Panel 11: Optimierungsdiskurse und gesellschaftspolitische Praktiken in unterschiedlichen Systemen

Samantha Albanese, Lisa Leiter, Maria Mair, Theresa Mösinger, Jan Schweigl
Panel 11

Panel 11: Optimierungsdiskurse und gesellschaftspolitische Praktiken in unterschiedlichen Systemen

Freitag, 17. April 2020, 09.00 bis 10.30 Uhr, Virtueller Konferenzraum 1
Chair: Noam Zadoff (Innsbruck)

Elke Rajal (Wien): „Asozialität“ als Thema der historisch-politischen Bildung

Laura-Elena Keck (Leipzig): Die Suche nach der „natürlichen Ernährung“. Fleischkonsum und Ethnologie seit circa 1900

Nina Mackert (Leipzig): Kalorienzählen. Ernährung, Körper und Konsum im frühen 20. Jahrhundert

Abstracts

 

Kommentare

Am Morgen des 17. Aprils 2020, dem zweiten Tag des 13. bzw. 1. Virtuellen Österreichischen Zeitgeschichtetages, fanden sich Historiker*innen verschiedener Universitäten im virtuellen Konferenzraum zusammen, um ihre Forschungsergebnisse mit der interessierten, auch digital anwesenden Öffentlichkeit zu teilen. Panel 11 beleuchtete das Thema Optimierungsdiskurse und gesellschaftspolitische Praktiken in unterschiedlichen Systemen. Unter Moderation des Chairs Noam Zadoff präsentierten die Vortragenden Elke Rajal, Laura-Elena Keck und Nina Mackert teilweise sehr divergierende Aspekte und Blickpunkte; darunter fielen auch Diskussionen über eine natürliche Ernährung, die Fleischkonsumdebatte und das Aufkommen des Kalorienzählens.

Einen ganz unterschiedlichen Zugang stellte Elke Rajal von der Universität Wien vor. Sie beschäftigte sich mit Asozialität als Thema der historisch-politischen Bildung. In ihrem Vortrag erläuterte Rajal die Stigmatisierung und Verfolgung von als asozial definierten Menschen zur Zeit des Nationalsozialismus. Betont wurden darin die Konstruktion des Begriffes und deren Auseinandersetzung in der Bildungsarbeit.

Das Konstrukt der Asozialität war eine Zuschreibung, keine konkrete Eigenschaft, und traf diejenigen, die aus verschiedenen Gründen und Faktoren in den Radar der Behörden gerieten (u.a. Opposition, soziale Schicht, Kleinkriminelle, Alkoholiker, Prostituierte usw.). Die Zuordnung war offen und flexibel anwendbar, weshalb die Versuche einer Definition sehr vage ausfallen. Grundsätzlich handelte es sich um soziale Randgruppen, die besonders vulnerabel waren und einen idealtypischen Ausschlusspunkt bildeten, der klar zeigte, was gemeinschaftswürdig und -fremd war, was als Norm und was außerhalb der Norm definiert wurde. Das Konstrukt und die Stigmatisierung einer asozialen Gruppe fungierte somit als Spiegelbild des Ideals der nationalsozialistischen Volksgemeinschaft

Die Verfolgung solch unerwünschter Personen fand dabei in behördlichen Routinen schon vor etwaigen offiziellen Befehlen statt. Inhaftiert wurden diese in eigens eingerichteten Lagern, aber auch in Erziehungsanstalten, Psychiatrien, Arbeitsanstalten etc. Diskuskritisch unterstrich Rajal die Einnahme von geschlechterreflexiven wie auch intersektionalen Perspektiven bei der Analyse und Auseinandersetzung mit dem Konstrukt von Asozialität, um dem Verständnis, den vorherrschenden Bildern, Idealen und Vorstellungen der zeitgenössischen Gesellschaft nachzugehen und allumfassend greifen zu können.

