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Internationale Tagung

 

CONNECTED HISTORIES.

MEMORIES AND NARRATIVES OF THE HOLOCAUST IN DIGITAL SPACE

1. EHRI-AT-Konferenz des Instituts für Zeitgeschichte der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck und des Wiener Wiesenthal Instituts für Holocaust-Studien

 

Hashtag

 


 23. bis 24. Mai 2022

 Bruno Kreisky Forum, Wien (Armbrustergasse 15, 1190 Wien)


 

Transnationale Holocaust-Forschung, -Erinnerung und -Vermittlungsarbeit ist die Mission der European Holocaust Research Infrastructure (EHRI). Ihre größte Herausforderung ist die breite Streuung von Originalquellen und Fachwissen über viele Institutionen hinweg. EHRI arbeitet seit 2010 daran, die Fragmentierung und Dislozierung der Überlieferung über den Holocaust zu überwinden und historische Materialien, Institutionen und Forschende zu vernetzen. Die Möglichkeiten der Erforschung, Verknüpfung, Mediatisierung sowie Darstellung von digitalen Daten im virtuellen Raumen haben zu neuen Forschungsparadigmen geführt: Holocaust-Forschung und ihre Vermittlung sind transnational, transkulturell, digital und interdisziplinär zu denken. EHRI macht sich die digitalen Transformationsprozesse aus dem Bereich der Digital History und Digital Humanities zu eigen und versteht sich selbst als Motor neuer digitaler Methoden und Tools. Neben den Potentialen der ortsunabhängigen und mobilen Technik versteht sich EHRI als wissenschaftliche Infrastruktur für Menschen, die über Disziplinen- und Institutionsgrenzen sowie über nationale Geschichtspolitiken/-logiken hinweg unterschiedliche Expertise aus dem Bereich der Holocaustforschung und -vermittlung langfristig und nachhaltig vernetzt. Wir laden herzlich zu der ersten EHRI-AT-Konferenz CONNECTED HISTORIES. MEMORIES AND NARRATIVES OF THE HOLOCAUST IN DIGITAL SPACE ein.

Das World Wide Web und die Digitalisierung haben sich als unersetzliche Instrumente für die Geschichte des und die Erinnerung an den Holocaust erwiesen. Die technischen Möglichkeiten sind die Bausteine der Wende, die Marianne Hirsch 2012 als „postmemory’s archival turn“ bezeichnete. Für eine als Public History bezeichnete Geschichte in der Öffentlichkeit sind sie unverzichtbare Werkzeuge für die Mobilisierung unterschiedlichster sozialer und ethnischer Gruppen geworden. Am Beispiel des Holocaust zeigt sich der paradigmatische Wandel in den Geisteswissenschaften auf besonders eindrückliche Weise. Gedächtnisinstitutionen nutzen das Internet heute auf hohem professionellen Niveau als Präsentationsort zur Selbstdarstellung und als Forum zur Diskussion für zunehmend internationale, transkulturelle und interdisziplinäre Nutzerschichten. 

Gleichzeitig sind es nicht immer die etablierten Institutionen, die die technischen Möglichkeiten und Potentiale des Netzes zur Gänze ausreizen. Kreative und manchmal kontrovers diskutierte neue Formen des Erzählens der Geschichte des Holocaust oder auch mit digitalen Medien neu präsentierte traditionelle Arten des Holocaust-Gedächtnisses kommen nicht selten von Personen oder Gruppen, die nicht im Einflussbereich der großen Gedenkstätte, Museen und Archive stehen. Eine besondere Konjunktur erfahren solche „private“ Inszenierungen seit dem Boom sogenannter Sozialer Medien. Durch die Nutzung des Mediums Internet und der Sozialen Netzwerke wird dabei auch für den Kontext des Holocaust deutlich: Es gibt neue Strukturen der Entscheidungsfindung in der Gesellschaft, die die Möglichkeiten traditioneller Massenmedien übersteigen sowie neue Formen und Foren der Öffentlichkeit, die anders funktionieren, anders Inhalte verbreiten, anders aktivieren und dabei nicht nur eine passive Rezeptionshaltung erzeugen, sondern im Gegenteil von der Partizipation einer breiten Öffentlichkeit leben.

Der digitale Raum als abstraktes und unbegrenztes Archiv für die Mediation des Holocaust steht also im Zentrum der geplanten internationalen Tagung. 

 


 Kontakt

Alexander Renner, BA
Institut für Zeitgeschichte
Universität Innsbruck
Innrain 52d (Geiwi-Turm, 6. Stock)
A-6020 Innsbruck
 ConnectedHistories2022@uibk.ac.at


  

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