Veranstaltungsreihe « La Réunion et Mayotte »

Teil I (La Réunion)
Wie lebt sich’s wirklich im Paradies? 23. Mai 2016 und 19. Oktober 2016

Unter dem Titel „Wie lebt sich's wirklich im Paradies?“ referierten die Agrarsoziologin Dr. Rike Stotten und der Romanist Mag. Stefan Mantl aus eigener Erfahrung und unterstützt von atemberaubenden Fotos mit über das französische Überseegebiet La Réunion.

Diese „Trauminsel“ weist nicht nur lange weiße Sandstrände, schroffe und felsige Küsten auf, sondern ist von roten Lavahalden, grün-bunter Vegetation und braun-grauen Gebirgen geprägt. Man bereist La Réunion nicht nur wegen der üppigen Vegetation, sondern auch wegen des besonderen Lebensgefühls, des langsameren Tempos, der Zwanglosigkeit, Unpünktlichkeit und gemütlicheren Gangart. Und des friedlichen Zusammenlebens von Bevölkerungsgruppen verschiedensten Ursprungs und verschiedenster Religion, die neben gepflegtem Französisch im Alltag lieber Kreolisch spricht, eine Sprachvarietät aus der kolonialen Vergangenheit.

Stefan Mantl war als Sprachassistent auf der Insel, eine Tätigkeit, die er den Studierenden im Publikum wärmstens empfahl; Rike Stotten hatte mit einem Praktikum bei einem Biobauern angefangen, war aber dann immer wieder nach La Réunion zurückgekehrt: „Schließlich habe ich die Insel so gut gekannt, dass ich einen Reiseführer dafür geschrieben habe. Aber sogar für mich gibt es immer noch Neues zu entdecken.“


Teil II (Mayotte)
Mayotte: Frankreichs 101. Departement 22. Juni 2016

Die Agrarsoziologin Dr. Rike Stotten vom Institut für Soziologie, die 2014 ein Jahr lang als Geschichte- und Geographie-Lehrerin auf Mayotte gelebt hat, berichtete von ihren Erfahrungen auf der französischen Insel im Indischen Ozean.

Mayotte ist von einem ungewöhnlichen Schicksal betroffen: Seit fünf Jahren ist die Insel mit dem Status eines Übersee-Departements voll in die französische Republik und damit auch in die Europäische Union integriert. Euro, „laïcité“ und französische Sozialleistungen haben aber nicht wie durch ein Wunder europäische Standards gebracht, sondern vor allem einmal Migrationsströme von den anderen Komoren-Inseln.

Mit dem Status als Departement hätte Mayotte nun den Zugang zu EU-Strukturfonds-Geldern – aber hat in Frankreich, hat in der EU überhaupt jemand Interesse an der Beschäftigung mit diesen vielfältigen Problemen, für die es keine Patentlösung gibt.

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