ORBIS TERRARUM Band 1 Das Kriegskind

Roman

Peter Steiner


Orbis Terrarum Das Kriegskind

Erscheinungsdatum: September 2019
Hardcover mit Schutzumschlag, 336 Seiten
Preis: € 23,90
ISBN 978-3-902866-80-6


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Pressestimmen

Es mag das Balancieren auf dem messerscharfen Grat zwischen ­Fakten und Vision sein, aus dem Steiners Prosa ihre beinahe unglaubliche ­Dynamik gewinnt, die einen als Leser in ihren Bann zieht.

Kurt A. Schantl, Würdigungspreis für Literatur Niederösterreich

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Das Buch ist bedeutende Prosa, die den Leser fesselt, psychologisch überzeugend und zum Nachdenken anregend. Der 1. Band endet mit dem Jahr 1955, dem Abzug der russischen Besatzung aus Österreich. Empfehlenswert.

Peter Vodosek, Bibliothekarische Dienste

Selbstbewusste Dichter nennen ihr Opus Magnum oft mit dem Gestus eines Papstes „Orbis Terrarum“, was soviel wie die ganze Welt bedeutet. Das ist ja die geheime Aufgabe jedes Schriftstellers, dass er seine ganze Welt aufschreibt und dem Publikum zur Verfügung stellt. Bei Peter Steiner kommt freilich eine Welt-Spezialität hinzu, er ist im Laufe seines Lebens wirklich überall auf der Welt gewesen, als Geologe hat er dabei das Wesen der Welt erkundet, ihre Morphologie und ihre Substanz.

Helmuth Schönauer

Man kann daher teilhaben an schönsten Empfindungen und schrecklichsten Erfahrungen. Und gelegentlich, wenn Mädchenreiz blüht, fühlt man sich sogar an (die Erzählkunst von) Proust erinnert. Oder, wenn Schüsse fallen, an (die von) Pasternak.

Peter Jungwirth, Wiener Zeitung

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Wenige Monate vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs ändert der siebenjährige Karl vom Bühelstein – als Flüchtling wegen seines Namens von den Mitschülern einer Dorfschule in einem entlegenen Tiroler Bergtal gehänselt – seinen Namen in Veit Troyer. Der Bub ist freilich weit davon entfernt, die richtungsweisende Kraft dieser Spaltung seiner Person zu erkennen. Als Sohn überzeugter Nationalsozialisten wird er erst im Lauf der folgenden Jahre die Unumgänglichkeit der Trennung vom Gedankengut der Eltern erkennen, ohne die durch die Kriegs- und Nachkriegsereignisse ausgedünnten Familienbande, vor allem die Liebe zur Mutter, zu verlieren. Der vielfach auf eigenem Erleben fußende Roman, der den Zeitraum vom „Anschluss“ bis zum Abzug der Besatzungsmächte aus Österreich umfasst, zeichnet exemplarisch eine einzelne der Millionen im Weltgeschehen scheinbar unbedeutenden Familiengeschichten nach, die in ihrer Gesamtheit nicht weniger als den Bogen für Aufstieg und Fall des Dritten Reichs und seiner Verbrechen spannten. Mit großer Offenheit, eindringlich und bildreich erzählt, beleuchtet dieses Buch eine oft ängstlich umgangene Zeit in der jüngeren Geschichte Österreichs.

„Obwohl nicht alle vermissten Männer, Väter und Söhne, heimkehrten, waren die französischen Kriegsgefangenen dennoch alle nach Hause gefahren, viele Bäuerinnen wieder allein im Stall und auf dem Feld. Veit denkt vor allem an den einen Franzosen, der nach dem Endsieg oder Zusammenbruch auf dem Bretterstoß neben der Milchablieferstelle gesessen war, in Sichtweite des Kriegerdenkmals, und auf seiner Mundharmonika etwas spielte, in dem eine fremde Ferne, oder ferne Heimat, anklang, wie im Schrei der gerade eingetroffenen Schwalben, die wie im Rhythmus dazu den Kirchturm umkreisten. Immer wieder, sein ganzes Leben lang, würde er daran denken müssen, wie er das Ansinnen des Mannes, aus dessen Augen die Zuversicht auf ein neues Leben blitzte, mit ihm vor dem Kriegerdenkmal in den Frieden zu tanzen, erschrocken abgelehnt hatte und nach Hause gerannt war.“


Leseprobe


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