Theorie: Wozu Achtsamkeit und Mindfulness? 

Den Begriff Achtsamkeit oder auf Englisch „mindfulness“ hast du bestimmt schonmal gehört, denn er wird gerade sehr häufig in der Werbung, in der Wissenschaft aber auch in privaten Gesprächen genutzt. Auch wir wollen das Konzept der Achtsamkeit in dieser Studie nutzen, um das Wohlbefinden im digitalen Raum er verbessern.

Ursprünglich kommt die Idee der Achtsamkeit aus dem Buddhismus, welcher seit dem 5. Jahrhundert hauptsächlich in Ostasien praktiziert wurde. Achtsamkeit ist auch heute noch ein wesentlicher Teil der buddhistischen Lehre und zielt darauf ab, einen Zustand zu erreichen, in dem man den gegenwärtigen Moment wahrnimmt, ohne einzugreifen. Darüber hinaus ist Achtsamkeit im Buddhismus in einen größeren religiösen Kontext eingebettet. Diesen wollen wir heute nicht besprechen, wichtig ist jedoch zu wissen, dass nicht wir oder das Yoga-Studio um die Ecke Achtsamkeit erfunden haben, sondern, dass diese Praktik eine lange Tradition und spirituelle Wurzeln hat.

Die meisten Verständnisse von Achtsamkeit orientieren sich ebenfalls an der buddhistischen Definition. Grundsätzlich geht es darum sich während der Achtsamkeitspraxis, das kann im Alltag sein oder auch während einer Meditation, nicht mit Plänen für die Zukunft oder Grübeln über Vergangenes zu befassen, sondern den präsenten Moment wahrzunehmen. Das ist gar nicht so einfach, da man schnell anderen Gedanken, Sorgen oder To-Do-Listen nachhängt. Eine Hilfestellung kann das Fokussieren auf den Atem sein, um dann quasi „in sich hineinzuhören“. Es geht auch nicht darum, gar nichts zu denken oder zu fühlen, sondern sich mit den aufkommenden Empfindungen und Eindrücken zu befassen. Diese sollten dann nicht bewertet werden, sondern einfach offen und neugierig wahrgenommen und akzeptiert werden.

Im Bezug auf die digitale Praxis kann Achtsamkeit helfen, sich bewusster im digitalen Raum aufzuhalten und digitale Medien reflektierter zu konsumieren. Du kannst dich also während du eine App öffnest fragen, warum du dies gerade tust und welche Gefühle dies bei dir auslöst. Falls du so merken solltest, dass bestimmte Inhalte negative Emotionen auslösen, kannst du versuchen, diese App-Nutzung einzuschränken.

Als letztes soll es nun darum gehen, wofür Achtsamkeit nicht genutzt werden sollte. Wir wollen mithilfe von Achtsamkeit das Wohlbefinden erhöhen. Jedoch soll dadurch nicht zwingend die Leistungsfähigkeit, Konzentration, Motivation oder Effizienz in der Uni oder im Job verbessert werden. Das kann eine Nebenwirkung sein, soll aber nicht das Ziel sein, da sich durch solche Zielsetzungen, Stresslevel erhöhen und somit das Wohlbefinden wieder verschlechtert werden kann. Außerdem solltest du dich durch deine Teilnahme an der Studie nicht gestresst fühlen und dir ständig Push-Erinnerungen stellen oder deine Yoga-Zeit tracken. Vielmehr solltest du auf dich und deinen Körper hören und tun, was dir gut tut. Wir empfehlen etwa 20 Minuten Praxis jeden Tag und es wäre natürlich toll, wenn du das auch durchführst. Sollte es aber mal nicht klappen, ist das auch kein Problem und kein Grund die Studie sofort abzubrechen.

Schau dir als nächstes gerne das erste Video im Praxis-Teil an, um bald mit dem Achtsamkeits-Training starten zu können.

Wir wünschen dir viel spaß dabei!

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