Räumliche Neugestaltung von Bibliotheken nach den Prinzipien Offener Gesellschaftlicher Innovation

Miriam Green

Im August 2020 startete die Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg (SUB) das Raumentwicklungsprojekt „Wissen Bauen 2025“. Das Projekt war als Prozess Offener Gesellschaftlicher Innovation organisiert. In einem breiten Dialog mit Nutzer:innen, Stakeholdern, Mitarbeiter:innen und Expert:innen aus Wissenschaft, Kultur, Bildung, Stadtgesellschaft und Bibliotheken wurden über drei Stufen hinweg Bedürfnisse und Erwartungen aufgenommen, weiterentwickelt und daraus ein fachlich unterlegtes Raumkonzept inklusive Raumprogramm und Funktionsschema erarbeitet. In der ersten Projektstufe fanden zahlreiche Workshops statt, um Wünsche und Bedürfnisse der verschiedenen Interessengruppen herauszuarbeiten, welche anschließend mittels zweier Befragungen breiter abgesichert wurden. In der zweiten Projektstufe wurde die entstandene erste Raumidee unter Berücksichtigung der spezifischen Bedarfe der SUB in ein Raumprogramm und Funktionsschema übertragen. Eine erste Version des neuen Raumkonzepts bot in der dritten Projektstufe die Grundlage für das abschließende Prototyping. Hierbei wurden Studierende der HafenCity Universität Hamburg, der Bauhaus-Universität Weimar und der Technischen Universität Dresden in den Gestaltungsprozess eingebunden und erstellten erste Architekturentwürfe, die im Frühjahr 2022 öffentlich ausgestellt wurden. Im Herbst 2022 wurde das Projekt mit einem wissenschaftlichen Symposium als Abschlussveranstaltung erfolgreich beendet.

Im Vortrag werden zunächst Hintergründe und die Ausgangssituation vor Projektstart skizziert. Anschließend werden das Projektdesign und die integrierten Ansätze der Offenen Gesellschaftlichen Innovation vorgestellt. Der Hauptteil befasst sich dann mit den drei Projektstufen und den virtuellen Methoden bzw. Tools, die für das Projekt herangezogen wurden. Abschließend wird ein Ausblick auf die anstehenden Schritte geboten.

Ziel dieses Vortrags ist es, tiefere Einblicke in den partizipativ ausgestalteten Raumentwicklungsprozess zu geben, der unter den Vorzeichen der Pandemie fast vollständig ins Digitale verlegt werden musste. Das methodische Vorgehen in solch einem digitalen Partizipationsprozess soll ebenso im Vordergrund stehen wie die verzeichneten Herausforderungen und Potenziale. Besonders interessant ist das Format daher für Personen, die kurz vor einem Beteiligungsprozess stehen oder aktuell partizipativ arbeiten.

Kurzbiografie

Miriam Green ist Kulturwissenschaftlerin und Projektmanagerin mit den Schwerpunkten Humangeografie, Stadtentwicklung und Partizipation. Sie leitete das zweijährige Raumentwicklungsprojekt der SUB Hamburg und war für die Konzipierung und Durchführung sämtlicher Beteiligungsformate zuständig.

 

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