WAS ist ein gutes Thema?
Jedes Thema, das für die Öffentlichkeit interessant ist, ist ein gutes Thema für ein Science Café. Das Thema sollte die Wahrnehmung der Naturwissenschaften und ihrer Bedeutung für den Alltag der Menschen und der Gesellschaft stärken. Naturwissenschaften sind ein gesellschaftliches Unterfangen und Teil des kulturellen Erbes. Es gibt keine klare Trennung zwischen naturwissenschaftlichen und nicht naturwissenschaftlichen Themen, aber der erkenntnistheoretische Erwerb von Wissen kann wissenschaftlich oder unwissenschaftlich sein. Themen die kontrovers in den Medien diskutiert werden, können bereits das Interesse einer größeren Anzahl von Menschen geweckt haben. Solche Themen können von lokaler, regionaler oder nationaler Bedeutung sein. Deshalb haben diese Themen eine höhere Wahrscheinlichkeit, Menschen emotional zu erreichen und bergen deshalb mehr Potential, ein größeres Publikum anzusprechen.
Versuchen Sie’s mit Co-Creation (Mitgestaltung)
Wir empfehlen, einen Co-Creation Ansatz zu wählen, um ein Thema auszusuchen. Im BigPicnic co-creation navigator finden Sie eine Vielzahl von Methoden und Aktivitäten, um einen solchen Prozess zu fördern.
Co-Creation (Mitgestaltung) ist ein innovativer partizipativer Prozess, der darauf abzielt Gemeinsamkeit zwischen Verantwortlichen, Partnern der Gemeinschaft und anderen Interessent*innen zu schaffen. Co-Creation ermöglicht Fachleuten mit anderen zu kooperieren und zu lernen und Kontakte zwischen Gruppen zu knüpfen, die sich normalerweise nicht begegnen. Laden Sie Menschen mit unterschiedlichem beruflichem und kulturellem Hintergrund ein, die die verschiedenen Zielgruppen repräsentieren, welche Sie mit dem Science Café erreichen möchten. Fragen Sie sie, worüber sie sprechen möchten, was sie lernen wollen und wählen Sie dann dementsprechend Ihr Science Café Thema.
Zitat vom Botanischen Garten Bergamo:
"Es geht um gemeinsame Kreativität - in einem kreativen Prozess beginnt ein anderer Dialog zwischen den Menschen. Es geht nicht darum, die eine richtige Idee zu finden, sondern darum, eine Vielfalt von Ideen zu entwickeln."
Co-Creation (Mitgestaltung) für Science Cafés und Ausstellungen
Am Co-Creation Prozess an der Universität von Lissabon beteiligten sich Repräsentant*innen vom BigPicnic Team, Forscher*innen, Ernährungswissenschaftler*innen und Repräsentant*innen von NGOs (Nachbarschaftsverein, ortsansässiger Saatgutzuchtverband). In einer Reihe von Sitzungen wählte diese Gruppe verschiedene Themen/Tagesordnungspunkte für das Science Café aus. Dies waren: 1) Gesundes und nachhaltiges Essen, 2) Essen: Wohlbefinden und Tradition, 3) Gesundheit und Lebensmittel, 4) Nachhaltigkeit, Lebensmittel und Abfall, 5) Lebensmittel und nachhaltiger Konsum und 6) Lebensmittel der Zukunft. Darüber hinaus einigte sich die Gruppe in einer der Co-Creation Sitzungen auf ein Format des Science Cafés, das die Teilnehmer*innen in Gruppen die besten gemeinsamen Fragen auswählen ließ, die den eingeladenen Vortragenden gestellt werden sollten. In jedem Science Café waren 2 bis 4 Gäste anwesend, darunter Forscher*innen aus dem Bereich Lebensmittel und Landwirtschaft, politische Entscheidungsträger*innen, Ernährungswissenschaftler*innen und Vertreter*innen von Ernährungsorganisationen.
Umgekehrt können Science Cafés als Ideenquellen genutzt werden, die dazu beitragen weitere Initiativen zu entwickeln, wie die Planung einer Science Café Ausstellung.
Der Botanische Garten Bergamo nutzte die Unterstützung eines Science Cafés um eine Ausstellung zu entwickeln. An der Veranstaltung nahmen ein Ernährungswissenschaftler und zwei Agrarökonomen aus dem Forschungsbereich Getreide, Obst und Gemüse des CREA (Rat für Forschung und Analyse von Landwirtschaft und Agrarökonomie), einer Abteilung des Landwirtschaftsministeriums, teil. Die Veranstaltung fand im „Tal der Biodiversität“ des Botanischen Gartens Bergamo am 21. Juni 2017 statt. Das Science Café wurde entwickelt, um eine enge Beziehung zwischen der Öffentlichkeit und naturwissenschaftlicher Forschung zu knüpfen, Daten und Ideen für eine Ausstellung über Ernährungssicherheit zu sammeln, neue Wege auszuprobieren die Bevölkerung einzubeziehen und die Idee Ernährungssicherheit populärer zu machen.
Da die Themen der BigPicnic Science Cafés mit lokalen Interessengruppen ausgewählt wurden, variierten sie innerhalb der Partnerschaft stark. Beispiele sind unter anderem:
- „Nahrungsmittelsicherheit im Haushalt“ – Botanischer Garten Tooro, Afrika
- „Essen ist Kommunikation“- Esskultur und Ernährung für eine Welt der Zukunft. Dieses Science Café hatten einen besonderen Fokus auf den Fleischkonsum - Schulbiologiezentrum Hannover, Deutschland
- “Bienenhaltung in der Stadt- Mission Impossible“ – Botanischer Garten der Universität Sofia, Bulgarien
Eine vollständige Liste der Themen, die für Science Cafés im Rahmen des BigPicnic-Projekts ausgewählt wurden, finden Sie im Ergebnisbericht 4.1: Partner Evaluationsberichte über die Umsetzung von Science Cafés.
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This project has received funding from the European Union´s Horizon 2020 research and innovation programme under grant agreement No 710780.