#003: Aurora: Vernetzt mit Europa (Transkript)

Julia Papst-Gohm: Herzlich willkommen und Hallo zum BR-Podcast, dem Podcast, in dem aktuelle Themen der Universität Innsbruck für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kurz und prägnant erklärt werden. Heute unterhalte ich mich mit Mag. Dr. Thomas Baumgartner, MBA, dem Leiter des 2020 gegründeten Aurora European University Office an der Universität Innsbruck. Lieber Thomas, danke, dass du dir die Zeit nimmst, um meine Fragen rund um das Thema Aurora zu beantworten!

Thomas Baumgartner: Vielen Dank, Julia, für die Einladung und ein virtuelles Hallo an die KollegInnen.

Julia Papst-Gohm: Ich habe gelesen, dass die Universität Innsbruck 2019 einem Aurora-Netzwerk beigetreten ist, das aus insgesamt neun europäischen Universitäten von Reykjavik bis Neapel besteht und seit 2020 auch von der EU finanziell gefördert wird. Wozu dient dieses Netzwerk?

Thomas Baumgartner: Ja, Julia, Universitätsnetzwerke sind per se nichts Neues. Universitäten nutzen diese, um sich sich zu vernetzen, Themen von gemeinsamem Interesse voranzutreiben und die internationale Sichtbarkeit zu erhöhen. Das ist auch das Ziel von Aurora, das einen Schwerpunkt auf die gesellschaftliche Relevanz unserer Aktivitäten in Forschung, Lehre, aber auch als Institution selbst legt und diese weiterentwickeln möchte. Die beteiligten Universitäten versuchen, im Rahmen von des Netzwerks voneinander zu lernen, Kräfte zu bündeln und sinnvoll Synergien zu nutzen, um gemeinsam mehr zu erreichen und einen Mehrwert für sämtliche Universitätsangehörige zu generieren.

Julia Papst-Gohm: Okay, es geht also um Kooperationen in der Forschung und Lehre und Sichtbarmachen der Universitäten als Institutionen. Unter Kooperationen in der Forschung kann ich mir durchaus etwas vorstellen. Aber was bedeutet es, in diesem Netzwerk von Universitäten zu studieren? Gibt es bereits „Aurora“-Studentinnen und -Studenten?

Thomas Baumgartner: Ja, natürlich! Wir alle sind Aurora, sämtliche Studierende der Universität Innsbruck sind auch Aurora-Studierende und damit Teil dieses europaweiten Campus, an dem wir bauen, auch jede und jeder MitarbeiterIn natürlich. Das ultimative Ziel ist hier, dass Studierende und natürlich auch MitarbeiterInnen möglichst nahtlos und integriert von den Angeboten der jeweiligen Universitäten profitieren und internationale Erfahrungen sammeln. Es kann in unterschiedlichen Formen passieren, das klassische Erasmus-Semester kennt fast jeder, aber es geht beispielsweise auch darum einzelne Lehrveranstaltungen im Sinne der Aurora-Zielsetzungen - diese gesellschaftlichen Ziele beispielsweise - weiterzuentwickeln und für Studierende der anderen Partnereinrichtungen zu öffnen.
Das passiert bereits jetzt, im Wintersemester, so beispielsweise bei zwei Kursen: "Sustainability and Climate Change" heißt der eine, und "Diversity in Higher Education" der andere. Und bei diesen Kursen, die von der Universität Innsbruck angeboten werden, nehmen Studierende mehr oder weniger zu gleichen Teilen von der Universität Innsbruck als auch den anderen Aurora-Universitäten teil.

Julia Papst-Gohm: In der Lehre kann ich mir das durchaus vorstellen, auch was das für die Lehrenden bedeutet. Aber wie wirkt sich die Zusammenarbeit im Aurora-Netzwerk auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus? Vor allem auch auf jene im allgemeinem Personal. Und vielleicht ergänzend dazu gleich: Wird es hier neue Chancen und Möglichkeiten für unsere Kolleginnen und Kollegen geben?

