Stephanie Czedik, M.A. Erziehungswissenschaften

Stephanie.Czedik@student.uibk.ac.at

 

Seit 2019 Kollegiatin des Doktoratskollegs „Geschlecht und Geschlechterverhältnisse in Transformation: Räume - Relationen - Repräsentationen" der Forschungsplattform Center Interdisziplinäre Geschlechterforschung Innsbruck an der Universität Innsbruck
Seit 2017
Doktorandin der Erziehungs- und Bildungswissenschaftlichen Fakultät, Bereich Disability Studies, Leopold-Franzens-Universität Innsbruck
2011-2015 Master of Arts in Erziehungswissenschaften, Humboldt-Universität zu Berlin
Auslandsstudium am Institut des Sciences et Pratiques d'Education et de Formation, Universit Lumière Lyon 2, (09/2012-06/2013)
2007–2011 Bachelor of Arts in Erziehungswissenschaften, Westfälische Wilhelms-Universität Münster
2006–2007 Freiwilliges Soziales Jahr, Domino World Day Care Center, Birkenwerder
2003–2006 Abitur, Regine-Hildebrandt-Schule, Birkenwerder


Arbeitstitel: Ökonomie von Behinderung Subjektivierungsprozesse in Werkstätten für behinderte Menschen

Gefördert durch die Hans-Böckler-Stiftung 

Werkstätten für behinderte Menschen bieten in Deutschland aktuell über 300.000 Menschen, die aufgrund einer vollen Erwerbsminderung vom allgemeinen Arbeitsmarkt ausgeschlossen werden, eine berufliche Beschäftigung. Seit Mitte der 1990er Jahre wächst der zweite Arbeitsmarkt in Deutschland kontinuierlich und bietet für immer mehr Personen(-gruppen) meist die einzige Möglichkeit der beruflichen Teilhabe. Neben dem Ziel der (Wieder-)Herstellung bzw. Erhaltung von Leistungsfähigkeit und der Unterstützung des Übergangs auf den allgemeinen Arbeitsmarkt, haben Werkstätten einen betriebswirtschaftlichen Auftrag, der sie abhängig von Auftraggebern macht. Wer unter dieser Abhängigkeit vom allgemeinen Arbeitsmarkt als werkstattbedürftig oder werkstattfähig gilt, hat sich in den vergangenen Jahrzehnten verändert und hängt – so die These – von allgemeinen Arbeitsmarktentwicklungen ab.

In meiner Arbeit untersuche ich die politisch-ökonomische Bedeutung von Werkstätten im Arbeitsmarktsystem. Ich betrachte dabei die Zusammenhänge zwischen allgemeinen Arbeitsmarktstrukturen, beruflicher Rehabilitation und Werkstätten für behinderte Menschen in Deutschland. In ihrem Verhältnis zu gesamtgesellschaftlichen Strukturen von beruflicher Beschäftigung kann die Arbeitsweise von Werkstätten und ihre Bedeutung innerhalb von gesellschaftlichen Produktionsverhältnissen analytisch erfasst werden. Aus subjektivierungsanalytischer Perspektive frage ich danach, wie beschäftigte Personen, begründet durch den Status der Erwerbsminderung, innerhalb der Werkstätten im Alltag sozial positioniert werden und sich selbst positionieren. Wie gehen werkstattbeschäftigte Personen mit den widersprüchlichen Ansprüchen an sie als erwerbsgeminderte und zugleich leistungsfähige Subjekte um und welches Handlungsvermögen entwickeln sie daraus? Damit untersuche ich diskursive Wechselwirkungen zwischen Fremd- und Selbsttechniken und nehme subjektivierende Wirkungen sozialer Klassifikationen in den Blick.

Stipendien 

Seit 2017
Promotionsstipendium der Hans-Böckler-Stiftung
2012–2013 Erasmus Mundus Stipendium
2009–2015 Studienstipendium der Rosa-Luxemburg-Stiftung


Vorträge/Posterpräsentationen

Ökonomie von Behinderung – Paradoxe Leistungsansprüche in Werkstätten für behinderte Menschen / Disability Studies Konferenz der Humboldt-Universität zu Berlin und der Alice Salomon Hochschule Berlin, Vortrag am 20.10.2018

Werkstätten für behinderte Menschen zwischen Inklusion und Exklusion / Internationale Konferenz und Abschlusstagung des Graduiertenkollegs „Inklusion – Bildung – Schule: Analyse von Schulstrukturentwicklungen“ der Humboldt-Universität zu Berlin, Posterpräsentation am 29.06.2017

 

Publikationen

Czedik, S./Pfahl, L. (2020). Aktivierende Arbeitsmarktpolitiken und berufliche Rehabilitation. Gouvernementalitätskritische Überlegungen zu Organisation, Funktion und Beschäftigungsbedingungen von Werkstätten für behinderte Menschen. Vierteljahresschrift für Heilpädagogik und ihre Nachbargebiete, Themenstrang Gouvernementalität und Behinderung, Jg. 89, 02/2020. DOI 10.2378/vhn2020.art11d

Czedik, S./Pfahl, L. (2020). Les politiques activantes du marché du travail et la réadaptation professionnelle. Considérations critiques de la gouvernementalité sur l'organisation, la fonction et les conditions d'emploi des ateliers pour personnes en situation de handicap. ALTER – Journal European Society for Disability Research (i. E.).

Czedik, S. (2020). Ökonomie von Behinderung. Paradoxe Leistungsansprüche in Werkstätten für behinderte Menschen, in: D. Brehme, P. Fuchs, S. Köbsell, C. Wesselmann (Hrsg.), Zwischen Emanzipation und Vereinnahmung. Disability Studies im deutschsprachigen Raum. Weinheim/Basel: Beltz Juventa (i.E.).

Brodersen, F./Czedik, S./Pokitsch, D./Traue, B. (2020). Ist das Subjekt sinnlich? Sinnlichkeiten, Materialformen und methodische Zugänge in der Subjektivierungsanalyse, in: S. Bosančić/F. Brodersen/L. Pfahl/L. Schürmann/T. Spies/B. Traue (Hrsg.), Subjektivierungsforschung als Gesellschaftsanalyse, Bd.1 (i.E.).

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