Geschlechtergeschichte



Forschung

  • Geschlechtergeschichte und -theorie
  • Europäische Geschichte seit der Frühen Neuzeit
  • Theorien und Methoden der Geschichtswissenschaft
  • Migrationsgeschichte
  • Wissenschaftsgeschichte
  • Postkoloniale Theorie

 


Dissertationen

Betreut werden Dissertationen zur Geschichte des 16. bis 21. Jahrhunderts, insbesondere mit Fokus auf historische Geschlechterverhältnisse, Migrationsgeschichte, Intersektionalität und soziale Ungleichheiten, Wissenschaftsgeschichte, Biografieforschung, queere Geschichte.

Bitte nutzen Sie dieses Deckblatt für Ihre Dissertation.

Aktuelle Dissertationen:
  • Carla-Maëlys Barboutie: "Qui que tu sois, sang-mêlé, mercenaire, Latin, Saxon, repu ou déclassé": Sociohistoire des légionnaires, acteurs des guerres coloniales (1831-1914) (Université Grenoble Alpes)
  • Franziska Jutta Völlner: Doing Heimat. Beheimatungsstrategien und -prozesse von FluchtMigrantinnen in Vorarlberg (Universität Innsbruck)

 


Laufende Forschungsprojekte

Geschichten von Fremdheit und Zugehörigkeit. Migration als Aushandlungsprozess in westeuropäischen Grenzregionen (1815-1871)

Levke Harders; gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (2016-21)

Blog zum Forschungsprojekt: Migration & Belonging

Schon im frühen 19. Jahrhundert war Migration selbstverständlicher Bestandteil der Gesellschaft, wurde aber erst mit dem Konzept des Nationalstaates stärker als Herausforderung wahrgenommen. Das Projekt richtet daher einen neuen Blick auf innereuropäische Migrationen 1815-1871, ihre Regulierung, Ex- und Inklusionspraktiken sowie die an diesen Prozessen beteiligten Akteur*innen. Es konzipiert die Herstellung von Fremdheit und Zugehörigkeit als Prozess, um Homogenisierung und Modernisierung von Gesellschaft sowie Nationenbildung zu erforschen. Dazu werden die staatlichen Praktiken im Hinblick auf Migration sowie die Motivationen und Handlungsweisen mobiler Menschen kontrastierend analysiert. Mit einem regionalen Zugriff auf das Elsass, Schleswig und Holstein wird einerseits die Vielfalt der Akteur*innen in Migrationsprozessen, andererseits die besondere Bedeutung von Grenzregionen hervorgehoben.

 

Geographien Europas am Ende der Frühen Neuzeit. Techniken der Herstellung

Muriel González Athenas: gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft

In der aktuellen Debatte um Europa, u.a. ausgelöst durch die wirtschaftliche und politische Krise, wird die Europäische Union als Wertegemeinschaft und einheitlicher Rechts- und Wirtschaftsraum bezeichnet oder zumindest postuliert. Dem zugrunde liegt eine als räumliche Einheit begriffene Geographie des „Kontinents Europas“, die selten hinterfragt wird. Dieser geographischen Einheit bzw. deren kartographischer Herstellung gilt das Interesse. Die Erkenntnisinteressen zielen zum einen auf die Analyse der Politiken und Techniken der Herstellung von Europa als räumlicher Einheit ab, zum anderen nehmen sie die Karte als das Produkt alltäglicher Interaktion und Verflechtung in Augenschein. These der Arbeit ist, dass sich in Westeuropa zwischen 1700 und 1860 eine spezifisch geographisch begründete Verräumlichung des Denk- und Wahrnehmungshorizontes durchsetzte und diese in der Herstellung und Deutung der Kartenwerke ihren Ausdruck fand - und dass diese neuartigen graphischen Erzeugnisse oder Medien wirkmächtig in die Rezeption eurozentristischer Raumvorstellungen eingriffen bzw. diese erst produzierten. Das Quellenkorpus (Kartensammlungen der Staatsbibliotheken München und Berlin, der Forschungsbibliotheken Gotha/Erfurt, Paris und Wien) ist so gewählt, dass sowohl über die Analyse der Karten und Atlanten selbst die Materialität von Räumlichkeit erfasst wird, als auch über die Kommentare und Briefe des Editionsprozesses zwischen Kartographen und Verlag die vorherrschenden Bilder über Europa, im Sinne des Erfahrungsraumes berücksichtigt werden. Diese Materialität wurde in der historischen Geographie Europas teilweise bereits untersucht, ohne dabei jedoch die Wandelbarkeit von Raumvorstellungen zu thematisieren. So kann der Zusammenhang zwischen Karten, Wissen und Macht untersucht und historisiert werden. Es geht um die Beantwortung der Fragen nach Herstellung und Etablierung Europas als Weltregion, seine hegemoniale Positionierung in einer globalen Raumordnung von „Zentrum“ und „Peripherie“ und seine Verflechtungsgeschichte in Bezug auf Raumvorstellungen.

 


  

 

 


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