Für Lehramtsstudent*innen besonders interessant ist Rajals Hinweis auf die bildungskritische Ausgangsposition: Bisher gibt es kaum Studien und wenig Unterrichtsmaterial zu diesem Thema, welche man für eine Analyse heranziehen könnte. Es gäbe somit eine zweifache Lücke: in der Forschung und im pädagogischen Material. Rajals Forschung basiert daher auf etwaigen wenigen Randbemerkungen, die in dem ein oder anderen Schulbuch zu finden sind. Ebenso werden ehemalige Zeitungen und Behördenberichte als Originalquellen sowie Gedenkstätten und Webseiten zeitgeschichtlicher Organisationen verwendet. Langfristiges Ziel wäre dabei, das weitgehend verschwiegene Thema in pädagogische Kontexte einzubeziehen.

Die Vergessenheit bzw. Vernachlässigung liege teilweise an der geringen Quellenlage, die eine Aufarbeitung des Themas erschwert. Mit wenig Zeitzeug*innen und handfesten Materialien sowie keinen eigenen Mahnmahlen bzw. Gedenkstätten kommt die Öffentlichkeit kaum in Berührung und zur kritischen Auseinandersetzung mit dieser Gruppe; in wenigen Gedenkstätten (u.a. in Mauthausen) wird die Gruppe der Asozialen zwar erwähnt aber liegt selbstsprechend weder im Fokus der Vermittlung noch des Besuchers. Dieses Defizit, so Rajal, macht eine Beschäftigung mit Asozialität im Geschichtsunterricht auch schwer für Lehrpersonen. Mit Zuversicht blicken wir daher auf zukünftige Forschungsergebnisse und Publikationen zu diesem Thema.

(Samantha Albanese)

 

Mit dem Vortrag von Elke Rajal (Universität Wien) mit dem Titel „,Asozialität‘ als Thema der historisch-politischen Bildung“ wurde das Panel 11 „Optimierungsdiskurse und gesellschaftspolitische Praktiken in unterschiedlichen Systemen“ am ersten Virtuellen Österreichischen Zeitgeschichtetag 2020 eröffnet.

Einleitend erörterte Elke Rajal den Begriff „Asozialität“. Bezug nahm sie dabei auf die nationalsozialistische Verwendung des Begriffs nach der Definition eines Reichstatthalters aus Niederdonau. In weiterer Folge verortete sie den Begriff in der historisch-politischen Bildung anhand verschiedenster Schulbücher.

Diese Darstellung ist für angehende Lehrpersonen von großer Bedeutung. Der Hinweis, dass in den meisten analysierten Schulbüchern die Konstruktion von „Asozialität“ nicht einmal Erwähnung findet, stimmt nachdenklich. Den Schülerinnen und Schülern sollte nämlich vor Augen geführt werden, dass es auch Personen gab, die den damaligen „Mindestanforderungen“ nicht entsprachen und somit diskriminiert wurden. Dies zeigt, dass eine Lehrperson nicht nur mit dem jeweiligen Schulbuch alleine den Geschichtsunterricht gestalten sollte. Die Tatsache, dass das Geschichtebuch Go die „Asozialität“ zur Gänze verschweigt, ist problematisch. Im zweiten erwähnten Buch Vergangenheit gibt es zumindest eine Erwähnung, aber die Erklärung der „Asozialität“ ist wiederum nur sehr schwammig dargestellt. Die präsentierten Ergebnisse von Rajal werfen die Frage auf, wie Lehrpersonen die Thematik im Geschichtsunterricht behandeln können, wenn die Greifbarkeit für geeignete Unterrichtsmaterialien nicht wirklich gegeben ist. Das geschichtsdidaktische Prinzip der Multiperspektivität findet durch die mangelhafte Erwähnung der „Asozialität“ in den Schulbüchern nicht wirklich Platz. Rajal erwähnt auch, dass bei einem Besuch mit Schulklassen in Gedenkstätten, wie beispielsweise Mauthausen, die Thematik der „Asozialität“ zwar angeschnitten wird, aber keine weitere genaue Behandlung erfolgt. Dies hängt auch mit der Kürze der Rundgänge zusammen. Anzumerken ist, dass Gedenkstätten in Deutschland (z.B. KZ-Gedenkstätte Moringen und Gedenkstätte Breitenau) die Gruppe der Asozialen weitgehend behandeln. All die Ausführungen von Rajal müssen angehende Lehrpersonen zum Nachdenken anregen und sie motivieren, im Geschichtsunterricht verschiedenste Perspektiven auf historische und politische Sachverhalte bzw. Probleme miteinzubeziehen. Es braucht mehrere Unterrichtsmedien, damit eine erfolgreiche Unterrichtsqualität gegeben ist. Des Weiteren muss bei Besuchen von Gedenkstätten beachtet werden, dass es eine geeignete Vor- und Nachbereitung seitens der Lehrperson gibt, damit die Schülerinnen und Schüler mit verschiedensten Ansichtsweisen konfrontiert werden können.

