„Der Kaufmann, der Kaplan und der Kammerdiener. Bibliotheksnutzung im Zeitalter der Französischen Revolution“

Pia Fiedler

Die turbulenten Umbrüche der französischen Revolution wurden von einer stillen, aber nicht weniger fundamentalen, kulturellen Transformation der europäischen Gesellschaft begleitet – einer Leserevolution. Im Laufe des 18. Jahrhunderts stieg die Alphabetisierungsrate in West- und Mitteleuropa enorm an, das Lesepublikum erweiterte sich und Buchproduzenten erschlossen neue Leserschichten, wie Frauen oder Kinder. Parallel dazu vollzog sich ein tiefgreifender Wandel am Buchmarkt: lateinische Titel wurden von volkssprachlichen Werken verdrängt, Belletristik und Sachliteratur waren auf dem Vormarsch und neue Formate, allen voran die Zeitung, prägten das Leseverhalten nachhaltig.

Gleichzeitig kam es zu einer zunehmenden Öffnung der Bibliotheken und einer Liberalisierung der Bibliotheksnutzung. Neben den Hofbibliotheken wurden auch die Studienbibliotheken vermehrt öffentlich zugänglich gemacht, so auch die Grazer Universitätsbibliothek, die 1781 als öffentliche Bibliothek wiedereröffnet wurde.

Der Vortrag beleuchtet, ob und in welcher Form die Grazer „Öffentlichkeit“ die Universitätsbibliothek nutzte, um ihre steigenden literarischen Bedürfnisse zu befriedigen. Ausgewertet wurden neun Verzeichnisse aus den Jahren 1792 und 1793, die Einblicke in das Leseverhalten der Grazer Bevölkerung im Zeitalter der Französischen Revolution gewähren und Aufschluß darüber geben können, inwiefern sich die erläuterten „epochalen literatursoziologischen Veränderungen“ Ende des 18. Jahrhunderts in Graz manifestiert haben.

Kurzbiografie

Mag. Pia Fiedler arbeitet im Digitalisierungszentrum der Sondersammlungen der Universitätsbibliothek Graz und arbeitet an ihrer Dissertation mit dem Titel „Wissensspeicher im Wandel. Die Auswirkungen der josephinischen Klosteraufhebungen auf die Universitätsbibliothek Graz.“

Pia Fiedler

Die turbulenten Umbrüche der französischen Revolution wurden von einer stillen, aber nicht weniger fundamentalen, kulturellen Transformation der europäischen Gesellschaft begleitet – einer Leserevolution. Im Laufe des 18. Jahrhunderts stieg die Alphabetisierungsrate in West- und Mitteleuropa enorm an, das Lesepublikum erweiterte sich und Buchproduzenten erschlossen neue Leserschichten, wie Frauen oder Kinder. Parallel dazu vollzog sich ein tiefgreifender Wandel am Buchmarkt: lateinische Titel wurden von volkssprachlichen Werken verdrängt, Belletristik und Sachliteratur waren auf dem Vormarsch und neue Formate, allen voran die Zeitung, prägten das Leseverhalten nachhaltig.

Gleichzeitig kam es zu einer zunehmenden Öffnung der Bibliotheken und einer Liberalisierung der Bibliotheksnutzung. Neben den Hofbibliotheken wurden auch die Studienbibliotheken vermehrt öffentlich zugänglich gemacht, so auch die Grazer Universitätsbibliothek, die 1781 als öffentliche Bibliothek wiedereröffnet wurde.

Der Vortrag beleuchtet, ob und in welcher Form die Grazer „Öffentlichkeit“ die Universitätsbibliothek nutzte, um ihre steigenden literarischen Bedürfnisse zu befriedigen. Ausgewertet wurden neun Verzeichnisse aus den Jahren 1792 und 1793, die Einblicke in das Leseverhalten der Grazer Bevölkerung im Zeitalter der Französischen Revolution gewähren und Aufschluß darüber geben können, inwiefern sich die erläuterten „epochalen literatursoziologischen Veränderungen“ Ende des 18. Jahrhunderts in Graz manifestiert haben.

Kurzbiografie

Mag. Pia Fiedler arbeitet im Digitalisierungszentrum der Sondersammlungen der Universitätsbibliothek Graz und arbeitet an ihrer Dissertation mit dem Titel „Wissensspeicher im Wandel. Die Auswirkungen der josephinischen Klosteraufhebungen auf die Universitätsbibliothek Graz.“

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