Keramikanalysen und Lokalität

IM SPANNUNGSFELD ZWISCHEN INDIGENEM UND KOLONIALEM -
ARCHÄOMETRISCHE UNTERSUCHUNGEN ZUR LOKALEN TÖPFERWARE
AUF DEM ARCHAISCHEN MONTE IATO (SIZILIEN)

» 1) Forschungsstand: Materielle Kulturen, ihre ethnische Deutung und die koloniale                      Kontaktzone „Archaisches Sizilien“
» 2) Der innovative Aspekt: Binnenländische Töpferware als Gradmesser kolonialer Dichte im        Hinter‐ und Binnenland der Indigenen
» 3) Stand der Vorarbeiten: eine durchgehende Siedlungsstratigraphie auf dem indigenen Iato
» 4) Projektziel: Archäometrische Daten zu den töpfertechnologischen Rahmenbedingungen auf    dem archaischen Iato im Spannungsfeld zwischen Lokalem und Kolonialem
            » a) die vorkoloniale Phase der lokalen Tonware vor 550 v. Chr. 9
            » b) die koloniale Phase der lokalen Tonware kurz nach 500 v. Chr.
» 5) Das geplante Vorgehen bei den naturwissenschaftlichen Analysen
            » 1) Petrographische und geochemische Untersuchungen

            » 2) Die ethnoarchäologische Ermittlung der iatinischen „reference group“
            » 3) Die töpfertechnologische Untersuchung
» 6) Durchführung des Projekts
» 7) Kooperationen
» 8) Literatur 
 

 


 

 

1) Forschungsstand: Materielle Kulturen, ihre ethnische Deutung und die koloniale Kontaktzone „Archaisches Sizilien“

 

Ganz nach dem Paradigma „one tribe – one style“ werden in der archäologischen Erforschung des archaischen Sizilien alltagskulturelle Erscheinungen wie Gefäße, Metallobjekte, oder aber auch Siedlungsweisen, Grab‐ und Wohnformen zu Materialkategorien erhoben, die scheinbar archäologisch begründete Aussagen über die ethnische Identität von Lokalgruppen zulassen. Dabei bildet die Keramik den Dreh‐ und Angelpunkt der ethnischen Deutung, nach der die mit ihr fundvergesellschaftete Materialkultur als griechisch oder einheimisch angesprochen wird. Dazu wird zunächst die Tonware mit der örtlich grössten Funddichte als Lokalproduktion diagnostiziert. Sodann werden stil‐ und formanalytische Merkmale herausgefiltert, die für diese Lokalware als töpfertechnologische Ortsspezifika klassifiziert und auf einer symbolischen Bedeutungsebene als kulturmaterieller ‚Fingerabdruck‘ lokaler Identität interpretiert werden. Sofern es überdies ethnohistorische Berichte erlauben, wird das Dekor der lokalen Töpferware in seiner gemutmassten ‚Grammatik‘ mit der Sprache der darin benannten Ethnie gleichgesetzt. Im Fall des archaischen Siziliens sind dies gleich mehrere Ethnien, die schriftlich überliefert werden.

Nach Thukydides (4.2) heissen diese: Phönizier, Griechen, Sikuler, Sikaner und Elymer. Die ersten beiden Ethnien werden vom athenischen Geschichtsschreiber des späteren 5. Jh. v. Chr. als Neusiedler und Kolonisatoren an den Küsten, die letzten drei Bevölkerungsgruppen als einheimische Stämme des Hinter‐ und Binnenlandes Siziliens beschrieben. Das Resultat der thukydideischen Überlieferung in Kombination mit der ethnisch deutenden Archäologie ist eine vermeintliche völkerkundliche Karte des archaischen Sizilien, auf der die Stammes‐Gebiete der indigenen Ethnien genauso wie die Siedlungsgründungen der Griechen und Phönizier eintragen sind. Das Prädikat „vermutlich“ ergibt sich dabei aus der Tatsache, dass zwar die Küstenstädte in ihrer Identifikation mit bestimmten griechischen und phönizischen Koloniegründen historiographisch oder epigraphisch gesichert sind.

Als weit weniger gesichert gelten jedoch die genauen Stammesgebiete der Sikuler, Sikaner und Elymer, von denen selbst Thukydides nur vom Hörensagen her zu berichten wusste. Darum werden archäologische Lokalkulturen des Hinter‐ und Binnenlandes in der Forschung divergierend als sikanisch oder elymisch, respektive als sikanisch oder sikulisch angesprochen (dazu Kistler 2014; Kistler 2011; Hodos 2010; Kistler 2009; Spatafora 2009; Antonaccio 2007; Albanese Procelli 2006; Hodos 2006, 121‐129; Malkin 2005; De Angelis 2003, 36‐38; Morris 2003).