(Lisa Leiter)

 

Der übergeordnete Titel von Panel 11 lautete „Optimierungsdiskurse und gesellschaftspolitische Praktiken in unterschiedlichen Systemen“ und wurde von Noam Zadoff als Chair geführt. Der erste Vortrag beschäftigte sich mit „,Asozialität‘ als Thema der historisch-politischen Bildung“ und wurde von Elke Rajal gehalten. Darauf folgte die Referentin Laura-Elena Keck mit dem Thema „Suche nach der ‚natürlichen Ernährung‘. Fleischkonsum und Ethnologie seit circa 1900“.

Im letzten Vortrag referierte Nina Mackert über „Kalorienzählen. Ernährung, Körper und Konsum im frühen 20. Jahrhundert“. Die wissenschaftliche Mitarbeiterin am interdisziplinären Leipzig Lab „Global Health“ an der Universität Leipzig zeigte auf, wie die Kalorie entstand und wie deren Karriere an Fahrt aufnahm. Besonders interessant war der Aspekt der Gesellschaft: Zu welchem Zweck wurde die Kalorie eingeführt, und wie veränderte sich das Denken der Menschen durch das neue Körperbewusstsein? Zunächst bezog man sich beim Thema Kalorienzählen noch nicht auf das Abnehmen, sondern auf die soziale Frage. Erst später wurde die Methode bei Diäten eingesetzt. In den Köpfen der Menschen stand das Kalorienzählen für eine moderne Art der Gewichts- und Selbstkontrolle. Man leistete dadurch einen Beitrag zu einer gesunden Nation und genoss Anerkennung. Das Kalorienzählen wurde vor allem mit weißen bürgerlichen Männern in Verbindung gebracht und stellte keineswegs einen Zwang dar, sondern eine Ermächtigung, selbst über seinen Körper entscheiden zu können. Noch bevor das Kalorienzählen ein Thema wurde, stand das „Dick-Sein“ für Wohlstand.

Das Kalorienzählen wurde im weiteren Verlauf der Geschichte durch zahlreiche Diäten schon fast zu einem Schimpfwort. Zum Allgemeinwissen eines gesund lebenden Menschen zählt heutzutage eine gewisse Kenntnis über den Grundumsatz eines Menschen, die empfohlene Kalorienzufuhr und auch die ungefähren Kalorien eines jeden Produktes. Die Geschichte hinter dem Kalorienzählen kennen aber nur die wenigsten, obwohl sich ein Know-how darüber positiv auswirken würde. Diese positiven Effekte beziehen sich auf meine zukünftige Tätigkeit als Lehrperson in der Sekundarstufe. Die Schüler und Schülerinnen befinden sich hier in einem Alter, in dem das Körpergefühl meist noch entwickelt werden muss, und die Themen Gewicht, Schönheit und Selbstwahrnehmung eine große Rolle spielen. Es wäre sinnvoll, die Geschichte der Kalorie in den Unterricht miteinzubauen, um zu zeigen, dass das Kalorienzählen nicht der Schönheit wegen erfunden wurde. Das Aufzeigen der verschiedenen Bedeutungen des Kalorienzählens für die Menschen in der Vergangenheit würde den Schülern und Schülerinnen helfen, eine gesündere Beziehung dazu aufzubauen. In Zukunft sollte das Kalorienzählen also nicht mehr bloß mit Diäten in Verbindung gebracht werden.

