Forschungsthemen

Forschung

 


Blockchain Business

Kryptowährungen wie zum Beispiel Bitcoin sind die erste praktisch umgesetzte Anwendungsmöglichkeit der Blockchain-Technologie. Die Blockchain ist eine dezentrale Datenbank, in der Transaktionen in Blöcke gespeichert werden und mittels kryptographischer Algorithmen verkettet werden. Diese Datenbank wird in einem dezentralen Peer-to-Peer Netzwerk über einen Konsensmechanismus verwaltet. Die Blockchain-Technologie bietet daher aufgrund der Möglichkeit zur dezentralen Herstellung von Konsens über geteilte Fakten das Potenzial der dezentralen Organisation von Konsumenten, Märkten, Unternehmen und Regierungen. In diesem Forschungsgebiet untersuchen wir die Implikationen und Anwendungsmöglichkeiten der Blockchain-Technologie auf digitale Geschäftsmodelle von Unternehmen und die daraus resultierenden ökonomischen Effekte der Veränderungen dieser digitalen Geschäftsmodelle auf alle Marktteilnehmer in Blockchain-Ökosystemen.

Ansprechpartner:

Wissenschaftliche Mitarbeiter:


Digitalisierung von Geschäftsprozessen

Im Zeitalter der Digitalisierung sind Unternehmen bei großem Kostendruck zugleich hohen Flexibilitätsanforderungen ausgesetzt. So müssen Unternehmen in der Lage sein, ihre Prozesse effizient anzupassen und umzusetzen. Jedoch stellt die Modellierung, Umsetzung und Ausführung von Geschäftsprozessen in vielen Unternehmen noch eine zeit- und kostenintensive Aufgabe dar. Um hier zu einer Lösung beizutragen und einen höheren Grad der Digitalisierung zu ermöglichen, erscheinen Planungsansätze und semantische Konzepte sinnvoll. In diesem Forschungsgebiet, das dem Semantischen Prozessmanagement zuzurechnen ist, entwickeln wir gestaltungsorientierte Ansätze zur automatisierten Modellierung, Umsetzung und Ausführung von Geschäftsprozessen.

Ansprechpartner:

Partner: Bernd Heinrich, Mathias Klier


Einsatz und Auswirkungen von Kognitiven Systemen

Die sinnvolle Verarbeitung von großen Mengen an un(strukturierten) Daten durch mächtige Analysemethoden (Stichwort: Cognitive Computing) stellt eine große Chance und Herausforderung für die zukünftige Arbeitswelt dar. In diesem Rahmen führen wir Experimente, u.A. mit Eye Tracking, durch, um den Einfluss von entwickelten kognitiven Systemen auf die menschliche Entscheidungsfindung, kognitive Verzerrungen und das menschliche Wohlbefinden besser zu verstehen. Dies soll Menschen und Organisationen dabei helfen mögliche Konsequenzen der Digitalisierung insbesondere durch Artificial Intelligence besser zu verstehen.

Ansprechpartner:

Partner: Lena Waizenegger


Hybride Entscheidungsfindung

Der Markt für Informations- und Kommunikationstechnologien zur Unterstützung betrieblicher Entscheidungen hat sich unter dem Stichworten Industrie 4.0 rasant weiter entwickelt. Betriebliche Entscheidungen werden in Zukunft durch die Infusion von Sensordaten (Stichworte Internet of Things, Big Data) in traditionelle betriebliche Datensysteme beeinflusst werden. In diesem Rahmen führen wir Experimente, u.A. mit Eye Tracking Technologie, durch, um den Einfluss von Informations- und Kommunikationstechnologien und Gestaltungsvorschläge für produktive und menschengerechte Entscheidungsunterstützungssysteme zu erarbeiten. Unsere Forschung hilft Unternehmen und Organisationen das eng vernetzte Zusammenwirken von Menschen und automatisierten Systemen vor dem Hintergrund der digitalen Transformation und der Entwicklungen auf den Gebieten Industrie 4.0, Internet der Dinge und Künstlicher Intelligenz nachhaltig zu gestalten.