Ungeachtet dieser Divergenzen bildet die thukydideische Völkerkarte des archaischen Siziliens seit mehr als hundert Jahren die Hauptquelle zur Rekonstruktion einer der Bedeutendsten kolonialen Kontaktzonen der archaischen Mittelmeerwelt. Verändert haben sich im Laufe der Zeit lediglich die akademischen Parameter und Perspektiven der Forschung. So stand noch bis in die 1990er Jahre das koloniale Erklärungsmodell der Hellenisierung im Vordergrund. Dazu wurden die Fundensembles indigener Lokalgruppen systematisch nach griechischen Kulturelementen durchsucht, um feldarchäologisch nachzuweisen, was Ernst Curtius bereits 1883 zu den „Griechen als Meistern der Colonisation“ zu sagen wusste: dass nämlich die Griechen Träger einer überlegenen Zivilisation seien, und dass sie mit ihren Koloniegründungen eine regelrechte mission civilisatrice, also eine Umerziehung rückständiger Eingeborener in Übersee zu Vertretern der Zivilisation betrieben hätten (Kistler 2014; Schweizer 2006, 53‐101; De Angelis 1998). Noch in John Boardmans „The Greeks Overseas“ heißt es ganz programmtisch: „Im Westen hatten die Griechen nichts zu lernen und viel zu lehren“ (Boardman 1981, 223).

Mit dem „Postcolonial Turn“ ist dieses hellenozentrische Modell zunehmend unter Beschuss geraten und durch Modelle wie der selektiven Akkulturation, der Hybridität oder Indigenisierung in seiner wissenschaftlichen Validität stark relativiert worden. In all diesen postkolonialen Modellen wird die Forschungsperspektive so umgekehrt, dass anstelle des kulturbringenden Griechen der kulturaneignende Einheimische in den Fokus gerückt wird. Im Mittelpunkt des Interesses stehen dann die Bewahrung der einheimischen Identität trotz griechischer Kulturdominanz oder gar das kulturell Hybride, begriffen als eine „In‐betweenness“ zwischen griechisch Kolonialem und indigen Lokalem (Sheperd 2011; Hodos 2010; Antonaccio 2007; Hodos 2006; Malkin 2005; Albanese Procelli 2003; De Angelis 2003; Leighton 1999).
Trotz dieser postkolonialen Neuausrichtung und Justierung des ethnischen Deutungsansatzes in den letzten 20 Jahren – die vieldiskutierte Problematik, die unmittelbar damit verbunden ist, bleibt dieselbe. Es wird vorausgesetzt, was es zuerst nachzuweisen gälte – eben, dass ethnische Identitäten materielle Kulturen (Keramiken, Gräber, Wohnbauten etc.) auf ihre je eigene, unverwechselbare Weise formen (Kistler 2011, 132f.). Dieses vermeintliche Axiom des „ethnischen Deutungsparadigmas“ wurde und wird jedoch gerade im Fall des archaischen Siziliens zunehmend durch archäometrische Untersuchungen unterminiert. Durch sie konnte nämlich immer deutlicher herausgestellt werden, dass materielle Kulturen und insbesondere auch Keramiken kein explizites Medium ethnischer Identität sind (Montana, Corretti, Polito & Spatafora 2011; Montana, Cau, Polito & Azzaro 2010; Montana, Iliopoulos, Tardo & Greco 2009; Montana, Polito, Lavore, Caruso & Trombi 2007; Kolb‐Speakman 2005).

Ein kurzes Fallbeispiel hierzu muss genügen: Im Fall des archaischen Solunt (20km östlich von Palermo) haben mikroskopische Keramikanalysen ergeben, dass in dieser punischen Pflanzstadt schwarz‐ und halbgefirnisste Feinkeramik griechischen Typs hergestellt wurde. Allein auf der Basis traditioneller, ethnisch deutender Keramikforschung hätte man die beprobten Trinkschalen des ostgriechischen Typs B1 und B2 zweifellos als griechische Importe in einer punischen Stadt angesprochen, die man von benachbarten griechischen Küstenstädten eingehandelt hatte. Die Archäometrie entlarvte dagegen diese Schalen als Erzeugnisse einer Töpferei im punischen Solunt, die in engster Anlehnung an griechische Vorbilder und mit dem Know‐How griechischer Töpfer tönernes Trinkgeschirr produziert hatte (Montana, Iliopoulos, Tardo & Greco 2009). In Hinblick auf die Einschätzung Solunts als kolonialer Kontaktzone hat dies nachhaltige Auswirkungen: Zum Importieren griechischer Keramik braucht es – wenn überhaupt – lediglich sporadische Kontakte zu Griechen (Ulf 2009, 105‐110). Um dagegen feinkeramisches Geschirr nach Vorlage und in der Qualität griechischen Symposionsgeschirrs zu produzieren, ist eine Lehre in einer griechischen Töpferei unabdingbare Voraussetzung. Dazu müssten allerdings die kolonialen Kontakte sehr dicht gewesen sein (Ulf 2009, 110‐116).

