22. Februar 2024 | Aquinas Lecture 2024

16.00 Uhr, HS I (Karl-Rahner-Platz 3, EG)
Thomas Fuchs

Thomas Fuchs: „Leben und Erleben. Das Gefühl des Lebendigseins“

Aquinas Lecture 2024 findet im Rahmen der Tagung der Arbeitsgemeinschaft deutschsprachiger Philosophinnen und Philosophen an katholisch-theologischen Fakultäten statt.

Gastvortragender: Prof. Dr. Dr. Thomas Fuchs, Karl-Jaspers-Professor für Philosophie und Psychiatrie an der Psychiatrischen Universitätsklinik Heidelberg 

Das Gefühl, lebendig zu sein, verweist auf eine komplexe Verknüpfung zwischen dem organischen Prozess des Lebens und der subjektiven Erfahrung, oder zwi­schen Leben und Erleben. Auf dieser Basis werde ich dafür argumentieren, dass das Selbsterleben nicht als ein interner mentaler Raum oder ein „Selbstmodell“ aufgefasst werden kann, das irgendwo im Organismus produziert und lokalisiert werden könnte, sondern dass es eine Manifestation des Lebens des Organismus als Ganzem ist: Im Erleben kommt das Leben zu sich. Dazu unterscheide ich zu­nächst zwei Komponenten des Lebensgefühls, nämlich Vitalität (Lebensgefühl und basale Stimmung) und Konation (Trieb, Bedürfnis, Affekt) und zeige die erforderlichen Grundlagen beider Komponenten in selbstregulierenden Prozessen des Organismus auf. Die hinreichende Basis des Selbstbewusstseins kann dann nicht in einzelnen „neuronalen Korrelaten des Bewusstseins“ gefunden werden, sondern nur in der Selbstorganisation und dem Lebensprozess des Organismus in seiner Beziehung zur Umwelt.

Im Anschluss laden wir zu einem Buffet.

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