Ansprechpartner:

Partner: Robert Briggs, Gerhard Schwabe, Gert-Jan de Vreede


Kollaborationstechniken für Ideenkonvergenz

Organisationen greifen oft auf kleine Teams oder größere Crowds zurück, um Ideen für innovative Produkte oder Dienste zu entwickeln. Diese Menschen generieren gemeinsam oft unzählige Ideen in kurzer Zeit, welche in Folge auf eine handhabbare Menge relevanter Ideen reduziert werden müssen. Im Gegensatz zum gut untersuchten elektronischen Brainstorming wissen wir noch wenig über diese zeitaufwändige und anspruchsvolle Aufgabe, die im Collaboration Engineering als Convergence bezeichnet wird und darüber, wie wir sie IT-gestützt moderieren könnten. Wir führen beispielsweise Labor- und Feldexperimente durch, in denen Techniken zur Convergence Facilitation u.A. mit Hilfe der von uns entwickelten Analysetechnik CoPrA untersucht werden. Wir erforschen wie sich von uns entwickelte entscheidungsunterstützende Systeme auf die Entscheidungsprozesse, Qualität von Ideen und die gemeinsame Wissensbildung auswirkt. Unsere Forschung kann Organisationen bei der Verbesserung ihrer Ideenselektionsprozesse helfen.

Ansprechpartner:

Partner: Gert-Jan de Vreede, Barbara Weber


Konnektivität

Die informations- und kommunikationstechnologieinduzierten Möglichkeiten jederzeit und überall verfügbarer Konnektivität führen zu einer zunehmenden Auflösung von Grenzen, etwa Unternehmens- und Organisationsgrenzen oder der Grenze zwischen Arbeit und Freizeit, die unter dem Begriff (social) connectivity in der Wirtschaftsinformatik erforscht werden. Wir führen eine Reihe empirischer Studien auf Basis von Interviews (multiperspektivisch, Längsschnittuntersuchungen) sowie Beobachtung (unter Verwendung von Smartphone-Monitoring-Apps), um die Folgen dieser individuell, in der Zusammenarbeit in Teams, organisational sowie gesellschaftlich relevanten Vernetzung zu untersuchen.

Ansprechpartner:

Partner: Lena Waizenegger


Kontrolle und Koordination von IT-Projekten

Trotz des Einsatzes von etablierten Projektmanagement-Methoden scheitern immer noch eine Vielzahl von IT-Projekten. Gründe sind u.a. unklare und sich stetig verändernde Anforderungen, unklare Zielvorgaben und die wachsende Komplexität solcher Projekte. Wir erforschen die Auswirkungen des Einsatzes von Kontroll- und Koordinationsinstrumenten in Projekt-Teams. Neben den etablierten Erfolgsgrößen, wie Qualität und Effizienz untersuchen wir insbesondere die Auswirkungen auf sozio-emotionale Variablen, wie z.B. Arbeitszufriedenheit, Stress und Burnout, die wichtige Seiteneffekte in der Kontrollforschung darstellen, sowie die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Kontrolle solche Projekte.

Ansprechpartner:

Partner: Martin Wiener, Magnus Mähring, Carol Saunders, Alec Cram


Management von Digitalisierungsprogrammen

Im Zeitalter der Digitalisierung, führt die Mehrheit aller Unternehmen Digitalisierungsprogramme durch. Diese Programme haben unter anderem die Ziele Geschäftsprozesse zu automatisieren, große Datensätze automatisiert auszuwerten, mit Hilfe künstlicher Intelligenz automatisierte Entscheidungen zu treffen, etc. Solche Programme haben typischerweise einen langen Planungshorizont und bestehen aus einer Vielzahl sich gegenseitig beeinflussender und aufeinander aufbauender IT Projekte. Da die Programmverantwortlichen während der Laufzeit solcher Programme darüber hinaus typischerweise die initiale Planung mehrfach verändern (z.B. IT-Projekte zeitlich verschieben, abbrechen, oder um ein Folgeprojekt erweitern), müssen Abhängigkeiten und Planänderungsoptionen bei der Planung von Digitalisierungsprogrammen berücksichtigt werden. In diesem Forschungsgebiet gestalten und evaluieren wir Ansätze zur Planung, Bewertung und Selektion von IT-Projekten in Digitalisierungsprogrammen.

