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11. Die hier skizzierte Rahnerinterpretation ist umfassender ausgeführt und begründet in: Sandler, Bekehrung des Denkens (s. Anm. 6).

12. So kann Rahner auch die neuzeitliche Überzeugung von einer in Erkenntnis und Freiheit gegebenen Autonomie des menschlichen Subjekts aufgreifen und in eine theologische Anthropologie integrieren, nach welcher der Mensch der von Gott zur verantwortlichen Weltgestaltung Freigelassene ist. Damit wird die Annahme einer autonomen Subjektivität aber nicht nur übernommen, sondern auch transponiert, ­ nicht nur bestätigt, sondern auch kritisiert.

13. Vgl. Girard, Ende der Gewalt (s. Anm. 1) 147­153.

14. Vgl. ebd. 222­227.

15. Girard »verfolgt ein für die europäische Aufklärung charakteristisches Offenbarungskonzept: Offenbarung wird nicht verstanden als Selbst-Offenbarung, nicht Gott selbst ist ihr Inhalt, sondern alles Mögliche andere, über das die Menschen sich ohne die göttliche Information im unklaren blieben ­ bei Girard die Entlarvung der mit Verfolgung behafteten Vorstellungen« (Markwart Herzog, Religionstheorie und Theologie René Girards. In: Kerygma und Dogma 38 [1992] 105­137, hier: 119). Vgl. auch Hans Urs von Balthasar, Theodramatik, Band III: Die Handlung. Einsiedeln 283.

16. So läßt sich darauf hinweisen, daß das Christentum, obwohl es im zum Opfer gemachten Jesus von Nazaret gründet und mit dem Evangelium den Schlüssel für subtil-gewalttätige Strukturen in Händen hält, in Antijudaismus, Kreuzzügen und Hexenverfolgungen dennoch selber Opfer zur eigenen Stabilisierung anhäufte.

17. Vgl. die Angaben zu Girard in Anm. 8, weiters Schwager, Sündenbock (s. Anm. 7) 172­189, sowie ders., Jesus im Heilsdrama. Entwurf einer biblischen Erlösungslehre (IThS 29). Innsbruck 1990, 203­287.

18. Vgl. die Ausführungen Rahners zu Christus als dem produktiven Vorbild für die Menschen. Vgl. Karl Rahner, Knechte Christi. Freiburg 1967, 142­175.

19. So die Kritik von Herzog: »Er [Girard] bereitet der Theologie eine vermeintlich leichte Position für die argumentative Auseinandersetzung mit der Welt und den Religionen: Soll doch die christliche Botschaft in ihrer vom Gewaltproblem her behaupteten Einzigartigkeitradikal verschieden sein von Welt und Religion, die damit einem vernichtenden Negativurteil verfallen. Diesem verführerischen Duft, der von der Lehre Girards ausgeht, scheinen Schwager und Lohfink erlegen zu sein« (ders., [s. Anm. 15] 132).

20. Allerdings nur insofern! Girard kritisiert auch den Rückfall der Kirche in ein »sakrifizielles Christentum«. Trotzdem anerkennt er ihre bleibende Bedeutung, da sie mit dem Evangeliumstext den Schlüssel für ein wahres, nichtsakrifizielles Christentum bewahrt, der sich durch die Kirche auch dort auswirkt, wo sie ihn nicht vollständig begriffen oder gar schon hinlänglich institutionell umgesetzt hat.

21. Vgl. dazu Schwager, Rückblick (s. Anm. 6) 361­364.

22. Vgl. auch ebd. 360f.

23. Vgl. Zweites Vatikanum, Nostra aetate 2.

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