Neue Nature Communications Publikation:
Weidende Haustiere und nicht das Klima waren verantwortlich für die subalpine und alpine Pflanzendiversität (>1450 m a.s.l.) seit der Bronzezeit (2000 v. Chr.)
Alte DNA (sedaDNA) aus den Sedimenten von 14 subalpinen and alpinen See in Österreich, Frankreich, Italien und der Schweiz enthielten DNA von mehr als 600 Pflanzenarten und von mehr 10 Säugetieren (Wild- und Haustiere), und zeigen, dass weidende Haustiere – und nicht so sehr klimatische Faktoren – verantwortlich waren für die Entwicklung der heutigen Flora und ihrer Diversität seit 2000 v. Chr.
Alte DNA (sedaDNA) aus den Sedimenten von 14 subalpinen and alpinen See in Österreich, Frankreich, Italien und der Schweiz enthielten DNA von mehr als 600 Pflanzenarten und von mehr 10 Säugetiere (Wild- und Haustiere),
Diese außergewöhnlichen Erkenntnisse wurden vor kurzem in der Zeitschrift Nature Communications publiziert mit dem Titel "Wild and domesticated animal abundance is associated with greater late-Holocene alpine plant diversity".
Diese internationale Studie wurde von einem Konsortium aus 30 Forscherinnen und Forscher durchgeführt, unter Beteiligung der Universität Innsbruck und der Wissenschaftlerin Karin Koinig (Institut für Ökologie), sowie den Wissenschaftlern Michael Strasser (Institut für Geologie) und Jean Nicolas Haas (Institut für Botanik), die mit der paläoökologischen und sedimentologischen Studie des Sulzkarsees im Gesäuse Nationalpark (Steiermark)dazu beigetragen haben.
Die überraschenden Ergebnisse zeigten, dass wilde Herbivoren und domestizierte Schafe seit der Jungsteinzeit (3800 v. Chr.) alpenweit vor Ort waren, jedoch ihre Weidetätigkeit nur einen relativ geringen Einfluss hatte auf die Pflanzenzusammensetzung an der oberen Waldgrenze und darüber hinaus (1450–2529 m ü.M.).
Im Gegensatz dazu hatten in diesen Höhen weidende Rinder seit der Bronzezeit (2000 v. Chr.) einen großen Effekt auf die Phyto-Diversität, auch wenn bisher Klimafaktoren dafür als wichtigste Treiber verantwortlich gemacht wurden.
Diese Resultate sind für Naturschutzbestrebungen von großem Interesse, weil sie die herausragende Bedeutung der traditionellen, extensiven Haustierwirtschaft in den subalpinen und alpinen Gebieten der Alpen für den langzeitlichen Erhalt der Pflanzendiversität verdeutlicht (Text Jean Nicolas Haas,11.2025).
Link zum Artikel:
Garcés-Pastor, S., Heintzman, P.D., Zetter, S. et al. Wild and domesticated animal abundance is associated with greater late-Holocene alpine plant diversity. Nat Commun 16, 3924 (2025). https://doi.org/10.1038/s41467-025-59028-2
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