Ansprechpartner:

Partner: Bernd Heinrich, Dennis Kundisch


Online-Bewertungssysteme

Online-Bewertungssysteme helfen Konsumenten die Unsicherheit bezüglich der Eigenschaften und der Qualität von Produkten und Dienstleistungen zu reduzieren. Vor diesem Hintergrund ist es wenig überraschend, dass 90% aller Kaufentscheidungen im Internet von Konsumentenbewertungen beeinflusst werden und dass E-Commerce Plattformen wie Amazon.com Online-Bewertungssysteme als deren wichtigste Funktionalität betrachten. Wir erforschen analytisch und experimentell, wie sich Konsumentenbewertungen in unterschiedlichen Varianten von Online-Bewertungssystemen auf die Kaufentscheidungen der Konsumenten und die Preissetzung der Plattformanbieter auswirken, um Empfehlungen für die Gestaltung von Online-Bewertungssystemen zu entwickeln.

Ansprechpartner:

Wissenschaftliche Mitarbeiter:

Partner: Dennis Kundisch, Barrie R. Nault, Michael Scholz


Online Feedback in Open Innovation

Viele Organisationen öffnen ihre Innovationsprozesse und holen sich potentiell innovative Ideen für zukünftige Produkte oder Dienstleistungen über den Schwarm (Engl.: Crowd). Die Rolle von Feedback für Ideenentwicklung am Anfang des Innovationsprozesses spielt hierbei eine große Rolle. Allerdings hat sich gezeigt, dass die Auswahl der besten Ideen eine große Herausforderung ist und Entscheidungsunterstützung hierzu sinnvoll wäre. Wir erforschen wie qualitatives Feedback sich auf die Ideenentwicklung auswirkt und gegebenenfalls ein Indikator für gute Ideen sein kann. Dies soll Organisationen helfen ihre Ideenselektionsprozesse zu verbessern.

Ansprechpartner:

Partner: Anol Bhattacherjee, Daniel Zantendeschi


Sharing Platform Business

Konsumenten entdecken zunehmend die temporäre Nutzung als Alternative zum Besitz von Produkten. Die temporäre Nutzung von Produkten zu ermöglichen ist die grundsätzliche Idee der Sharing Economy, deren Umsatz gemäß unterschiedlicher Studien bis 2025 auf bis zu 335 Milliarden US-Dollar pro Jahr wachsen soll. Entsprechend zählt das Time Magazin die Idee des ‚Teilens statt Besitzens‘ von Produkten zu den zehn wichtigsten Ideen, die unsere Gesellschaft nachhaltig verändern werden. Einige Ökonomen prognostizieren sogar, dass die Sharing Economy das aktuell vorherrschende kapitalistische Besitzsystem ablösen und unsere Art zu leben grundlegend verändern könnte. Bereits jetzt kann ein hybrides System beobachtet werden, in dem beide ökonomischen Systeme sich teilweise ergänzen (z.B. Automobilhersteller verkaufen Fahrzeuge auf traditionellem Weg und verleihen Fahrzeuge über Carsharing-Plattformen wie bspw. car2go) und teilweise konkurrieren (z.B. AirBnB konkurriert mit der Hotelbranche um Übernachtungen). Getrieben wird dieser Trend vor allem von Sharing Plattformen wie AirBnB oder Uber. Der innovative Charakter dieser Plattformen ist die Etablierung elektronischer Märkte auf Basis mobiler Internettechnologien und die damit einhergehende Realisierung von Transaktionen zwischen unbekannten Leihern und Verleihern, was wiederum zu einer effizienteren Nutzung von Produkten führt. Die Aufgabe der Wissenschaft ist es nun die ökonomischen Auswirkungen von Sharing Plattformen zu analysieren um die oben genannten Prognosen zu überprüfen. In diesem Forschungsgebiet analysieren und prognostizieren wir analytisch die ökonomischen Auswirkungen von Sharing Plattformen auf die unterschiedlichen Teilnehmer des Sharing Ökosystems und auf die Gesellschaft als Ganzes. Darauf aufbauend werden Sharing Plattformen prototypisch implementiert, die theoretischen Ergebnisse experimentell getestet, und Lösungen zur Gestaltung des Sharing Ökosystems entwickelt.