 


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 2) Der innovative Aspekt: Binnenländische Töpferware als Gradmesser kolonialer Dichte im Hinter‐ und Binnenland der Indigenen

 

In John Boardman’s „Greeks Overseas“ war es in erster Linie noch die als griechisch gedeutete Keramik im Hinter‐ und Binnenland Siziliens, deren örtlich messbare Quantität als Anzeiger griechischer Präsenz in den indigenen Siedlungsgruppen fungierte (Boardman 1981, 224). Diese Perspektive der kolonialen Archäologie soll im beantragten Forschungsprojekt umgekehrt werden. Dazu wird der Fokus vom griechisch Kolonialen abgewendet und neu auf das indigen Lokale so eingestellt, dass dabei die örtliche Töpferproduktion als Gradmesser der kolonialen Dichte an einheimischen Siedlungsorten verwendet werden kann. Zu diesem Zweck wird auf die binnenländischen Keramik‐Befunde eine Skala angelegt, die technologie‐ und entwicklungsgeschichtlich bei der indigenen Lokalproduktion in vorkolonialer Zeit einsetzt.

Tonware wird dabei als ein Werkzeug aufgefasst, das dazu dient, unterschiedlichste Bedürfnisse im Bereich der Vorratshaltung, Zubereitung und Konsumption von Nahrung mit hauseigenen Mitteln und Arbeitskräften bewerkstelligen zu können. Auf der nächsten Stufe der Skala kolonialer Kontaktnahme treten neben dieses keramische Hauswerk erste griechische Importgüter, die zunächst nur sporadisch und dann immer häufiger in den archaischen Kulturschichten binnenländischer Siedlungsplätze vorkommen. Allerdings wirken sich diese Importe noch nicht auf die Produktion der lokalen Tonware aus. Dieses traditionelle Aussehen der lokalen Keramik erfährt aber spätestens am Ende der Skala beim Auftreten einer hohen Dichte kolonialer Kontakte eine nachhaltige kulturelle Beeinflussung durch das Griechische. Dann nämlich dominieren im lokalen Gefäßformenrepertoire Formen griechischen Symposiongeschirrs.

Zudem zeugt ihre Machart in Hinblick auf die neue Qualität des Tons, Aufbaus, Dekors sowie des Brandes eindeutig vom Know‐How griechischen Töpferhandwerks. Konkret bedeutet dies, dass entweder ein griechischer Töpfer vor Ort produziert oder ein Einheimischer sein Handwerk in einer griechischen Werkstatt erlernt hat. In beiden Fällen waren jedoch gut funktionierende Kontakte zwischen griechisch Kolonialen und indigen Lokalen die Voraussetzung dazu. Desweiteren bedurfte es spezifischer neuer Rahmenbedingungen im Hinter‐ und Binnenland, die eine solche Spezialisierung vom Hauswerk zum saisonalen oder gar beruflichen Töpferhandwerk befördert und ermöglicht hatten. Dazu gehört nicht zuletzt eine deutliche Investition in Technologie und Werkstätten mit entsprechender Werkzeugund Brennofenausstattung, die sich getrennt vom Wohnbereich finden. Dies setzte seinerseits wieder komplexere Subsistenz‐ und Wohnformen voraus, die bereits protourban anmuten und im sizilischen Hinter‐ und Binnenland gerne mit einem dichten kolonialen Kulturtransfer in Verbindung gebracht werden.

Insgesamt erhält so die lokale Tonware auf der Skala vom Hauswerk bis zum spezialisierten Töpferhandwerk die Funktion eines Gradmessers für die koloniale Dichte im Alltag der Indigenen des sizilischen Binnenlandes. Archäologische Voraussetzung zur Verwendung der Lokalware als Gradmesser ist allerdings, eine durchgehende Stratigraphie mit indigener Keramik aus der vorkolonialen Zeit des 8./7. Jhs. v. Chr. bis zur Blütezeit der kolonialen Kontakte im 6. und frühen 5. Jh. v. Chr. Genau dies kann der einheimische Siedlungsplatz auf dem Monte Iato, dank jüngster Innsbrucker und Zürcher Aufarbeitungskampagnen, jetzt erstmals liefern. 