Thomas Baumgartner: Wir können vielleicht gleich bei den zuvor genannten Kursen als Beispiel bleiben. Hier war es beispielsweise notwendig, ein Anmeldeprozedere zu entwerfen und umzusetzen, dass sowohl intern für uns funktioniert, als auch mit den relevanten KollegInnen in den anderen Universitäten des Aurora-Verbundes abgestimmt ist. Das heißt, hier war dann die Expertise der KollegInnen aus der Fakultäten-Servicestelle, des International Office oder des ZID notwendig, um das zu entwickeln. Das ist ein kleines Beispiel, ich könnte noch ein paar andere Bereiche nennen, wo Aurora aufschlägt, beispielsweise in der Personalentwicklung, wenn es um gemeinsame Fortbildungsangebote geht oder der Nachhaltigkeitsbereich, wenn wir über das Thema SDGs oder einen nachhaltigeren Universitätsbetrieb sprechen.
Du siehst, es benötigt die Beteiligung vieler KollegInnen sowohl aus der Verwaltung als auch der Wirtschaft, um an diesem gemeinsamen European University Haus zu bauen und dazu braucht es natürlich auch die richtigen Werkzeuge und entsprechende Unterstützung, um das angehen zu können. Ganz konkret haben wir beispielsweise aktuell für das allgemeine Personal eine Ausschreibung offen, um an einem Training an unsere Partner-Universität in Spanien teilzunehmen. Ein anderes Beispiel vielleicht noch: Job-Shadowing ist auch ein großes Thema, also in andere Universitäten und Abteilungen reinzuschnuppern, ein bisschen zu lernen, was machen andere Universitäten und was kann ich für mein eigenes Umfeld hier mitnehmen. Das sind Förderschienen, die bereits etabliert sind und die vom International Office unterstützt werden. Oft ist es aber schwierig, dass man hier das richtige Einfallstor an den jeweiligen Universitäten findet, um hier einen konkreten Platz zu bekommen. Und auch hier kann Aurora einen Mehrwert darstellen, weil wir hier vielfach entsprechende Kontakte hergestellt haben, Vernetzungen stattgefunden haben und so wie hier an der Universität Innsbruck ein Aurora Office besteht, ist es auch an den anderen Universitäten der Fall, und insofern sind hier die Querverbindungen bereits sehr gut etabliert und werden sukzessive weiterentwickelt.

Julia Papst-Gohm: Okay, damit hast du schon die Antwort auf eine nächste Frage vorweggenommen und zwar, worin eure Aufgaben im Aurora European University Office bestehen oder anders gefragt, wann man dich oder deine KollegInnen kontaktieren kann. Ich habe herausgehört, alle Kolleginnen und Kollegen, auch im allgemeinen Personal, die sich für einen Austausch für ein Training z.B. aktuell in Spanien interessieren, können sich bei euch direkt melden.

Thomas Baumgartner: Ganz genau so ist es. Also, wir erfüllen verschiedene Aufgaben, die technischste ist eigentlich, dass wir für die Abwicklung unseres Anteils an diesem EU-Projekt verantwortlich zeichnen. Insgesamt sind dies 7 Millionen Euro für alle Partner-Universitäten. Aber abgesehen von diesem technischen Aspekt geht's darum, die Zielsetzungen der European University Alliance mit Leben zu füllen und in die Umsetzung zu bekommen.

Julia Papst-Gohm: Ein tolles Angebot hier mit weitergegeben an alle Kolleginnen und Kollegen! Insgesamt sind wir leider schon wieder am Ende unserer Zeit. Ich habe aber noch eine letzte Frage und zwar: Wofür denn der Name Aurora eigentlich steht?

Thomas Baumgartner: Aurora ist keine Abkürzung, sondern Aurora steht für "Aurora Borealis", die Nordlichter. Manche kennen diese vielleicht, ein grüner Effekt am Himmel, der durch energiereiche geladene Teilchen entsteht, und das trifft es vielleicht auch ganz schön, wie wir unsere Aufgabe verstehen.

Julia Papst-Gohm: Okay, also mit viel Energie an dieses Projekt, alle gemeinsam! Und ja, ich habe viel gelernt. Danke, Thomas, ich kann mir jetzt sehr viel mehr unter Aurora vorstellen und wünsche dir, deinem Büro, dem Projekt viel Erfolg, gutes Gelingen und darf mich noch einmal für deine Zeit bedanken!

Thomas Baumgartner: Liebe Julia, vielen Dank, dass ich heute bei dir sein durfte. Und ich darf auch allen zuhörenden KollegInnen einen guten Start in das neue Studienjahr wünschen.

 

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