Ansprechpartner:

Wissenschaftliche Mitarbeiter:

Partner: Barrie R. Nault


Two-tier Internet

Das offene Internet ist ein neutrales Netzwerk. Das bedeutet, dass Internet Service Provider Datenpakete, die über das Internet übertragen werden nicht priorisieren dürfen. Dies hat zur Folge, dass das offene Internet zunehmend überlastet ist, was wiederum die Entwicklung von datenintensiven Services behindert. Internet Service Provider und Content Provider haben deshalb ein sogenanntes two-tier Internet vorgeschlagen, in dem neben dem offenen Internet ein sogenanntes fast-lane Internet existiert, indem eine gebührenpflichtige Priorisierung des Datenverkehrs ermöglicht wird. Gegner des two-tier Internets glauben, dass dadurch die Servicequalität des offenen Internets reduziert wird. Die Herausforderung für Regulierungsbehörden ist es deshalb Offenheit und Priorisierung im Internet so auszubalancieren, dass die Servicequalität des offenen Internets nicht leidet. In diesem Forschungsgebiet analysieren wir die Effekte eines two-tier Internets auf die Endnutzer, die Content Provider und die Gesellschaft als Ganzes, um Implikationen für eine effiziente Regulierung des two-tier Internets abzuleiten.

Ansprechpartner:

Partner: Barrie R. Nault


Unbeabsichtigte Folgen des Einsatzes von Informationssystemen

Berichte über negative Folgen der Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien sind an der Tagesordnung. Gesundheitsprobleme, Umweltverschmutzung, Suchtverhalten, Informationsüberlastung sind nur einige Beispiele der ‚dunklen Seite‘ von Informationssystemen. In diesem Rahmen untersuchen wir Charakteristika und Verhalten von typischen Social Media-Nutzern, und untersuchen z.B. welche Art von Nutzung (aktiv, passiv, proaktiv) zu welchen Auswirkungen führt. Daneben untersuchen wir aber auch Wechselwirkungen zwischen Informationsüberlastung und Konnektivität (s.o.).

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Wissensreifung

Wissen als Schlüssel-Ressource verändert Produktionsfunktionen in Unternehmen und Organisationen nachhaltig. Als Konsequenz sind Konzepte und Instrumente erforderlich, die ein Umfeld schaffen, in dem Wissensarbeiter besser lernen, neues Wissen aufbauen und vorhandenes Wissen vernetzen und integrieren können. Um Unternehmen und Organisationen bei der Gestaltung von Informations- und Kommunikationssystemen für die Wissensarbeit zu unterstützen, haben wir zusammen mit Kollegen Andreas Schmidt (Karlsruhe) das Wissensreifungsmodell entwickelt, das neben organisatorischen Wissensentwicklungsprozessen auch inter-organisationale Prozesse in informalen und formalen Unternehmensnetzwerken erklärt. Das Modell dient als konzeptionelle Grundlage zur Entwicklung unterstützender IT-Werkzeuge und IT–Dienste.

Ansprechpartner:

Partner: Andreas Schmidt


Wissensschutz

Wissensmanagement zielt in Unternehmen und Organisationen auf die Aufbereitung und Verknüpfung dokumentierten Wissens sowie die Vernetzung von Menschen, um das Teilen von Wissen und die gemeinsame Wissensentwicklung zu unterstützen. Das stärkt Innovationskraft, Agilität und Nachhaltigkeit der Unternehmensentwicklung, bringt aber auch Herausforderungen bezüglich des Schutzes wertvollen Unternehmenswissens mit sich. Wir untersuchen in diesem Zusammenhang beispielsweise, welche Strategien in Netzwerken von Unternehmen und Organisationen eingesetzt werden können, um eine gesunde Balance zu finden zwischen dem Teilen und gemeinsamen Entwickeln von Wissen auf der einen Seite und dem Schutz wettbewerbsrelevanten Wissens auf der anderen Seite.

Ansprechpartner:

Partner: Stefan Thalmann


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