ÖTZIT! – Erfahrungen mit Citizen Science-Aktivitäten im EU-Projekt Zeitshift

Johannes Andresen

Das EU-Projekt Zeitshift hat das Ziel, eine langfristige, grenzübergreifende institutionelle Zusammenarbeit zur Bewahrung, Erschließung und Vermittlung des kulturellen Texterbes Tirols und Südtirols aufzubauen. Die schriftlichen Kulturgüter Gesamttirols sind über alle Landesteile verstreut und derzeit in keiner Institution in ihrer Gesamtheit greifbar. Auch liegen die Dokumente bislang nur teilweise digitalisiert vor und sind der Bevölkerung nur unzureichend bekannt und zugänglich. Durch eine grenzüberschreitende Digitalisierungs- und Vermittlungsstrategie in enger Zusammenarbeit der Landesbibliothek Dr. Friedrich Teßmann, der Universitäts- und Landesbibliothek Tirol und von Eurac Research werden die regional verstreuten Textbestände erstmals virtuell in einer einzigen Webplattform zusammengeführt und mithilfe computerlinguistischer Ansätze benutzerorientiert aufbereitet. Dies geschieht prototypisch am Beispiel der historischen Tageszeitungen, die als Quellen akut vom Zerfall bedroht sind.

Ein Hauptaugenmerk des Projekts liegt auf der aktiven Einbindung der Bevölkerung. Bürgerinnen und Bürger werden bereits in der Projektphase zur aktiven Mitarbeit aufgerufen und eingeladen, sich an der Texterschließung zu beteiligen, um sie für ihr eigenes Kulturerbe zu sensibilisieren und an historische Textquellen heranzuführen.

 

Kurzbiografie

Studium der Geschichte, Spanisch und Erziehungswissenschaften in Bonn und Granada. Masterstudium „Bibliotheks- und Medienmanagement“ an der Hochschule der Medien in Stuttgart (2001/03). 1997-2002 Koordinator des Projektes Erschließung der Historischen Bibliotheken in Südtirol (EHB)“, 2002-2007 Geschäftsführer des Bibliotheksverbands Südtirol, seit Februar 2007 Direktor der Landesbibliothek Dr. Friedrich Teßmann.

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