Auslandssemester an der Université de Montréal
Erfahrungsbericht
von Johanna Bernhart (Wintersemester 2019/20)
Bewerbung
Da mir mein Erasmus-Austauschsemester im Rahmen meines Bachelorstudium unzählige wertvolle Erfahrungen brachte, stand für mich fest, dass ich auch in meinem Master noch einmal im Ausland studieren wollte. Nach einem spannenden Informationsnachmittag des Zentrums für Kanadastudien (ZKS) über Studienmöglichkeiten in Kanada war ich überzeugt, dass ein Auslandssemester an einer frankophonen Universität in Montréal, der größten Stadt der Provinz Québec, genau das richtige für mich wäre.
Für die Bewerbung an der Université de Montréal sollte man sich genügend Zeit einplanen: Es werden einige Unterlagenbenötigt (u.a. ein Französisch-Sprachzertifikat, zwei Empfehlungsschreiben und ein Motivationsschreiben), die man bis zum 15. Februar des jeweiligen Studienjahrs abgeben sollte. Die Mitarbeiterinnen des ZKS sind dabei unglaublich hilfsbereit und organisiert, ihre Unterstützung hat den etwas umfangreicheren Bewerbungsprozess sehr erleichtert.
Erste Vorbereitungen nach der Zusage
Nachdem ich vom ZKS eine Nominierung erhielt und etwa eineinhalb Monate später auch die fixe Zusage der Université de Montréal bekam, ging es los mit der Wohnungssuche. Ich bewarb mich auf ein Einzelzimmer im Studentenheim der Universität, kam aber nur auf die Warteliste. Gleichzeitig sah ich mich in Facebook-Gruppen und auf Online-Portalen nach Wohngemeinschaften um fand auf roomgo.net nach nur wenigen Tagen mein Zuhause in Montréal, das mir in den 4 Monaten wirklich ans Herz gewachsen ist. Ich wohnte in einem für Montréal typischen duplex, also einer Doppelhaushälfte, im schönen Stadtviertel Rosemont. In meinem Stock teilte ich mir Küche und Bad zwei Mädels aus Brasilien und Deutschland und der Vermieterin selbst, einer waschechten Québecerin, von der ich so einige typische Québecer Ausdrücke lernte. Ich finde persönlich, dass ich bei der Wohnung Glück hatte –der Preis von ca. 430 Euro pro Monat war für Montréal fair, das Apartment super ausgestattet und das Zusammenleben sehr gesellig. Trotzdem würde ich angehenden Student_innen an der UdM empfehlen, sich zuerst nach WGs in den Stadtvierteln Côte de Neiges oder Outremont umzusehen, da von dort aus Weg zur Uni deutlich kürzer ist. Ich habe, je nach Tageszeit, mit Bus und/ oder Métro ca. 45 Minuten gebraucht, mit dem Fahrrad im Sommer ca. 30 Minuten. Für Student_innen der UQUAM und für Abstecher in die Downtown ist die Wohnung aber auf jeden Fall gut gelegen. Neben der Wohnungssuche sollte man natürlich auch nicht vergessen, einen Flug zu buchen und sich um die ETA (die elektronische Reisegenehmigung) zu kümmern. Ich war froh über meine Entscheidung, etwa zwei Wochen vor Beginn des Trimesters anzureisen, da die Uni Ende August eine semaine de rentrée veranstaltet: Eine Woche lang kann man an zahlreichen Aktivitäten teilnehmen, von Campus-Touren über Spieleabende bis hin zu Exkursionen in die verschiedenen Stadtviertel Montréals: Die ideale Gelegenheit, erste Kontakte zu knüpfen und mit anderen Student_innen die Stadt zu erkunden.
Außerdem hatte ich bald nach der Zusage der Universität Zugriff auf die verschiedenen Online-Portale der Universität. An der UdM gibt es gleich drei Portale mit unterschiedlichen Funktionen: Zunächst ist das Portal centre étudiant wichtig, welches auch für Austauschstudierende schon vor Studienbeginn aktiviert wird, da dort einige Formulare hochgeladen werden müssen. Dann gibt es noch das StudiUM (es ist eine Art Kombination aus LFUonline und OLAT der Universität Innsbruck) und das Portal StudiUM formation continue, auf dem z.B. der Französisch-Einstufungstest hochgeladen wird. Es ist auch ratsam, ab dem Zeitpunkt der fixen Zusage nicht mehr nur den E-Mail-Account der Heimatuniversität regelmäßig zu checken, sondern auch den der UdM.