 


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 3) Stand der Vorarbeiten: eine durchgehende Siedlungsstratigraphie auf dem indigenen Iato

 

Der archaische Iato bildet derzeit den einzigen binnenländischen Referenzpunkt, der durchgehend stratifizierte Befunde vom 8. bis ins 5. Jh. v. Chr. vorweisen kann. So konnten östlich des hellenistischen Peristylhauses I aufeinanderfolgende Schichten eines Kultplatzes vom 8. bis ins spätere 6. Jh. v. Chr. ergraben und untersucht werden (dazu Isler 2009, 141 mit Literaturhinweisen). Der nicht unweit gelegene Aphrodite‐Tempel wurde um 550 v. Chr. auf der Steinpackung einer größeren Kulthütte errichtet und bis um 470/60 v. Chr. kontinuierlich benutzt, sodass dort eine Schichtenabfolge vom frühen 6. bis zum mittleren 5. Jh. v. Chr. gegeben ist (dazu Isler 2009, 141, 167‐9 mit Literaturhinweisen). Diese kann aufgrund der Errichtung des spätarchaischen Hauses kurz vor 500 v. Chr. in seiner unmittelbaren Nähe noch zusätzlich feindifferenziert werden.

Zudem stehen älterarchaische Kulturschichten und Mauerstrukturen in ihrer Siedlungsabfolge nördlich des spätarchaischen Hauses noch an, die nach seiner Errichtung vom zugehörigen Außenniveau überdeckt wurden (dazu Kistler, Öhlinger & Steger 2012, 17; Isler 2009, 159).

Eine durchgehende Stratigraphie von der ersten Hälfte des 6. bis zur ersten Hälfte des 5. Jhs. v. Chr. konnte in den letzten Jahren auch bei der späteren hellenistischen Agora zutage befördert und gerade in Hinblick auf die Entwicklung der Incisa‐ und Dipinta‐Keramik genauer untersucht werden. Dadurch gelang es erstmals einen siedlungsinternen Referenzpunkt zu schaffen, der viel präziser als bisher Auskunft über die Entwicklung der Einheimischen‐Keramik, über ihre Fundvergesellschaftung mit griechischer Importware und so über den Grad ihrer Beeinflussung durch das griechische Töpferhandwerk geben kann (dazu Mohr 2011, 76–82; Isler 2011, 37f.; Mohr 2010, 115–120). 

 


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4) Projektziel: Archäometrische Daten zu den töpfertechnologischen Rahmenbedingungen auf dem archaischen Iato im Spannungsfeld zwischen Lokalem und Kolonialem 

 

a) Die vorkoloniale Phase der lokalen Tonware vor 550 v. Chr.

In umgelagerten Siedlungsschichten der ersten Hälfte des 6. Jhs. v. Chr. bei der späteren Agora fanden sich ca. 570 Dipinta‐ und ca. 80 Incisa‐Scherben der dekorierten, tönernen Lokalware. Diese wurden in einer dreimonatigen Nachbearbeitungskampagne durch M. Mohr (Zürich) im Frühjahr 2011 makroskopisch möglichst genau analysiert und beschrieben. Dabei gelang es ihm sowohl die stempel‐ und ritzverzierte Keramik sowie die mattbemalte Keramik der Einheimischen in jeweils drei unterschiedliche Warentypen zu unterteilen, die wohl aufgrund ihrer je spezifischen Beschaffenheit des Tons und der Farbe ihrer Bemalung auf unterschiedliche Produktionsstätten zurückzuführen sind. Allerdings sind die Unterschiede so geringfügig, dass bei ihnen allen von einer lokalen Produktion aus den Tonlagern um den Monte Iato auszugehen ist. Lediglich der Typ III der Dipinta‐Keramik scheint mit seinem harten, brauen bis dunkelbraunen und oft weiße Einschlüsse enthaltenden Ton vom makroskopischen Erscheinungsbild der iaitinischen Lokalware eindeutig abzuweichen. Eine Autopsie durch M. De Cesare (Palermo) hat schließlich ergeben, dass dieser Typ III möglicherweise eine Einheimischen‐Produktion aus Segesta (ca. 30km westlich vom Monte Iato) sein könnte.

Ziel ist es nun mittels archäometrischer Untersuchungen, diese Ergebnisse der makroskopischen Kermikanalyse zu veri‐ oder falsifizieren. Nur so kann eine gesicherte Bestimmung der Incisa‐Typen I‐III und der Dipinta‐Typen I‐II als iaitinische Lokalproduktionen vor 550 v. Chr. sichergestellt werden. Dadurch ergäbe sich erstmals eine naturwissenschaftlich referenzierte Basis, um das keramologische Profil einer indigenen Töpferware der ersten Hälfte des 6. Jhs. v. Chr. zu erstellen. Über die Beprobung des Dipinta‐ Typs III liesse sich zudem ein Abgleich mit der einheimischen Lokalproduktion in Segesta durchführen, für die bereits mikroskopische Untersuchungsergebnisse G. Montana (Palermo) vorliegen. 

b) die koloniale Phase der lokalen Tonware kurz nach 500 v. Chr.

