Sanpietrini

Roman

Waltraud Mittich


Sanpietrini

Erscheinungsdatum: September 2019
Hardcover mit Schutzumschlag, 120 Seiten
Preis: € 17,90
ISBN 978-3-902866-79-0


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Pressestimmen

Mittichs Prosa ist eine, vielstimmig und vielsprachig, die stets bemüht ist eindimensionale Perspektiven aufzubrechen.

Iris Kathan, LiLit

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Waltraud Mittichs Roman nimmt über lange Phasen hinweg die Form eines Ideenromans an, in dem die Diskussion über Armut, soziale Ungleichheit und deren Überwindung und über neue mögliche Formen von gesellschaftlichem und privatem Zusammenleben als das zentrale Element, vor allem im zweiten Teil, erscheint. So treten kurzzeitig Protagonisten auf die Bühne des Erzählens, um ihre Ideen und Projekte darzustellen. Vieles dreht sich um Rom sowie um die Frage, was Stadt sein kann, was Leben in einer zukünftigen Stadt bedeuten kann und muss.

Anna Rottensteiner, LiLit

Armut, Jugendarbeitslosigkeit, soziale Ungleichheiten, Migration, politische Protestbewegungen, das Frau-Sein – all diese aktuellen Themen verpackt Waltraud Mittich in „Sanpietrini“. Die Fähigkeit der Autorin, sich in nahezu allen Aktivitäten kundig zu machen, imponiert. Ein tiefgründig durchdachtes Erzählgebirge.

Alexandra Aschbacher, ff

Waltraud Mittich verwendet als Struktur ihres Romans das Bild von „Sanpietrini“, das sind Pflasterstein-Muster, die scheinbar zeitlos Festigkeit und Halt verströmen, die aber dennoch immer wieder ausgetauscht werden müssen. Gerade das Abgetretene macht ihre Unverwüstlichkeit aus. Die Heldin Barbara ist um die sechzig und geht noch einmal ihr Leben durch, ehe sie sich in die Pension fallen lassen wird. Ihr Hauptcharakterzug ist das gelungene Eindringen in eine fremde Sprache, die sie zu ihrer eigenen gemacht hat, ohne die frühere zu verraten.

Helmuth Schönauer

Mittich erzählt von den Unterströmungen der Gesellschaft, die die herrschende Ordnung aushöhlen. Mittendrin eine, die den Ausgeschlossenen Sympathie entgegenbringt, sich ihnen anschließt.

Salzburger Nachrichten

Der Ort, den die Autorin Waltraud Mittich für ihren neuen Roman „Sanpietrini“ gewählt hat, ist Rom mit seinen titelgebenden Pflastersteinen, auf denen die Protagonistin Barbara neue Lebenswege erkundet. Ein Buch über die Freiheit, wagemutige Utopien, prekäre Verhältnisse, die Brüchigkeit von Beziehungen und Männer als Märchenerzähler.

Die neue Südtiroler Tageszeitung

So sehr Mittichs Roman „Sanpietrini“ und Wimmers Gedichtband „Orte sind“ aufs Erste nichts miteinander zu tun haben, eint sie doch der großartige Umgang mit Sprache und die rationalistische Grundausrichtung. Gekonnt spielen sie ihre profunde Bildung (beide sind Literaturwissenschaftlerinnen) aus, beide streuen immer wieder italienische Wendungen in ihre Werke ein, formulieren (ver)knapp(t) persönlich Wahrgenommenes zu allgemeinem Räsonnement in ihren zwei dünnen Bändchen.

voxnews

„Sanpietrini“ ist ein spannender Streifzug durch die Geschichte einer Stadt und durch das Seelenleben der Romanfiguren.

Brixner

Die Schriftstellerin Waltraud Mittich hat sich im Buch „Sanpietrini“ nach Rom begeben. Dort wandelt sie literarisch auf den Pflastersteinen der Stadt.

Martin Hanni, Salto

(Ein Buch) über das Denken in Sätzen, die Sichtbarkeit von Frauen und die Liebe für römische Pflastersteine.

Verena Duregger, Pustertaler Zeitung

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Auf den Sanpietrini Rom erobert, durch Rom gezogen, immer die Pflastersteine unter den Füßen, sie gespürt, als eine Konstante empfunden, obwohl sie schon immer gewackelt haben unter ihren deutschen Füßen: Barbara wächst zwischen Zäunen und Feldern, zwischen Geboten und Verboten auf. Es gibt keine Freiheit der Gesten, der Erfindung, des Spiels, schon gar nicht der Extravaganz oder der Ironie. Später verbringt sie einen großen Teil ihres Lebens damit, vor der Freiheit Angst zu haben. Sie flieht, endet im Haus, im Wohnen. Aber das Habitat ist immer bedroht. Mit 60 Jahren steht sie vor der Frage, was noch kommen kann. Waltraud Mittich erzählt in diesem Roman von genommenen Freiheiten, von wagemutigen Utopien und von Männern als Märchenerzählern.

„Einige Container weiter liegen Mio, die Schöne und der Philosoph auf einer Couch. Weißt du, sagt Mio, es ist schwierig die wahre Farbe des Meeres zu erraten. Ja, man muss sie erraten. Denn blau ist es nicht immer. Unter den Wolken schimmert es grau, in der Dunkelheit schwarz, am Morgen und in der Dämmerung golden. Manchmal am Abend ist es rosig bis rot, zuerst weiß schaumig, während des Gewitters bleiern, durchsichtig und trüb, je nach Wellenlage. Ich komme aus Anzio, weißt du, wo das ist? Du wirst es mir sagen, nicht wahr? Der Philosoph küsst sie auf die Augen, die so viel Meer gesehen haben. Anzio ist eine Stadt am Meer, ungefähr sechzig Kilometer südlich von Rom. Das Stadtzentrum liegt auf dem Capo d’Anzio, ich komme aus dem Neubauviertel Anzio Colonia. In Anzio sind übrigens 1944 im Jänner die Alliierten gelandet, das hat mir mein Großvater erzählt. Erzähl du mir von dir, bittet der Philosoph.“


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