(Maria Mair)

 

Ausgrenzung von „Asozialen“ – Damals wie auch heute?

 

Im Zuge des 13. bzw. 1. Virtuellen Österreichischen Zeitgeschichtetags 2020 fanden in Panel 11 drei Vorträge zum Überthema „Optimierungsdiskurse und gesellschaftspolitische Praktiken in unterschiedlichen Systemen“ mit Noam Zadoff als Chair statt. Von Elke Rajal aus Wien wurde „,Asozialität‘ als Thema der historisch-politischen Bildung“ präsentiert, während Laura-Elena Keck aus Leipzig „Die Suche nach der ,natürlichen Ernährung‘. Fleischkonsum und Ethnologie seit circa 1900“ vorstellte und Nina Mackert aus Leipzig auf das Thema „Kalorienzählen. Ernährung, Körper und Konsum im frühen 20. Jahrhundert“ einging.

Einen interessanten Aspekt stellte dabei Elke Rajals Darstellung der Verfolgung und Stigmatisierung von „Asozialen“ während der NS-Zeit dar. Besonders relevant an diesem Vortrag war die Problematisierung der gesellschaftlichen Nicht-Problematisierung dieses Themas: Ganz intensiv lernen Schüler/innen im Geschichteunterricht oder durch die Beschäftigung mit verschiedenen geschichtskulturellen Produkten von der Verfolgung und Ausgrenzung bestimmter Personengruppen, die nicht ins nationalsozialistische Ideal der „arischen Rasse“ hineinpassten. In den allermeisten Fällen wird allerdings nur auf Jüdinnen und Juden, Roma und Sinti sowie Personen mit körperlichen und/oder geistigen Behinderungen eingegangen. Selten bis gar nicht werden Personen erwähnt, die damals als „Asoziale“ bezeichnet wurden. Darunter fielen unter anderen Bettler/innen, Alkoholiker/innen, Arbeitslose, Vorbestrafte, Prostituierte und Zuhälter. Es gibt kaum Unterrichtsmaterial in diesem Bereich, und im überwiegenden Teil der Schulbücher finden diese Personen keine Erwähnung. Weiters gibt es in Österreich keine Gedenkstätten, die explizit auf Opfer dieser Stigmatisierung hinweisen würden. Dass sie allerdings genauso in Konzentrationslagern, Erziehungs- und Arbeitslagern oder andere Anstalten verbannt wurden, um den „Volkskörper“ zu bereinigen, sollte keinesfalls vergessen werden. Demnach finde ich als Lehramtsstudentin besonders wichtig, dass die Verfolgung dieser Menschen Einzug in den Schulbüchern und anderweitigen Materialien findet.

Elke Rajal beschäftigte sich zudem mit den Aufbereitungsmöglichkeiten in der historisch-politischen Bildung und suggerierte, den Konstruktcharakter eines Begriffs wie „Asozialität“ in Verbindung mit diesem Thema zu behandeln. So wurden darunter in der NS-Zeit all jene verstanden, die sich nicht in die Gesellschaft integrierten – eine sehr offene und schwammige Definition, vor allem im Hinblick darauf, dass diese Personen meist eher von Seiten der Gesellschaft ausgegrenzt wurden als anders herum. Hier könnten Lehrpersonen mit den Schüler/innen beispielsweise darauf eingehen, welche Motive hinter einer solch weitgefassten Definition stecken könnten. Überdies können Verbindungen in die Gegenwart gezogen werden, indem etwa darauf eingegangen wird, dass auch heute noch solche Tendenzen zur Stigmatisierung existieren – wenn auch in anderen Formen und Ausmaßen. Es können Fragen aufgeworfen werden wie: „Welche Personen waren und sind besonders vulnerabel, aus der Gesellschaft ausgeschlossen zu werden?“ Insgesamt bietet dieses Thema viele Umsetzungsmöglichkeiten sowie „Denkstoff“ für die Schüler/innen und sollte demnach unbedingt mehr berücksichtigt werden.

