Publikationen 

Vanessa Maria Carlone, Leonie Hasenauer, Elias Knapp (Hrsg.), Kommen und Gehen, damals und heute. Der Einfluss von Migration auf (Alt-)Österreichs Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur-Landschaft (Austrian Studies/Innsbrucker Beiträge 1), Innsbruck 2023.

Räumliche Mobilität ist in ihren unterschiedlichen Formen eine Konstante der Menschheitsgeschichte. Vielschichtige Beweggründe und Ursachen veranlass(t)en Menschen immer wieder dazu, ihren Geburtsort und gewohnten Lebensmittelpunkt zu verlassen. Dabei kann ‚Migration‘ nicht als einfache Momentaufnahme betrachtet werden. Vielmehr gilt es, dieses raum-zeitliche Phänomen als dynamischen Prozess zu verstehen und aufzuschlüsseln, in dem nicht nur das ‚Kommen‘ bzw. ‚Gehen‘, sondern auch das ‚Bleiben‘ Berücksichtigung findet. Daraus ergibt sich ein facettenreiches Spannungsfeld, das die (Kultur-)Landschaft Österreichs nachhaltig prägt(e) – auch fernab aktueller Staatsgrenzen. Die Beiträge in diesem Band eröffnen unterschiedliche thematische und methodisch-theoretische Zugänge zu ‚Migration(en)‘. Die Vielfalt an Perspektiven und Forschungsansätzen der am Doktoratskolleg "Austrian Studies" beteiligten Disziplinen soll dadurch aufgezeigt werden und zu einer breiten Betrachtung von ‚Migration‘ anregen. https://shop.falter.at/detail/9783991060925/kommen-und-gehen-damals-und-heute


Martin Rohde: Nationale Wissenschaft zwischen zwei Imperien. Die Ševčenko-Gesellschaft der Wissenschaften, 1892–1918. V&R unipress, Vienna University Press, 2021 (Wiener Galizien-Studien, Bd. 6).

© V&R unipress, Vienna University Press, 2021Welche Faktoren beeinflussten die Wissensproduktion nicht-dominanter Gruppen in hierarchisierten Kontakträumen? Der Band geht dieser Frage anhand der ukrainischen Ševčenko-Gesellschaft der Wissenschaften im habsburgischen Galizien des späten 19./frühen 20. Jahrhunderts nach, als die ukrainische Wissenschaftslandschaft nahezu monozentrisch auf diesen Verein ausgerichtet war. Durch das Prisma des Vereinsgeschehens lässt sich deshalb die aufkeimende ukrainischsprachige Wissenschaft mit einem Fokus auf imperiale und transnationale Austauschprozesse erforschen. Diese europäische Verflechtungsgeschichte arbeitet die Möglichkeiten, Grenzen und Abgrenzungen der ukrainischen Wissenschaft heraus, die sie bei ihrem Ziel prägten, die Existenz der Ukraine wissenschaftlich zu rechtfertigen.

Which factors influenced the knowledge production of non-dominant groups in hierarchized contact zones? This question is discussed with the example of the Ukrainian Shevchenko Scientific Society in Habsburg Galicia during the late nineteenth and early twentieth centuries. This young institution was the only centre of the Ukrainian scholarly community during this period, enabling investigation into nascent Ukrainian science through the history of this association. Although this book deals with a group of nationalizing scholars, the focus is not exclusively on conflicts, but rather on European entanglements as well as the possibilities, limits, and delineations of Ukrainian science in its pursuit of justifying the existence of Ukraine.

 

Sieglinde Klettenhammer, Kurt Scharr (Hg.): Was heißt Österreich? Überlegungen zum Feld der Austrian Studies im 21. Jahrhundert. Klagenfurt: Wieser Verlag, 2022 (wieser wissenschaft).

© Wieser Verlag, 2022Von Sarajevo über Mostar verläuft quer durch die Dinarischen Alpen die kürzeste Verbindung zur Adria. Bis heute trennt und verbindet die Brücke bei Mostar zugleich, symbolisch wie real. Im September 2019 besuchten Mitglieder des Innsbrucker Doktoratskollegs »Austrian Studies« die Hauptstadt des Kantons Herzegowina-Neretva in der Föderation Bosnien und Herzegowina. Bewusst wollte man damit eine Innen- wie zugleich Außenperspektive zu den »Austrian Studies« beziehen.

Auf die zentrale Frage »Was heißt Österreich?«, der sich das Kolleg 2019 dann auch im Rahmen einer internationalen Tagung in Innsbruck stellte, darf man sich – vor allem eingedenk der einmal bezogenen Perspektive von Mostar – hier wie anderswo wohl keine endgültige und umfassende Antwort erwarten. Sie ist vielmehr eine andauernde Aufforderung zur Reflexion, zur Diskussion und zum Wechsel der Perspektive(n), – der fachlichen, inhaltlichen, zeitlichen und räumlichen. Die Frage »Was heißt Österreich?« sei daher auch nicht gestellt, um bündige Antworten zu provozieren. Im Gegenteil. Sie soll aus der Perspektive verschiedener Wissensdisziplinen vordergründige Gewissheiten auf den Prüfstand stellen und den Blick für Mehrdeutigkeiten in der Vergangenheit und Spielräume für die Zukunft öffnen. Und sie soll auch die Aufmerksamkeit wie das Forschungsinteresse auf die verschiedenen Räume lenken, die dieser Begriff einnimmt: Österreich lässt sich nicht nur in wechselnden historischen Kontexten topographisch und geographisch ver,orten’, sondern Österreich ist aus kulturwissenschaftlicher Perspektive auch als Fiktions- und Erinnerungsraum zu verstehen, den Literatur, Bildende Kunst, Musik und Architektur in unterschiedlichsten Darstellungen hervorgebracht haben und hervorbringen und der sich in verschiedenen Funktionen wiederfindet. Dazu will der vorliegende Band grundsätzliche Anregungen und neue Einsichten liefern.

   

Martina Schmidinger (Hg.): Österreich interdisziplinär. Beiträge des Innsbrucker Doktoratskollegs „Austrian Studies“. Österreich – Geschichte, Literatur, Geographie (ÖGL), 65. Jg. (2021), H. 1.

Drei Jahre nach der Gründung des Doktoratskollegs Austrian Studies ist 2021 ein Themen-Heft der Zeitschrift Österreich – Geschichte, Literatur, Geographie des Instituts für Österreichkunde erschienen, das die Ergebnisse der interdisziplinären Zusammenarbeit innerhalb des DKs dokumentiert. Die Beiträge gehen auf die Vorträge zurück, die in vier zwischen 2019 und 2020 von den Doktorand*innen konzipierten und organisierten Workshops gehalten wurden.
Die Beiträge werden Anfang 2022 im Volltext zugänglich gemacht.

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