ORCID goes Speed Dating – ein interaktiver Workshop mit Spaßfaktor
Alicia Fátima Gómez, Christian Gumpenberger, Elise Harder
„Wozu brauche ich denn ein weiteres persönliches Profil?“ Diese Frage bekommt man im Zusammenhang mit ORCID, der Open Researcher and Contributor ID, immer wieder von Wissenschaftler_innen gestellt. Die Erfassung und Pflege eines solchen Profils scheinen aufwändig, und die Zeit dafür an anderer Stelle besser investiert. Außerdem will gut überlegt sein, wo und mit wem man seine Daten teilen möchte.
Gegenüber den Entscheidungsträger_innen an der eigenen Einrichtung muss man wiederum als Bibliothek stichhaltig begründen können, welchen Mehrwert eine ORCID-Anbindung an die hauseigenen IT-Systeme haben kann. Welchen Nutzen hat es für welche Beteiligten, wenn wir ORCID in unser CRIS-System oder institutionelles Repositorium integrieren? Wie viel Entwicklungsaufwand und welche Kosten sind damit verbunden? Wie können wir den Datenschutz gewährleisten? Die Liste an Fragen kann beliebig fortgesetzt werden.
Bibliotheken haben es als herausfordernde Aufgabe übernommen, den Mehrwert von ORCID gegenüber verschiedensten Stakeholdern zu vermitteln.
Ziel dieses anwendungsbezogenen Workshops ist es daher, die Teilnehmer_innen aus unterschiedlichen Perspektiven reflektieren zu lassen. Im gemeinsamen Brainstorming werden verschiedene ORCID-Fragestellungen kurz und prägnant diskutiert. Die Teilnehmer_innen sammeln dabei wertvolle Anregungen und Argumente, die sie künftig in ähnlichen Situationen in ihrem jeweiligen Arbeitsalltag einbringen können. Neben der gewünschten Praxisnähe soll der Spaß bei diesem Austausch nicht zu kurz kommen.
Basierend auf einem bereits bewährten Workshop-Format (vgl. EAHIL2018 in Cardiff) soll die Veranstaltung dazu anregen, sich auf interaktive Weise mit ORCID auseinanderzusetzen. Neue Ideen sollen mit Freude gemeinsam erarbeitet und erprobte Best Practices weitergegeben werden.
Der Workshop gliedert sich in folgende Teile: Nach einer kurzen Vorstellungsrunde sitzen sich die Teilnehmer_innen wie beim Speed Dating in zwei Reihen gegenüber und tauschen sich paarweise jeweils zwei Minuten lang zu einer ORCID-relevanten Fragestellung aus. Dann wird zur nächsten Station aufgerückt, bis jede_r alle zehn Stationen absolviert hat. Im Anschluss daran werden die gewonnenen Erkenntnisse schwerpunktmäßig gemäß den eigenen inhaltlichen Präferenzen in Kleingruppen diskutiert. Abschließend werden die wichtigsten Strategien und Ergebnisse im Plenum zusammengefasst.
Die Veranstaltung bietet die Möglichkeit, sich spielerisch mit Gleichgesinnten auszutauschen und eine Community of Practice entstehen zu lassen.
ORCID Austria wurde 2019 als Konsortium gegründet und umfasst aktuell 20 Mitgliedseinrichtungen aus ganz Österreich. Es wird gemeinsam von der TU Wien Bibliothek und der Universitätsbibliothek Wien betreut und leistet Hilfestellung bei der Integration von ORCID in eigene IT-Systeme. Darüber hinaus bietet es eine Plattform zum gemeinsamen Erfahrungsaustausch. Der Workshop wird von ORCID Austria, aber nicht ausschließlich für Mitglieder des Konsortiums veranstaltet. Alle an ORCID Interessierten sind herzlich willkommen.
Kurzbiografien
Dr. Alicia Fátima Gómez. https://orcid.org/0000-0003-4898-1680
Szientometrie und Datenvisualisierung, TU Wien Bibliothek, Österreich
Alicia Gómez ist Doktorin der Linguistik und Master in Digitale Bibliotheken und Informationssysteme. Seit 2020 arbeitet sie an der TU Wien Bibliothek, und leitet u.a. das DOI-Service Austria und ist Co-Lead des ORCID Austria Konsortium. Sie ist auch Dozentin Dissemination- Publikationsstrategien.
Dr. Christian Gumpenberger. https://orcid.org/0000-0002-9188-8716
Bibliometrie und Publikationsstrategien, Universität Wien, Österreich
Christian Gumpenberger ist Doktor der Veterinärmedizin und hat einen Master in Library and Information Studies. Er leitet seit 2020 die Abteilung für Bibliometrie und Publikationsstrategien an der Universität Wien sowie als Co-Lead das ORCID Austria Konsortium.
Mag. Elise Harder. https://orcid.org/0000-0002-0389-1000
Szientometrie und Datenvisualisierung, TU Wien Bibliothek, Österreich
Elise Harder hat Bibliothekswissenschaft und Ev. Theologie studiert. Sie verfügt über langjährige Erfahrungen im Bereich Informationskompetenzvermittlung. Als Informationsmanagerin für PIDs betreut sie mit Alicia Gómez die Konsortien ORCID Austria und DOI-Service Austria an der TU Wien Bibliothek.