In der Forschung wird allgemein davon ausgegangen, dass die Incisa‐Keramik in Westsizilien ab 650 v. Chr. von der Dipinta‐Keramik zusehends abgelöst wird, um dann ein Jahrhundert später vollends zu verschwinden (Vassallo 1999, 158; Campisi 2003, 157‐228; Isler 2009, 147). Dieses Bild scheinen die spätarchaischen Befunde (530/20‐470/60 v. Chr.) unter der späteren Agora auf dem Monte Iato zu bestätigen. Innerhalb des spätarchaischen Zweiraumhauses, mit dem nahezu vollständig bekannten Inventar von Haus I, fand sich bezeichnenderweise zahlreiche Dipinta‐, aber kein einziges Fragment von Incisa‐Keramik (Mohr 2011, 76‐82; Isler 2011, 37f.; Mohr 2010, 115‐120).

Demgegenüber kamen Scherben höchst qualitätvoller Incisa‐Keramik im Obergeschossschutt des spätarchaischen Hauses westlich des Aphrodite‐Tempels zutage, die derzeit im Rahmen des Innsbrucker FWF‐Projektes P 22642 G19 in Bearbeitung sind (Link). Dabei handelt es sich keineswegs nur um Erbstücke, die in rituellem Kontext sich sozusagen selbst überlebt hätten. Die feine Magerung des Tones, der überaus harte Brand und die Feinheit der Formgebung indizieren bei einzelnen Scherben ein technologisches und handwerkliches Know‐How, das der Machart der Dipinta‐Keramik des frühen 5. Jh. v. Chr. entspricht. Dies obwohl die Gefäßform und das Dekor im Fall dieser Incisa‐Keramik archaisierend auf das 7. Jh. v. Chr. zurückverweisen. Zugleich bezeugt die Dipinta‐Keramik, die aus dem Schutt des obergeschossigen Banketthaustraktes des spätarchaischen Hauses und aus dem Agora‐Haus I stammt, einen überaus hohen Grad der Beeinflussung durch griechisches Töpferhandwerk. Es werden nicht nur Leitformen griechischer Symposionskultur, wie der Krater, ins lokale Gefässformen‐Repertoire übernommen. Genauso erhalten traditionelle Gefässtypen zur Vorratshaltung, Zubereitung und Darreichung von Getränken und Speisen ein griechisches Formenprofil, wenn auch das Dekor oftmals lokalem Geschmacksempfinden verpflichtet bleibt.

Mit der systematischen Beprobung solcher griechischer Leitformen in den Fundensembles spätarchaischer Dipinta‐Keramik soll naturwissenschaftlich ermittelt werden, ob es sich bei ihnen tatsächlich um Gefässe lokaler Produktion handelt. Dies kann über den Datenabgleich mit der „reference group“ der iaitinischen Tonware aus der vorkolonialen Zeit erzielt werden. Auf diese Weise ergibt sich eine archäometrische Datenbasis zur lokalen Töpferware, die Auskunft über die veränderten töpfertechnologischen Rahmenbedingungen geben kann, die sich infolge intensivierter Kontaktnahme zu griechischen Küstenstädten kurz nach 500 v. Chr. eingestellt hatten (so Montana, Corretti, Polito & Spatafora 2011 bereits bezüglich Entella).

Zugleich ist damit auch das obere Ende der Skala der iatinischen Töpferware als Gradmesser der Dichte kolonialer Kontakte greifbar. Genauso wichtig wie die Beprobung der griechischen Leitformen unter der spätarchaischen Dipinta‐Keramik ist auch die mikroskopische Analyse der archaisierenden Incisa‐Keramik aus spätarchaischer Zeit. Ergibt sich daraus tatsächlich eine Identifizierung dieser ritzverzierten Gefässe als iatinische Produktion, dann kommt dadurch eine spannungsvolle Ambivalenz zwischen Traditionalismus und kolonialem Einfluss im lokalen Töpferhandwerk zum Vorschein, wie sie bisher noch nicht beobachtet werden konnte. 

 


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5) Das geplante Vorgehen bei den naturwissenschaftlichen Analysen

 

Zur Besprechung der Planung und Umsetzung der beschriebenen archäometrischen Untersuchungen fand im Herbst 2011 in den Funddepots der Ietas‐Grabung in San Cipirello ein Treffen aller beteiligten Kooperationspartner statt (Prof. Dr. Monica De Cesare [Archeologia Classica, Università di Palermo], Prof. Dr. Erich Kistler [Institut für Archäologien, Universität Innsbruck], Dr. Martin Mohr [Institut für Klassische Archäologie, Universität Zürich] und Prof. Dr. Giuseppe Montana [Dipartimento di Scienze della Terra e del Mare, Università di Palermo].

Dank der profunden Expertise von G. Montana , was mittels Archäometrie und basierend auf den bereits von ihm erarbeiteten Daten zur Töpferproduktion im antiken Westsizilien ermittelt werden kann und was nicht, ist das Projektvorhaben auf die oben beschriebenen Fragestellungen und Zielsetzungen fokussiert worden.

