Mitten am Rand

Roman

Friedrich Hahn


Mitten am Rand

Erscheinungsdatum: September 2011
Hardcover mit Schutzumschlag, 176 Seiten
Preis: € 17,90
ISBN 978-3-902811-18-9


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Pressestimmen

Auch diesmal wählt Friedrich Hahn (Jahrgang 1952) einen Protogonisten, der ein Einzelgänger ist. Gregor Spörk lebt ein Leben, „das nicht er lebt. Sondern das ihn lebt.“ Hahns Sprache ist klar, scharf. Meist wählt er kurze, sehr präzise Sätze, die genau zu einem Typen Namens Gregor Spörk passen.

Emily Walton, Literaturhaus Wien

weitere ... 

Dass Hahn weiß, wie man Geschichten schreibt, also wie man die Wirklichkeit nicht abschreibt, sondern widerspiegelt, sei hier erwähnt. ... Ein Sprachwerker eben, ein Performer auch, ein Bildender ebenfalls. Gelungene Mischung!

Horst Steinfelt, Buchkultur

Friedrich Hahn erzählt in einer ganz eigenen, nüchtern poetischen Sprache, in der sich Avantgarde mit Normalität verbindet. Absolute Leseempfehlung.

Sabine M. Gruber, Podium

Hahn ist eine der wichtigsten Stimmen der österreichischen Gegenwartsliteratur, auch Mitten am Rand ist wieder Beleg dafür.

Martin A. Hainz, fixpoetry_feuilleton

Soll der Name Gregor an Gregor Samsa aus der Verwandlung Franz Kafkas erinnern? Jedenfalls hätte Kafka die Hauptfigur nicht besser zwischen Traum und Wirklichkeit ansiedeln können. Aber wir wären bei Kafka als Autor auf viel weniger Humor mit Herz und latente Gedankengänge gestoßen, hätten uns nicht so amüsieren können. Friedrich Hahn spiegelt uns die Person Gregors in seiner Umorientierungsphase und lässt statt unauskömmlicher Bedingtheit, Traurigkeit oder Fadesse Ironie aufkommen. Wer nur zurückblickt, ist selber Schuld. Das Leben ist kein harter Knochen, bei Hahn auch sprachlich nicht. Fazit: nach seinem Roman "Von allem Ende an" ein weiteres gelungenes, skurril-feinsinniges Werk! Gratulation!

Eva Riebler, etcetera

Friedrich Hahn erzählt von einer formidablen Krise eines Mannes, der sowohl familiär als auch künstlerisch an den Rand geraten ist.

Helmuth Schönauer, biblio

In Hahns Texten betreten wir die Minenfelder des gängigen Sprachlebens und des prekären Zusammenlebens, die brüchigen Bretter einer Beziehungsbühne, mal eingefangen von flapsigen Sagern, von Dialekt-Bruchstücken, dann wieder aufgehoben im Artifiziellen der Lyrik. Hahn ha(h)ntiert mit Sprech- Versatzstücken in unterschiedlichen Kontexten. Allerha(h)nd Gedanken reissen ab, verlieren sich in den abgebrochen Zeilen, tauchen in mutierten Verständnisbahnen wieder neu auf. Tagtägliches bricht ein, Altbekanntes und Monotones konterkariert das Preziöse. So muss also auch so etwas Schwammiges wie Pop zwischen Schönheit und Stammeln liegen – also z.B. zwischen Robert Walser und Jean-Luc Godard ...

Josef Schweikhardt, Podium

Gregor beginnt Beziehungen, die ins Nichts führen, lässt sich treiben, malt, sinniert über sein Dasein – die Figur erscheint dem Leser gleichzeitig ungemein vertraut und völlig ungreifbar. In diesem Spannungsfeld von Nähe und Distanz liegt die Stärke des Romans.

Tiroler Tageszeitung

Friedrich Hahn bedient sich einer Sprache, die keine großen Sprünge zulässt, sie bleibt in ihrer Kargheit auf dem Boden der Verhältnisse, liefert Sachverhalte und beschränkt sich auf das Notwendige. Das macht ein rätselhaftes Leben nicht vorschnell dingfest.

Anton Thuswalder, Salzburger Nachrichten, Buchtipp im Oktober

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Gregor Spörk ist Maler. Bis jetzt hat er ganz gut vom Verkauf seiner Bilder leben können. Bis seine Frau die Scheidung will. Spörk verliert Haus und existenzielle Basis. In einem Campingbus begibt er sich auf die Suche nach einer vorläufigen Bleibe. Seinen Bekannten geht es hinter den scheinbar intakten Fassaden um nichts besser. Als Avantgardist des Mangels lernt er mit Knappheit und Unsicherheit zu leben. Und seine prekäre Situation als Herausforderung zu begreifen. Olga, eine Fernsehredakteurin aus Hamburg, die ihm buchstäblich auf der grünen Wiese über den Weg läuft, bringt den mittellosen Maler im Wohnmobil groß heraus. Der "Maler zwischen dem Zwischen und Zwischen" gelangt als Medienstar zu Ansehen. Und Geld. Bis er nicht mehr der arme Künstler ist.

"Olga hatte an alles gedacht. Alles war geregelt. Der Katalog war im Druck. Die Einladungen, die Plakate bereits fertig. Schill hatte einen Links-rechts-Verlauf von Schwarz nach Weiß kreiert. Lange hatten sie über den Titel diskutiert, Olga, Schill und Gregor. Olga hatte schließlich das Wort "Passagen" ins Spiel gebracht. Gregor gefiel es auf Anhieb. Und Schill machte daraus "Passagenbilder – Neue Malerei". Klingt gut: "Passagenbilder – Neue Malerei", war auch Olga spontan begeistert: klingt irgendwie bedeutend. Wenn Gregor etwas mit seinen Bildern nicht produzieren wollte: dann Bedeutung. Aber egal."

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