Schneller, bunter, leichter.
Kommunikationsstile im medialen Wandel

Tagung der DGPuK-Fachgruppe Mediensprache – Mediendiskurse
18.02.2016 – 20.02.2016, Universität Innsbruck 

Call for Papers

  Druckversion (PDF)

Einreichfrist verlängert bis 31. Oktober 2015!

Dass wir in Zeiten eines beschleunigten Medienwandels leben, ist eine Tatsache, mit der Medien‐ nutzer_innen heute täglich konfrontiert werden. Wichtigster und offensichtlichster Faktor der viel‐ fältigen Veränderungen sind die Digitalisierung der Medien und die Entwicklung des Internet, die den Medien, aber auch den Rezipient_innen ganz neue kommunikative Möglichkeiten eröffnet haben. Aber nicht nur die Entstehung immer neuer Angebote kennzeichnet den medialen Wandel in den letzten 25 Jahren. Auch die traditionellen Medien haben sich in diesem Zeitraum verändert – unter dem Einfluss der Digitalisierung, in der Auseinandersetzung mit der neuen Konkurrenz, aber auch im Zuge medienübergreifender Entwicklungstendenzen. 

Betroffen von diesem Wandel sind alle Aspekte der Medienkommunikation:

  • wie Medien mit den ihnen verfügbaren Kommunikationsmitteln umgehen, 
  • wie sie ihre Themen und Inhalte auswählen und gestalten,
  • wie ihr Verhältnis zu den Rezipient_innen aussieht.

Aus medienkritischer Sicht werden die Veränderungen in diesen Aspekten vor allem in ihrer problematischen Dimension thematisiert. Statt auf Vertiefung und auf Hintergrund setzen die Medien auf schnell konsumierbare Häppchen, auf bunte Bilder und auf Journalismus light. Von „Bilderflut“, „Entertainisierung“ oder „Boulevardisierung“ ist die Rede, um einen immer oberflächlicheren und immer weniger an Qualitätsmaßstäben orientierten Umgang mit Wirklichkeit und Publikum zu charakterisieren.

Auffällig ist aber, dass die Mittel, die dafür eingesetzt werden – seien es Bilder, erzählerische Formen der Berichterstattung oder die Nutzung der sozialen Medien – selber ambivalent sind. Für sich genommen stehen sie ebenso gut für ein erweitertes Kommunikationspotenzial der Medien und für eine Hinwendung zu den Bedürfnissen und Ansprüchen eines am Prozess der Medienkommunikation partizipierenden Publikums. Erst im Verwendungszusammenhang entscheidet sich, was sie leisten. 

Wenn wir nach „Kommunikationsstilen im medialen Wandel” fragen, muss es also um beides gehen: um die veränderten Formen und um ihre Verwendung, um eine Bestandsaufnahme und um eine kritische Analyse. Ziel der Tagung ist es, ausgehend von den Phänomenen des Wandels in unterschiedlichen medialen Verwendungszusammenhängen nach übergreifenden Trends und Entwicklungslinien zu suchen, in denen der Wandel der medialen Kommunikation in seiner Ambivalenz beschreibbar ist. 

Erwünschte Beiträge für die Tagung sind deshalb beispielsweise:

  • Überlegungen zur theoretisch‐begrifflichen Modellierung des Tagungsthemas, etwa zur Beschreibungskategorie der „Kommunikationsstile” oder zum Medienwandel; methodologische Reflexion

  • Untersuchungen zu Veränderungen im Sprachgebrauch der Medien und ihrer Rezipient_Innen, z.B. im Verhältnis von Mündlichkeit und Schriftlichkeit, im Emotionsausdruck oder im „Argumentationsstil” (etwa in User‐Kommentaren)

  • Fallstudien, die sich mit der Realisierung von Multimodalität in verschiedenen Medien beschäftigen, beispielsweise mit der Funktionalität von visuellen Elementen in der Berichterstattung oder mit dem Mehrwert einer Integration von Bewegtbildern in Online‐Medien

  • Untersuchungen zu Akzelerationsprozessen in der medialen Gestaltung: Form und Funktion von Kurzformen (Teaser, Twitter), „Puzzle‐Texte” zwischen Fastfood und modularen Konzepten

  • Beiträge, die den Trend zum Story‐Telling untersuchen und nach den Konsequenzen fragen: Ist narratives Berichten rezipient_innengerechte Aufbereitung von Themen oder verdrängen Subjektivität und Emotionalität das Qualitätsmerkmal der journalistischen Distanz?

  • Analysen und Fallstudien zur Ausgestaltung von Interaktivität und Partizipation in den Medien: Medien auf Facebook, User‐generated content

Nachwuchsworkshop

Vor der Tagung wird ein Nachwuchsworkshop stattfinden, zu dem gesondert eingeladen wird.

Willkommen sind Vorschläge für verschiedene Formate:

  • Tagungsvortrag (20 Minuten)
  • Panel (90 – 120 Minuten mit 2‐4 Vorträgen / Impulsreferaten zum gleichen Oberthema, das aus unterschiedlichen Perspektiven diskutiert wird)
  • Workshop (Dialog zu Work in Progress mit etwa 10 Minuten Input und 20‐30 Minuten Diskussion)

Wir bitten Sie, Ihren Vorschlag per Mail in Form eines Extended Abstract (4000‐6000 Zeichen) plus ggf. Anhang (Abbildungen, Tabellen) bis zum 31. Oktober 2015 einzureichen. Bitte senden Sie Ihren Beitrag in elektronischer Form (*.doc, *.docx, *.rtf, kein PDF!) an den Fachgruppensprecher Thomas Schröder (thomas.schroeder@uibk.ac.at). 

Der eingereichte Beitrag darf in dieser Form nicht bereits in einer Verlagspublikation veröffentlicht oder auf einer wissenschaftlichen deutschsprachigen Tagung präsentiert worden sein. Allerdings sind durchaus Beiträge möglich, die einen methodischen Aspekt aus einer bereits publizierten oder präsentierten Studie herausgreifen, wenn dieser Aspekt nicht Hauptgegenstand der Publikation oder Präsentation war. Soll eine empirische Studie vorgestellt werden, so muss aus dem Abstract klar hervorgehen, ob es sich a) um eigene Daten handelt und b) in welchem Stadium sich die Studie gegenwärtig befindet (Planung, in der Durchführung, in der Auswertung, abgeschlossen).Die Vorschläge werden in einem anonymisierten Review‐Verfahren begutachtet. Deshalb bitten wir, die Abstracts mit einem abnehmbaren Deckblatt, auf welchem der Beitragstitel sowie Name und Adresse der Einreichenden verzeichnet sind, zu versehen. Die Abstracts sollen neben einer Inhaltsangabe des Vortrags den Bezug zum Tagungsthema sowie die Relevanz und Originalität der Fragestellung verdeutlichen. An diesen Aspekten werden sich auch die Reviewer_innen orientieren. Die Tagungsleitung behält sich zudem vor, auch die Gesamtkonzeption der Tagung bei der Auswahl der Beiträge zu berücksichtigen, unter Umständen ein ‚Offenes Panel‘ einzurichten sowie einzelne Kolleginnen und Kollegen mit der Bitte um Beiträge anzusprechen.

Die Tagung wird am Donnerstagabend, den 18. Februar 2016 mit einem Get together beginnen und am Samstagmittag gegen 14 Uhr enden. Angaben zum Veranstaltungsort, Unterkünften etc. werden rechtzeitig in der Einladung und auf der Website zur Tagung bekannt gegeben. 

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