-Konstellation hat v.a. das Anforderungsprofil auf der Frauenseite erhöht und stellt Frauen, wenn sie sich nicht dem Dauerlauf der Aufgaben aussetzen wollen, immer mehr vor Entscheidungen des Entweder-Oder. Moderne Gesellschaften sehen sich in der Folge veränderter Geschlechterordnungen zunehmend vor dem grundsätzlichen Problem einer Fürsorgearbeitslücke, die vormals von Frauen vermittels der traditionalen Rollenerwartungen abgedeckt worden ist. Die Delegation an Frauen und die Weitergabe von Fürsorgearbeit (Care) nach unten weisen aber darauf hin, dass Fürsorgearbeit in modernen Gesellschaften ungerecht verteilt ist, wenig Anerkennung genießt und einer dringenden grundsätzlichen Reflexion bedarf. Warum dies so ist und welche ethischen Ansätze im Blick auf die gesellschaftliche Situierung, die ethische Bewertung vonCare heute (. im Bereich der feministischen Ethik) diskutiert werden, soll in diesem Vortrag dargestellt werden.

 

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