Forschung

Das inhaltliche Spektrum der Forschung reicht von historisch-anthropologischen Grundlagen und Fragen ästhetischer Erfahrung und Bildung über Legitimationsfiguren von Erziehung und Bildung, Subjektivierungs-, Professionalisierungs-, Transformations- und Modernisierungsprozessen (Digitalisierung, Globalisierung, Ökonomisierung), Ethik, Nachhaltigkeit und Vulnerabilität bis zur Bildungs- und Sozialgeschichte der Institutionen außerfamiliärer Erziehungsformen und der Wissenschaftsgeschichtsforschung. Entsprechend breit ist das Methodenrepertoire, es reicht von der Hermeneutik, Phänomenologie und Ethnographie über Re- und Dekonstruktionen auf der Basis von Quellenkritik, Diskursanalyse und Biografieforschung. Insgesamt wird der Fokus auf anthropologische, erziehungs- und bildungstheoretische, gesellschafts- und sozialpolitische sowie wissenssoziologische und epistemologische Themen- und Fragestellungen gelegt. Das findet inhaltlich wie methodisch und methodologisch seinen Ausdruck und Niederschlag in der forschungsgeleiteten Lehre, in der Betreuung von Abschlussarbeiten, im Ausrichten von Tagungen, in der Publikationstätigkeit, in den Qualifizierungsarbeiten der Nachwuchswissenschaftler*innen oder in drittmittelstarken Forschungsprojekten zur Fürsorgeerziehung.

Forschungsschwerpunkte des Arbeitsbereichs

Die LuF-Mitglieder sind an der Fakultät, Universität sowie in wissenschaftlichen Vereinigungen national und international gut vernetzt. Dabei kristallisieren sich die Themenkomplexe Körper, Raum, Grenze/n unter einer kritisch-historischen Perspektive heraus (vgl. die Homepage der einzelnen Teammitglieder) und sind eng mit den inhaltlichen Schwerpunkten der Fakultät verbunden – ein paar aktuelle Beispiele:  

Erziehungs- und Bildungsräume:

  • Leitner, Ulrich: Der Raum des Internats. Eine bildungshistorische Studie zur katholischen Anstaltserziehung am Beispiel der bischöflichen Knabenseminare in Tirol (Habilitation);
  • Lohwasser, Diana: Das Dazwischen der Transformation. Zur Reformulierung des Bildungsbegriffs. (Habilitation);
  • Jäger, Stefanie: Kinder- und Jugendleistungssport im Spannungsfeld allgemeinpädagogischer Fragestellungen (Dissertation).
  • Krause, Sabine/Breinbauer, Ines Maria/Proyer, Michelle (Hg.innen): Corona bewegt – auch die Bildungswissenschaft. Bildungswissenschaftliche Reflexionen aus Anlass einer Pandemie. Bad Heilbrunn: Klinkhardt. 978-3-7815-2453-8; digital: 978-3-7815-5889-2, Download: doi.org/10.35468/5889.  
  • Peskoller, Helga (2018): Natur, Raum, Körper. Zur Transformation von Wissen. In: Engel, Birgit/Peskoller, Helga/Westphal, Kristin/Böhme, Katja/Kosica, Simone (Hg.): räumen – Raumwissen in Natur, Kunst, Architektur und Bildung. Beltz Juventa: Weinheim/Basel, S. 18-37.

Erziehungs- und Bildungseffekte von Sozialem Wandel:  Forschungsprojekt

  • D-A-CH Lead Agency-Projekt (FWF). Negotiating Educational Spaces in Residential Care 1970 - 1990. An Interdisciplinary Comparison of Transformation Processes in Austria, Germany and Switzerland. (Antragstellerin: Ralser gem. mit Bereswill, Hauss; Co-Autor*innen: Leitner/Gurerrini; insg. Fördersumme des Gesamtprojekts: 926,822, davon Anteil Standort Innsbruck: 336.621, Laufzeit: 2021-2024); Kind. Recht. Medizin. Eine interdisziplinäre Verbundtagung der Forschungszentren Medical Humanities, Medizin- und Gesundheitsrecht und der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (ÖGKJ), 24.-26.09.2020;  https://www.uibk.ac.at/fz-medical-humanities/aktuelles/ 2020/ kind. recht.medizin.html.
  • Lohwasser, Diana (2020): Die quantifizierte Sorge um das Selbst oder die Sorge um das quantifizierte Selbst? In: Dietrich, Cornelie/Uhlendorf, Niels/Beiler, Frank/Sanders, Olaf Hrsg.): Anthropologien der Sorge im Pädagogischen. Beltz Juventa: Weinheim/Basel, S. 290-296.
  • Peskoller, Helga (2019):  Mammut, Solo Kommerz. Zur Technikgeschichte des Expeditionsbergsteigens am Beispiel Everest. In: Bilstein, Johannes/Winzen, Matthias (Hrsg.): Pädagogische Anthropologie der Technik. Praktiken, Gegenstände, Lebensformen. Springer VS: 2020, S. 139-159.

Sozialität, Biografie, Lebenslauf

  • Lederer, Bernd (2020): Bildung statt Fanatismus: Über Ursachen und Umstände der Entwicklung fanatisch-autoritärer Persönlichkeitsstrukturen. Wie sich selbstbewusste und selbstbestimmte, soziale und tolerante Persönlichkeitsbildung befördern lässt. Buch I: Bildung und Persönlichkeitsbildung: Begriffe und Theorien. Hamburg: tredition;
  • Lohwasser, Diana (2019) gem. mit Dederich, Markus/Burghardt, Daniel/Dziabel, Nadine/Noack Napoles, Juliane/Stöhr, Robert/Zirfas, Jörg: Schlüsselwerke der Vulnerabilitätsforschung. Springer VS: Wiesbaden.
  • Peskoller, Helga (2019): Der Sturz. Horizontumkehr, Grenzziehung, ästhetische Bildung. In: Frischmann, Bärbel/Holtorf, Christian (Hrsg.): Über den Horizont. Standorte, Grenzen und Perspektiven. De Gruyter: Oldenburg, S. 129-147.
  • Leitner, Ulrich (2016): Ego-Dokumente als Quellen Historischer Bildungsforschung. Zur Rekonstruktion von Bildungsbiographien ehemaliger weiblicher Heimkinder. In: BIOS. Zeitschrift für Biographieforschung, Oral History und Lebensverlaufsanalysen 2, S. 253 – 265.
  • Ralser, Michaela gem. mit Guerrini, Flavia/Leitner, Ulrich: Unterstützte Erinnerung als Form der Wissensorganisation. Zur Rolle der Fürsorgeakte in der biografischen Erinnerungsarbeit ehemaliger Heimkinder. „Supported Meomory“ as a Form of Knowledge Organization. On the Role of Child Welfare Case Files in the Biographical Memory Work of Care Leavers. In: Soziale Probleme. Zeitschrift für Soziale Probleme und soziale Kontrolle Nr. 30, Kassel 2020, S.187-203.
  • Krause, Sabine: Detoxing Narratives: Das Gemeinsame in, an und durch Geschichten. Gemeinsam Leben 1/2021, S. 25-32.
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