Bär und Wolf im Fokus: Südtirols Zuständigkeit im Bereich der Jagd

Gastvortrag von Benedikt Terzer
Benedikt Terzer
Am 23.11.2023 hielt Benedikt Terzer, Geschäftsführer des Südtiroler Jagdverbandes, einen im Rahmen der Vortragsreihe zu aktuellen Fragestellungen der Südtirol-Autonomie und in Zusammenarbeit mit EL§A –Italian Affairs als What’s UP veranstalteten Gastvortrag zum Thema der Kompetenz Südtirols im Bereich der Jagd mit einem besonderen Blick auf Wolf und Bär.

Der Umgang mit Wolf und Bär und die Zuständigkeiten des Landes Südtirol werden seit geraumer Zeit kontrovers diskutiert. Benedikt Terzer, Absolvent des Studiums des Italienischen Rechts an der Uni Innsbruck, zeigte seinem sehr gut besuchten Vortrag zunächst auf, wie sich die Zuständigkeit Südtirols im Bereich der Jagd seit der Streitbeendigungserklärung im Jahre 1992 verändert hat. Dabei hob er insbesondere die Rolle von Durchführungsbestimmungen zum Autonomiestatut in der Wiederherstellung beschnittener Kompetenzen hervor.

Im Hinblick auf die großen Beutegreifer Wolf und Bär stellte er die völkerrechtliche (Berner Konvention) und europarechtliche Rechtslage (Flora, Fauna und Habitat-Richtlinie) dar und wies darauf hin, dass hier durchaus Spielraum bestehe, auch eine Verringerung der Anzahl dieser Tiere durch Entnahmen zu verwirklichen, wenn der Fortbestand der Art gesichert werde. In Italien seien allerdings die Tierschutzorganisationen sehr stark vertreten und bisher auch sehr effizient in der Verteidigung eines absoluten Schutzstatus‘ geschützter Arten wie Wolf und Bär, während in anderen EU-Mitgliedstaaten eine Regulierung des Bestandes durchaus vorgesehen sei.

Was die Zuständigkeit Südtirols angeht, wies Benedikt Terzer auf die erfreuliche jüngere Rechtsprechung des Verfassungsgerichtshofs hin, der bereits zweimal die primären Kompetenzen in Bereichen wie Jagd, Pflanzen- und Tierschutzparke, Landwirtschaft usw. als Grundlage für eine Zuständigkeit Südtirols zum Schutz des besonderen Ökosystems des Landes, auch angesichts der besonderen Merkmalen des alpinen Lebensraums, festgehalten hat.

©Nora Gamper/Esther Happacher

 

 

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