Abstract zur Dissertation

Autriche in der Encyclopédie - ein Beitrag zur Klärung der französisch-österreichischen Kulturbeziehungen im 18. Jahrhundert

Martina Mayer, Institut für Translationswissenschaft

Mein Dissertationsprojekt steht in losem Zusammenhang mit dem breit angelegten wissenschaftlichen Projekt DECAF (Dictionnaire des échanges culturels Autriche-France - Lexikon des österreichisch-französischen Kulturaustauschs, gefördert vom FWF für das Brenner-Archiv der Universität Innsbruck und von der ANR für die Université de Lorraine, site de Metz), das die französisch-österreichischen Kulturbeziehungen ab dem Beginn der Regierungszeit von Maria Theresia bis zur Gegenwart in einem Lexikon mit vorwiegend prosopographischen Artikeln erfassen wird. Im Rahmen solch eines Vorhabens ist unter anderem zu reflektieren, welche Vorstellungen von und welche Einstellungen zu dem jeweils anderen Land und seinen Menschen existieren und wie diese sich im Lauf der Zeit unter dem Einfluss wechselhafter politischer und geistesgeschichtlicher Verhältnisse verändern. Dementsprechend werde ich mich in meiner Arbeit der Frage widmen, inwiefern Österreich in der Encyclopédie (mit vollem Titel Encyclopédie, ou Dictionnaire raisonné des Sciences, des Arts et des Métiers, par une société de gens de lettres. Mis en ordre & publié par M. DIDEROT, de l’Académie Royale des Sciences & des Belles-Lettres de Prusse ; et quant à la PARTIE MATHÉMATIQUE, par M. D’ALEMBERT, de l’Académie Royale des Sciences de Paris, de celle de Prusse, & de la Société Royale de Londres), dem monumentalen Nachschlagewerk der französischen Aufklärung von Denis Diderot (1713-1784) und Jean Le Rond D’Alembert (1717-1783), repräsentiert ist. Die Untersuchung gilt somit dem Bild, das die intellektuelle Avantgarde der französischen Aufklärung mit dem Konzept Autriche assoziiert und ob der Zensur oft genug vorsichtshalber in unscheinbaren und ideologisch unverdächtigen Artikeln versteckt hat. Dies geschieht vor dem Hintergrund der französischen Wörterbuchlandschaft des 18. Jahrhunderts samt ihren gesellschaftlichen Einflussfaktoren und unter Berücksichtigung der Praktiken, die beim enzyklopädischen Schreiben damals Usus waren.

 

Zur Vertiefung: https://www.uibk.ac.at/fsp-kultur/nachwuchs/texte/mayer-translationswissenschaft-autriche.html
  

Hauptbetreuer: em. o. Univ.-Prof. Dr. Sigurd Paul Scheichl, Institut für Germanistik

Zweitbetreuerin: ao. Univ.-Prof. i. R. Mag. Dr. Gunda Barth-Scalmani, Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie

 

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