Writing Music. Iconic, performative, operative, and material aspects in musical notation(s)

[Zu einer Theorie der musikalischen Schrift. Ikonische, performative, operative und materiale Aspekte musikalischer Notation(en)]

Laufzeit: 1. Jänner 2018 bis 31. Dezember 2020 
ProjektleitungFederico Celestini (Universität Innsbruck), Matteo Nanni (Universität Gießen), Simon Obert (Paul Sacher-Stiftung Basel), Nikolaus Urbanek (mdw)
Projektmitarbeiter_innen: Mag. Sarah Lutz, Mag. Bernhard Achhorner
Finanzierung: DACH-Projekt (FWF, SNF, DFG)
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Projektbeschreibung

Ziel des vorliegenden Forschungsprojekts ist die Formulierung einer Theorie der musikalischen Schrift. Dabei werden die neueren Ergebnisse der interdisziplinären Forschung über Schrift und Schriftlichkeit berücksichtigt und mit der quellenbasierten Untersuchung musikalischer Notationen kombiniert, um zu innovativen Fragestellungen und Ansätzen zu gelangen. Ohne Zweifel stellen im Laufe der Geschichte musikalische Notationen differenzierte Zeichensysteme dar, keineswegs aber erschöpft sich musikalische Schrift in der bloßen ‚Referentialität‘ eines reinen Kommunikationssystems. Aspekte der Materialität der musikalischen Schrift, Momente der explorativen und kognitiven Bedeutung des Notierens, Phänomene der der Schrift eingeschriebenen Performativität sowie die aisthetische Dimension musikalischer Notate in ihrer visuellen Präsenz stellen wichtige, konstitutive Aspekte eines adäquaten Begriffs der musikalischen Schrift dar. Dementsprechend sind in vorliegendem Forschungsprojekt vier Research Areas vorgesehen, die zentrale (bislang vernachlässigte) Kategorien einer Theorie der musikalischen Schrift in den Fokus der Aufmerksamkeit rücken: Materialität, Operativität, Ikonizität und Performativität.

Im Sinne geistes-, kunst- und kulturwissenschaftlicher Grundlagenforschung begegnet das Projekt damit zwei hochaktuellen Forschungsdesiderata: Zum einen zielt es auf eine dringend erforderliche Reflexion über die musikalische Schrift innerhalb der musikwissenschaftlichen Theoriebildung. Zum anderen greift das Vorhaben in den aktuellen Diskurs über den transdisziplinären Gegenstand Schrift ein und leistet damit einen bislang fehlenden Beitrag bei der Entwicklung eines lautsprachenunabhängigen (nicht-phonographischen) Schriftkonzepts.

Ein derartiger Entwurf ist heute selbstverständlich nur mehr durch die Mitarbeit unterschiedlicher Forscher und Forscherinnen denkbar. Die grenzüberschreitende Kooperation zwischen den vier Kooperationspartnern aus Österreich (Innsbruck und Wien), Deutschland (Gießen) und der Schweiz (Basel) bringt ein Mehrwert an unterschiedlichen Perspektiven, Forschungsinteressen und Expertisen mit sich, der die vorausgesetzte Weite des theoretischen Blicks in Hinblick auf die kollaborative Formulierung des grundlegenden theoretischen Entwurfs zuallererst ermöglicht.

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