PREV UP NEXT

Anmerkungen:

1. Vgl. zur folgenden Skizze vor allem René Girard, Das Ende der Gewalt. Analyse des Menschheitsverhängnisses. Freiburg 1983; sowie zur mimetischen Anthropologie den nicht auf deutsch übersetzten dritten Teil des französischen Originals: ders., Des choses cachées depuis la fondation du monde, Paris 1978; in englischer Übersetzung: ders., Things Hidden since the Foundation of the World. Stanford 1987.

2. Vgl. zum Folgenden Karl Rahner, Grundkurs des Glaubens. Einführung in den Begriff des Christentums. Freiburg ²1976, 37­50.

3. Vgl. Karl Rahner, Schriften zur Theologie. Band VI. Einsiedeln ²1968, 221.

4. Diese theologische Begründung menschlicher Subjektivität wird nochmals plausibler im Kontext von Rahners Offenbarungstheologie. Vgl. unten Anm. 12, sowie den entsprechenden Zusammenhang im Haupttext.

5. Diese Anfrage betrifft auch die Girardsche Offenbarungslehre und Soteriologie, die im folgenden Kapitel dargestellt werden wird.

6. Vgl. Girards Antwort auf die Anfrage »Where are you speaking from?«, in: Things Hidden (s. Anm. 1) 435­447. Daß Girard mit seiner Theorie über den Ursprung der menschlichen Kultur (vgl. den Werktitel: »Des choses cachées depuis la fondation du monde«) nicht die Genese einer ontologischen Wesensnatur des Menschen meint, zeigt seine Unterscheidung zwischen »foundation of the world« und »creation ex nihilo«:René Girard, How can Satan cast out Satan. In: Biblische Theologie und gesellschaftlicher Wandel. FS. N. Lohfink. Hrsg. von G. Braulik u.a., Freiburg 1993, 135. Deshalb ist auch der häufig vertretene Vorwurf, Girard vertrete eine »Ontologisierung der Gewalt«, unbegründet. Vgl. dazu Raymund Schwager, Rückblick. In: Dramatische Erlösungslehre. Ein Symposion. Hrsg. von J. Niewiadomski und W. Palaver, Innsbruck 1992, 356­360.

7. Rahners Fundamentalanthropologie, die er in seinem philosophisch orientierten Frühwerk ausgearbeitet hat, bietet wichtige Ansätze für eine solche transzendentalphilosophisch begründete mimetische Anthropologie. In den grundlegendsten Passagen von Geist in Welt(München ²1959) reflektiert Rahner auf eine »Begierde nach dem Sein« (vgl. ebd. 284­290); und in Hörer des Wortes (München ²1963) begründet er an entscheidender Stelle Wollen, Freiheit und Liebe des Menschen als Nachvollzug des freien, liebenden Willens Gottes (vgl. ebd. bes. 122­125). Wenn man diese beiden Schlüsselstellen miteinander verbindet und überdies versucht, Einseitigkeiten der beiden Werke Rahners durch eine »anfängliche Berücksichtigung der Interpersonalität« (J.B. Metz) zu überwinden, dann läßt sich als zentrale anthropologische Grundkategorie eine Begierde erschließen, die sich im mitmenschlich vermittelten Nachvollzug auf Gott hin orientiert (vgl. Willibald Sandler, Bekehrung des Denkens. Karl Rahners Anthropologie und Soteriologie als formal-offenes System, noch unpubl. Diss. Innsbruck 1994, 474­485). Von diesem Ansatz her kann eine mimetische Anthropologie in großer Nähe zur Girardschen Mimesis-Theorie in einer an Rahner orientierten, transzendental argumentierenden Theologie entwickelt werden.

8. Vgl. Raymund Schwager, Brauchen wir einen Sündenbock? Gewalt und Erlösung in den biblischen Schriften. Thaur ³1994, 181­185.

9. Vgl. Girard, Ende der Gewalt (s. Anm. 1) 213, sowie ders., Things Hidden (s. Anm. 1) 430f.

10. Bei Girard finden sich Ansätze dazu in ders., A Theater of Envy: William Shakespeare. Oxford 1991, 321­326. Vgl. auch Schwager, Rückblick (s. Anm. 6) 356f.

PREV UP NEXT

Nach oben scrollen