Projektteil 2: Dimension und Wirkung.

Die Kinderbeobachtungsstation und die ihr anvertrauten Kinder

 

Was im Hauptstück von Forschungsteil I rekonstruiert wurde soll in Forschungsteil zwei durch eine quantitative Aktenanalyse auf Dimension und Wirkung hin noch einmal eingehend fokussiert werden. Wie viele Kinder waren wie oft betroffen, woher kamen sie und warum wurden sie zugewiesen, welche Maßnahmen wurden mehrheitlich vorgeschlagen, welche Effekte wurden durch die Gutachtens- und Behandlungspraxis erzielt, welche Wege wurden - soweit rekonstruierbar - nach dem Aufenthalt in der Kinderbeobachtungsstation eingeschlagen, etc. Aus dieser Analyse soll ein aussagekräftiges Sample entwickelt werden, welches es möglich macht, Geschichte und Gegenwart der ehemaligen KinderpatientInnen (denen vielfach eine Heim- oder Pflegekindheit vorausging oder nachfolgte) anhand mehrerer prototypischer Fallgeschichten zu rekonstruieren und unter deren Mitwirkung darzulegen.

An soziologischen Fallstudien sollen die verschiedenen Wirkungen und Auswirkungen auf die Lebens-geschichten der Kinder und Jugendlichen schließlich exemplarisch gezeigt werden. Gleichsam anhand dieser ausführlichen über biografisch-narrative ZeitzeugInnen-Interviews gewonnene und mit den historischen Sozialdaten verdichteten Narrationen soll die Wirkungsgeschichte der Kinderbeobachtungsstation nach-erzählt und überliefert werden. Dies um über eine Sozial-, Medizin- und Wissenschaftsgeschichte, die für die Aufklärung der Machtwirkung des Fürsorgeerziehungsregimes wichtig ist, hinaus, auch eine Geschichte der durch Institutionenwirkung und Lebenslage bestimmten Biografien zu erzielen.


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