Forschungszentrum HiMAT -
The History of Mining Activities in the Tyrol and adjacent areas: Impact on Environment and Human Societies
Leiter
Assoz. Prof. Dr. Gert Goldenberg (Institut für Archäologien)
Stellvertretender Leiter
ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Peter Tropper (Institut für Mineralogie und Petrographie)
Forschungziele
Auf Grundlage exzellenter Ergebnisse des von 2007 bis 2012 an der Universität Innsbruck durchgeführten SFB HiMAT konnte nach Ablauf der Förderung durch den FWF die Struktur des interdisziplinären Forschungsprogramms weitgehend aufrecht erhalten und in ein FZ HiMAT überführt werden. Die beteiligten Fachbereiche konnten ihre gemeinsamen Forschungen über diverse Drittmitteleinwerbungen fortsetzen und das etablierte Netz-werk mit internationalen Partnern weiter erfolgreich einbinden und erweitern.
Zu den wesentlichen Forschungszielen des FZ HiMAT gehört die Rekonstruktion technik-, wirtschafts- und sozialgeschichtlicher Entwicklungen im Bergbau- und Hüttenwesen des alpinen Raums, wobei Tirol mit einer Jahrtausende alten Bergbautradition und seiner Lage an einer Schnittstelle der Kulturräume nördlich und südlich der Alpen einen idealen und zentralen Ausgangspunkt bildet. Besondere Beachtung finden die beiden Zeitscheiben „Vorgeschichte“ (Steinzeit/Bronzezeit/Eisenzeit) und „Geschichte“ (Spätmittelalter/Neuzeit), was in der Quellenlage begründet liegt (archäologische Befunde, historische Überlieferungen). Im Mittelpunkt des Forschungsinteresses stehen die Gewinnung und Nutzbarmachung mineralischer Rohstoffe (Georessourcen) sowie die vielfältigen Interaktionen zwischen dem Montanwesen, der menschlichen Gesellschaft und der Umwelt.
Um eine aussagekräftige Dokumentation, Analyse und Interpretation der komplexen montanistischen Zusammenhänge zu ermöglichen, ist neben den historischen Wissenschaften (Archäologie, Geschichte) die Einbindung naturwissenschaftlicher und technischer Disziplinen unerlässlich (Geo- und Biowissenschaften, Geodäsie, Geoinformationssysteme, Datenmanagement). Ziel ist es, die dynamischen Prozesse im Bereich der Montanwirtschaft und der damit einhergehenden Landschaftsentwicklung zeit- und raumübergreifend aufzuzeigen und Analogien in unterschiedlichen Zeitscheiben zu erkennen.
Neben zahlreichen drittmittelfinanzierten Einzelprojekten (FWF, TWF, ÖAW, SWF) ist derzeit das trinationale DACH-Projekt „Prehistoric copper production in the eastern and central Alps – technical, social and economic dynamics in space and time“ hervorzuheben (FWF/SNF/DFG, Laufzeit 2015 bis 2018). Dieses ist auch Ausgangspunkt für den Aufbau eines internationalen Netzwerkes zum Thema „Alpine Copper in Prehistory“, das entsprechende Forschungsaktivitäten aus dem gesamten Alpenraum zusammenführen soll. Darüber hinaus bietet sich die Perspektive, die Forschungen zur Georessourcen-Nutzung in der Kulturgeschichte alpiner Räume auch auf andere Hochgebirgsregionen wie den Himalaya und die Anden auszuweiten. Erste Schritte in diese Richtung sind eingeleitet.
Interview mit Leiter Gert Goldenberg (Video)
Beteiligte Institute
- Institut für Archäologien
- Institut für Botanik
- Institut für Geographie
- Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie
- Institut für Grundlagen der Technischen Wissenschaften
- Institut für Mineralogie und Petrographie
- Institut für Sprachen und Literaturen