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Ellinor Forster 

 

 

Krisen als Chance?

 

Frauen in gesellschaftlichen Umbruchsituationen des „langen“ 19. Jahrhunderts

 

Das 19. Jahrhundert lässt sich durch die zunehmende Teilnahme des (männlichen) Bürgertums an der Politik charakterisieren, wobei die Wurzeln dieses Prozesses bereits im 18. Jahrhundert anzusiedeln sind und die Entwicklung über die Wende zum 20. Jahrhundert hinausreichte. Die wichtigsten Marksteine stellten dabei das Aufbegehren unterschiedlicher Gesellschaftsschichten in der Revolution von 1848 und das Ende der Monarchie mit der Abschaffung des Adels 1918 dar.

Der für einige Monate offene Ausgang der Revolution von 1848 rief eine starke Aktivität auch von Frauen auf den Plan, die sich nicht nur an Straßenschlachten beteiligten, sondern einen ersten politischen Frauenverein gründeten, in dem sie weitgehende rechtliche Veränderungen forderten. Die Niederschlagung der Revolution brachte auch das Ende dieser ersten starken öffentlich beanspruchten Teilhabe von Frauen am politischen Geschehen. Neuerliche Krisensituationen im Bereich der Wirtschaft führten in den 1860er und 1870er Jahren zu einer Selbstorganisation von Frauen in Gewerbevereinen. In der Folge setzte sich die entstehende Frauenbewegung aufgrund einer viel stärker wahrgenommenen Notwendigkeit von Frauen zum außerhäuslichen Erwerb und der damit einhergehenden Mitfinanzierung des familiären Haushalts für eine partnerschaftliche Festschreibung von Ehe im Privatrecht und gleiche Rechte im Umgang mit dem Vermögen sowie die politische Mitbestimmung in Form des Frauenstimmrechts ein. Einzig das aktive und passive Wahlrecht für Frauen ließ sich aus der Umbruchsituation des Ersten Weltkriegs heraus erreichen.

 

 

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