DER BEGRIFF DER PERSON
UND DIE NATURALISTISCHE HERAUSFORDERUNG


THE CONCEPT OF PERSON
AND THE
CHALLENGE OF NATURALISM

FWF-Forschungsprojekt P17394

Fludd Microcosm Synapse

Die Seele - Teil eines veralteten Begriffsystems?

Wenn spezifisch menschliche Merkmale wie Charakterzüge, intellektuelle Fähigkeiten oder religiöse Neigungen neuronal bestimmt sind, wo befindet sich die menschliche Seele? Sie scheint sich durch die Analyse der Naturwissenschaften in anonyme physiologische Vorgänge aufzulösen. Ist es nicht sinnvoll, angesichts des empirischen Datenbestands die Seele endgültig im Namen wissenschaftlichen Fortschritts fallen zu lassen?
So wie die Annahme des Phlogistons für die Erklärung brennbarer Stoffe nicht mehr gebraucht wird, so scheint für viele Wissenschaftler auch die Seele für das Verständnis des Menschen hinfällig geworden sein.
Bedeutet dies, dass der Mensch durch die Naturwissenschaften vollkommen materiell bestimmt werden kann? Was ist dann aber der menschliche Geist?
Lösen die Neurowissenschaften den Glauben an ein Weiterleben nach dem Tod auf?
Welche Implikationen haben die neusten Erkenntnisse über das menschliche Gehirn für die Ethik und die Religion?
Diese Fragen machen deutlich, dass die Kognitionswissenschaften eine mindest ebenso  große Herausforderung für die philosophische und theologische Anthropologie darstellen, als Evolutionsbiologie im 19. und Genetik im 20. Jahrhundert.

Das Forscherteam in Innsbruck
In ihrem Projekt "The concept of soul and the new naturalistic challenge" setzt sich eine Gruppe von Forschern und Studenten am Institut für Christliche Philosophie mit diesen und ähnlichen Themen auseinander. Weitere Mitglieder der Gruppe arbeiten in der empirischen Psychologie, der Medizin, der Psychiatrie und der Theologie. Zusätzlich werden in- und ausländische Fachleute zu interdisziplinären Gesprächen eingeladen. Durch Vorträge und Austauschgespräche sollen die neuesten Forschungsergebnisse dargestellt und auf dem Hintergrund der oben angerissenen Fragestellungen diskutiert werden.

Internationale Vernetzung und Finanzierung
Die Innsbrucker Gruppe wird seit dem WS 2005/06 finanziell vom Metanexus Institute in Philadelphia gefördert. Das Metanexus Institute wird von der John Templeton Foundation, einer der größten US - amerikanischen Privatstiftungen, getragen. Ziel des Institutes ist die Förderung des Dialogs zwischen Theologie, Philosophie und den Naturwissenschaften. Um dieser Zielsetzung eine größere Breitenwirkung zu verleihen, wurde die  Local Societies Initiative (LSI) gegründet, ein Förderprogramm, das die Gründung und den Ausbau von interdisziplinären Dialoggruppen unterstützen soll.

Am Institut für Christliche Philosophie gehören Prof. Dr. Josef Quitterer, Prof. Dr. Edmund Runggaldier, Prof. DDr. Winfried Löffler, Prof. Dr. Hans Goller, Prof. Dr. Christian Kanzian, Dr. Bruno Niederbacher und MMag. Georg Gasser der LSI-Gruppe an.
Sie arbeiten u.a. mit Prof. Dr. Günther Rager, Embryologe an der Universität Fribourg und Prof. Dr. Hartmann Hinterhuber an der Psychiatrischen Universitätsklinik Innsbruck zusammen, sowie mit dem Institut für naturwissenschaftliche Grenzfragen zur Philosophie und Theologie an der Hochschule für Philosophie in München.

Informationen: MMag.Georg Gasser, Universität Innsbruck, Institut für Christliche Philosophie, Karl Rahner-Platz 1, A-6020 Innsbruck.
Tel. 0043/512/507-8644, Fax -2736


Webmaster: winfried.loeffler--AT--uibk.ac.at --- Pictures: Robert Fludd, Utriusque cosmi historia (1619); Graham Johnson, The Synapse Revealed (2005). - All pictures were found on Internet sites and are believed to be in the public domain.






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