Dieses beinhaltet daher folgendes Vorgehen:

a) Petrographische und geochemische Untersuchungen

Insgesamt sind ca. 120 Dünnschliffe von Incisa‐ und Dipinta‐Keramikfragmenten vorzunehmen, die aufgrund ihres potentiellen Datenwertes ausgesucht werden. Die angefertigten Dünnschliffe werden dann petrographisch auf ihr Verhältnis von Tonmatrix zu Magerungsbestandteilen untersucht. Mittels mikroskopischer Bildanalyse sollen dabei die Korngröße und Kornverteilung der Magerungspartikel ermittelt werden. Durch Polarisationsmikroskopie sollen zudem die Anteile der verschiedenen Schwermineralien analysiert werden. So können dann in einem zweiten Schritt die Mineralzusammensetzungen der Dünnschliffe verglichen werden, was als Grundlage zur Bestimmung der Strukturierung des Keramikmaterials vom archaischen Iato dienen soll. Eine wichtige Ergänzung zu den mineralogischen und petrographischen Analysen stellen die geochemischen Untersuchungen mit Hilfe der Röntgenfluoreszensanalyse dar. Jede Tonablagerung besitzt eine charakteristische Gehaltzusammensetzung an Haupt‐ und Spurenelementen („chemical fingerprint“). Demzufolge entstammen Keramiken mit gleichem ‚fingerprint‘ derselben Tonquelle, sofern sie nach der gleichen Aufbereitungstechnik hergestellt wurden. Dieses Vorgehen erlaubte etwa für Entella, wo Töpferöfen und Fehlbrände ergraben werden konnten, die lokal produzierte Keramik und damit ihre „reference group“ eindeutig zu bestimmen (Montana, Corretti, Polito & Spatafora 2011; Guglielmino 2000). Da für den Monte Iato leider Funde solcher Fehlbrände bisher ausgeblieben sind, aber eine lokale Töpferproduktion höchstwahrscheinlich ist, soll die iaitinische „reference group“ auf ethnoarchäologischem Weg ermittelt werden.

b) Die ethnoarchäologische Ermittlung der iatinischen „reference group“

Als erstes wird ein geologischer Survey in der Umgebung des Monte Iato durchgeführt, um über die Feldbegehung potentielle tonige Rohstofflager auszukundschaften und die dort ansässigen Familien, die noch bis in jüngste Zeit Tonziegel für den Lokalgebrauch hergestellt hatten, zu interviewen. Auf diese Weise soll das noch greifbare Wissen über das traditionelle Ziegelei‐Handwerk von der Rohstoffgewinnung bis zum Brand zusammengetragen werden. Nach dieser „production chaine“ der ‚Alten‘ sollen dann in einem zweiten Schritt neue Tonziegel aus den altbekannten Tonlagern angefertigt werden. Diese sollen schließlich auf zwei unterschiedlichen Hitzestufen, auf 750 sowie 950 Grad Celsius, gebrannt werden. Die Dünnschliffe von diesen gebrannten Tonziegeln werden schließlich nach petrographischen und geochemischen Kriterien materialtypologisch untersucht, um auf diese Weise für die iaitinische Tonziegelproduktion in archaischer Zeit wenigstens eine rezente „reference group“ zu erhalten. Parallel dazu werden derzeit im Rahmen des Innsbrucker FWF‐Projektes die Flachund Deckziegel der Bedachung des spätarchaischen Hauses systematisch zur Publikation aufgearbeitet. Hinsichtlich der Flachziegel konnte bereits ein Ziegeltyp ausgemacht werden, der quantitativ dominiert und daher wohl als Erzeugnis einer iaitinischen Lokalproduktion anzusprechen ist. Ziegelfragmente dieses Typs sollen deshalb mittels Dünnschliffen mikroskopisch analysiert und in der Textur ihres Tones und in der mineralogischpetrographischen Zusammensetzung ihrer Magerungsbestandteile mit der „reference group“ der ethnoarchäologisch nachgebildeten Tonziegeln verglichen werden. Dabei ist nach der Einschätzung von G. Montana, dem derzeit führenden Spezialisten im Bereich der naturwissenschaftlichen Keramikanalyse für das antike und historische Sizilien, eine positive Übereinstimmung der beiden „reference groups“ höchstwahrscheinlich (zu einem analogen ethnoarchäologischen Verfahren siehe Cau, Montana, Pagliarello & Tsantini 2011). Ist auf diesem ethnoarchäologischen Weg die Identifizierung einzelner archaischer Tonziegel als lokale Erzeugnisse gelungen, dann lässt sich darüber unter Berücksichtigung der verfeinerten Aufbereitungstechniken bei Töpferware der petrographisch‐mineralogische Fingerabdruck der Iaitinischen Keramikproduktion in archaischer Zeit genauer bestimmen.

