Iris Nowak

Neue Arbeits- und Lebensweisen im neoliberalen Kapitalismus

Arbeits- und Lebensweisen im neoliberalen Kapitalismus sind stark fragmentiert: Während die einen zwar Angst vor Prekarisierung haben, gleichwohl aber noch relativ gut abgesichert leben, haben in anderen Bereichen, insbesondere dort, wo es um die Sorge um andere Menschen geht, immer schon prekäre Verhältnisse geherrscht. Was Menschen in verschiedenen sozialen Positionierungen eint, ist, dass sie unter dem Druck stehen, ihre gesamte Lebensweise daran auszurichten, dass sie den flexiblen Ansprüchen ihrer Arbeit und Auftraggeber möglichst nachkommen. Dabei wird dies nicht ausschließlich als Zwang erfahren, sondern teilweise auch als Möglichkeit der persönlichen Weiterentwicklung.

Der Vortrag fragt danach, welche Kenntnisse über die Handlungsfähigkeit der Einzelnen gewonnen werden, wenn wir diese Widersprüchlichkeit von Alltagspraxen als Ausdruck einer kapitalistischen Produktionsweise analysieren, die auf Prekarisierung, Privatisierung und flexible Lebensformen setzt statt- wie im Fordismus – auf massenhaften Wohlstand und enge Familienleitbilder.

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