(Theresa Mösinger)

 

Anlässlich des 13. bzw. 1. Virtuellen Österreichischen Zeitgeschichtetages 2020 gestalteten die Vortragenden Elke Rajal, Laura-Elena Keck und Nina Mackert unter der Moderation von Noam Zadoff Panel 11 „Optimierungsdiskurse und gesellschaftspolitische Praktiken in unterschiedlichen Systemen“. In thematisch differenten Darstellungen eruierten die Historikerinnen unterschiedliche, in der Vergangenheit geführte Diskurse: Elke Rajal beschäftigte sich mit „Asozialität“ als Thema der historisch-politischen Bildung, Laura-Elena Keck mit der seit circa 1900 aufkommenden Suche nach der „natürlichen Ernährung“ und Nina Mackert mit der Debatte rund um das Kalorienzählen im frühen 20. Jahrhundert. Ausgangspunkt der Vortragsreihe stellte die Verfolgung von als „asozial“ öffentlich verurteilten Personengruppen unter dem nationalsozialistischen Regime dar.

Im Zentrum von Rajals Ausführungen stand die Fragestellung nach der nationalsozialistischen Verfolgung von Menschen, die als „Asoziale“ gebrandmarkt und denunziert wurden.

Zu Beginn hielt die Historikerin fest, dass sich hinsichtlich des Themas eine zweifache Lücke konstatieren ließe: eine empirische aufgrund mangelnder wissenschaftlicher Untersuchungen und eine auf der Ebene des pädagogischen Materials. Basierend auf der Analyse von österreichischen Schulbüchern und diversen Websites von Gedenkstätten und Institutionen sowie unter Berücksichtigung von Erkenntnissen aus ihrer Forschungsarbeit zur Stigmatisierung und Verfolgung sogenannter „Asozialer“, versuchte Rajal das Thema auf pädagogische Kontexte zu übertragen. 

Schulbücher und ergänzendes Unterrichtsmaterial

Aspekte rund um die Konstruktion von „Asozialität“ und der Verfolgung von Menschen als „Asoziale“ finden in den österreichischen Schulbüchern für Geschichte, Sozialkunde und Politische Bildung nur marginale Berücksichtigung. Lernmaterialien und Berichte von Zeitzeugen, die sich ausführlich mit dem Themenfeld der „Asozialität“ beschäftigen, sind für Lehrpersonen nur schwer zugänglich.

Eine Auseinandersetzung mit der Verfolgung von jenen Personen, die sich nicht in die nationalsozialistische Gesellschaft einfügten, erscheint im Rahmen der historischen und politischen Bildung als durchaus sinnvoll.

Eine Vernachlässigung des genannten Aspekts im Großteil der österreichischen Schulbücher für Geschichte, Sozialkunde und Politische Bildung – obwohl Möglichkeiten der didaktischen Umsetzung bestehen würden – ist vor allem deshalb problematisch, da im Nationalsozialismus kreierte „Feindbilder“ bis in die Gegenwart ausstrahlen (können). Unter der Voraussetzung einer intensiven schulischen Auseinandersetzung mit der Verfolgung von Randständigen im Nationalsozialismus ließe sich der Tradierung genannter Stigmata wirkmächtig entgegentreten. Die Aufarbeitung nationalsozialistischer Beweggründe, die zu einem sozialen und existentiellen Ausschluss führten, ist mit Hinblick auf gesellschaftliche Basiskonzepte, insbesondere jenes der Diversität entscheidend, um eine Übernahme derselben in der Gegenwart vereiteln zu können. 

Elke Rajal bot mit ihren Ausführungen eine informative und spannende Einsichtnahme in die Verfolgung und Stigmatisierung von „Asozialen“ im Nationalsozialismus. Nicht nur die Umstände zur Zeit des NS-Regimes, sondern auch die Schwächen der schulischen Vermittlungsarbeit wurden verdeutlicht. 

(Jan Schweigl)

 

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