c) Die töpfertechnologische Untersuchung

Ist einmal die Lokalproduktion in ihrer Tontextur und mineralogischen Matrix bestimmt, dann wird dadurch zugleich ein Fenster auf die Verfahren bei der Tonvorbereitung, beim Aufbau und der Verzierung der Gefäße sowie der Technologie des Gefäßbrandes geöffnet. Dadurch lassen sich auf archäometrischen Wege zusätzliche Erkenntnisse zur Weitergabe und Ausbreitung griechischer Töpfertechnologie im Rahmen der iatinischen Keramikproduktion gewinnen, die Rückschlüsse auf gesellschaftliche Spezialisierungsgrade, koloniale Kontakte und ihren Zusammenhang mit Patronage bzw. Elitebildung zulassen (Montana, Cau, Polito & Azzaro 2010, bes. 487).

 


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6) Durchführung des Projekts

 

Unter der Anleitung von Giuseppe Montana werden von archaischen Keramik‐ und Ziegelfragmenten, die durch die makroskopische Analyse höchstwahrscheinlich der Lokalproduktion vom Monte Iato zugeordnet werden können, sowie von den zu Keramik gebrannten Tonziegelproben ca. 120 Dünnschliffe angefertigt. Diese sollen durch die dafür spezialisierte Firma OMT s.r.l., Aosta, Italien vorgenommen werden, die seit mehr als 15 Jahren aufs engste mit G. Montana zusammenarbeitet.

Die angefertigten Dünnschliffe werden petrographisch und geochemisch untersucht und die dabei erhobenen Daten hinsichtlich der Fragen nach der Herkunft der angewandten Töpfertechnologie ausgewertet. Die petrographischen Analysen werden mittels Polarisationsmikroskop unter der Leitung von Giuseppe Montana in den Laboratorien des Dipartimento di Scienze della Terra e del Mare (DiSTeM), Universität Palermo durchgeführt. Die geochemischen Analysen werden durch die Firma ACTLABS, Kanada vorgenommen. Anders als in den Laboratorien des Dipartimento di Scienze della Terra e del Mare (DiSTeM), Universität Palermo kann dort mit lediglich 1,5 g Probenmaterial eine Kombination der XRF‐ und der ICP‐MS‐Technik durchgeführt werden und auf diese Weise eine höhere Anzahl der in den Tonpasten enthaltenen Haupt‐ und Spurenelemente nachgewiesen werden.

Um das Projekt abschließen zu können, ist eine MitarbeiterInnen ‐ Stelle im Bereich der mineralogisch‐petrographischen und chemischen Analysen von Tonpasten und Keramiken erforderlich. Für diese Aufgabe ist A. M. Polito vorgesehen, welche seit Jahren an den Forschungen von Giuseppe Montana beteiligt und daher eine ausgewiesene Kennerin der Materie und den damit verbundenen Arbeitsmethoden ist. Abschließend soll gemeinsame Publikation, als interdisziplinärer wissenschaftlicher Beitrag zu den töpfertechnologischen Rahmenbedingungen, ihrer Veränderung und der Konsumption lokaler Töpferware in der kolonialen Kontaktzone „Archaisches Westsizilien“, verfasst werden.

 


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7) Kooperationen

 

a) Das Projekt wird von E. Kistler (Innsbruck) beantragt und geleitet. Seit 1992 auf dem Monte Iato tätig und von 2003‐2007 Teilprojektleiter im Rahmen der Zürcher Ietas‐Grabung sowie derzeitiger Leiter des FWF‐Projektes P 22642 G19 ist er mit dem Fundplatz und der dortigen Forschungsstätte sowie den örtlichen infrastrukturellen und logistischen Begebenheiten bestens vertraut. Der Anteil des Projektleiters an der Umsetzung des Projektes bezieht sich in erster Linie auf die wissenschaftliche Ausarbeitung der interdisziplinären Forschungsstrategie und auf die kulturwissenschaftliche Auswertung des beantragten Projektes.

b) Kooperation mit Dr. Martin Mohr, Archäologisches Institut der Universität Zürich. Derzeit ist ein Teilprojekt der Zürcher Ietas‐Grabung unter der Federführung von Dr. Martin Mohr mit der vollständigen Aufarbeitung der Funde und Befunde der archaischen Siedlung unter der hellenistisch‐römischen Agora beschäftigt. Dazu wurden Themen an studentische Mitarbeiterinnen zu ihrer weiterer wissenschaftlichen Qualifikation vergeben, die zusammen mit den Ergebnissen der Grabungsarbeiten und den Beiträgen von Martin Mohr eine Endpublikation über das Wohnen und Alltagsleben einer führenden Familie auf dem archaischen Monte Iato ergeben werden. Gleichzeitig wird von der Universität Innsbruck im Rahmen des FWF‐Projektes P 22642 G19 „Zwischen Aphrodite‐ Tempel und spätarchaischem Haus I“ ein entsprechendes Aufbearbeitungs‐ und Publikationsprojekt mit studentischen MitarbeiternInnen zur Erlangung ihres Masters oder Doktors durchgeführt. Hierbei geht es primär um das außergewöhnliche Alltagsleben im Rahmen eines kultisch determinierten Festkalenders und der Frage nach der Bildung interelitärer Netzwerke im archaischen Westsizilien (Link). Erst durch den engen Informations‐ und Datenaustausch zwischen den beiden Projekten ist es möglich geworden, eine durchgehende Stratigraphie mit ihren Fundensembles an lokaler und importierter Keramik vom 7. bis zum 5. Jh. v. Chr. auf dem Monte Iato zusammenzuführen. Auf diese Weise ist es in der Szilienarchäologie erstmals möglich geworden, die lokal‐regionale Keramikproduktion der Indigenen in ihren unterschiedlichen Phasen über die griechischen Importe genauer zu datieren. Dadurch ergibt sich das erforderliche chronologische Rahmengerüst, in das die unterschiedlichen Entwicklungsstufen der Lokalware diachron eingeordnet werden können. Die archäometrischen Ergebnisse zu den Probanden aus den einzelnen Phasen und Schichten können so zu einer töpfertechnologischen Entwicklungslinie verflochten werden, die sich zugleich als Richtschnur bei der Bestimmung der kolonialen Dichte auf dem archaischen Iato dienen kann.

c) Kooperation mit Prof. Dr. Monica De Cesare, Dipartimento di Beni Culturali, Storico‐ Archeologici, Socio‐Antropologici e Geografici, Università degli Studi, Palermo. Unter der Federführung von Monica de Cesare werden die archaischen Befunde in Segesta, darunter insbesondere die Dipinta‐Keramik, aufgearbeitet. Wie ihre Autopsie des Iaitiner‐Materials ergab, ist zu vermuten, dass sich unter der mattbemalten Keramik auf dem Monte Iato auch Dipinta‐Keramik befindet, die in Segesta hergestellt wurde. Trifft diese Beobachtung zu, dann werden dadurch Beziehungen und Transfers zwischen zwei interregionalen Heiligtümern im Binnenland Westsiziliens archäologisch sichtbar. Im Falle von Segesta liegen seit kurzem erste archäometrische Untersuchungen der Dipinta‐Keramik durch G. Montana vor, welche in einer laufenden, von M. De Cesare betreuten Doktorarbeit über die Dipinta‐Keramik von Segesta vorgelegt werden sollen. Im Rahmen der geplanten Kooperation steht daher für Segesta lediglich eine Ausweitung der Beprobung auch auf die Incisa‐Keramik, sowie auf bisher nicht untersuchte Gefässformen und Tonpasten der Dipinta‐Keramik an. 

d) Das Museum im archäologischen Park steht den Projektbeteiligten in Absprache mit dem dortigen Park‐Direktor Dottore Ferdinando Maurici jederzeit für Probeentnahmen und weitere Recherchen offen.

e) Der ethnoarchäologische Teil des Projektes wird von G. Montana (Palermo) und A. M. Polito in Eigenregie erfolgen.

 


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8) Literatur

Albanese Procelli 2006 = R. M. Albanese Procelli, Pratiche religiose in Sicilia tra proto‐storia e arcaismo, in: P. Anello et al. (ed.), Ethne e religioni nella Sicilia Antica. Atti del convegno (Palermo, 6‐7 Dicembre 2000). Supplementi a Kókalos XVIII, Roma 2006, 43‐70

Albanese Procelli 2003 = R. M. Albanese Procelli, Sicani, Siculi, Elimi. Forme di identità, modi di contatto e processi di trasformazione, Milano 2003

Antonaccio 2007 = C. M. Antonaccio, Colonization: Greece on the Move, in: H. A. Shapiro  (ed.), The Cambridge Companion to Archaic Greece, Cambridge 2007, 201‐224

Boardman 1981 = J. Boardman, Kolonien und Handel der Griechen. Vom späten 9. bis zum 6.  Jahrhundert v. Chr., München 1981

Campisi 2003 = L. Campisi, La ceramica indigena a decorazione geometrica dipinta, in: F. Spatafora (ed.), Monte Maranfusa. Un insediamento nella media Valle del Belice. L’abitato indigeno, Palermo 2003, 157–228

Cau, Montana, Pagliarello & Tsantini 2011 = M. Cau, G. Montana, D. Pagliarello & E. Tsantini, Ethnoarchaeometric study of the traditional cooking ware production centre of Pabillonis  (Sardinia): Investigating raw materials and final products, in: M. Turbanti (ed.), Proceedings of the 37th International Symposium on Archaeometry, Siena (Italy) 12th‐16th May 2008, Berlin 2011, 41‐47

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