Licht durch unsere Gitter

Erzählungen

Simon Chkheidze


Licht durch unsere Gitter

Erscheinungsdatum: Februar 2026
Hardcover mit Schutzumschlag, ca. 120 Seiten
Preis: ca. € 21,00
ISBN 978-3-903539-62-4


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Pressestimmen

Die Seltsamkeit haust in diesen unkonventionellen, die Neugier weckenden Texten, die von jähem Verlust, plötzlichem Verschwinden, unergründlicher Sehnsucht und gehörig skurrilen und herzbewegenden Vorfällen zeugen.

Evelyn Bubich, Literaturhaus Wien

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Obwohl wir von Freiheit umgeben sind, bleibt sie unerreichbar – wie ein flüchtiges Licht, das durch unsere Gitter scheint. Licht durch unsere Gitter vereint vierzehn Miniaturen, die verschiedene Erscheinungsformen des Lichts beleuchten: Irrlicht, Zwielicht, Rampen­licht, Blitzlicht und Warnlicht. Im Zentrum steht die menschliche Existenz zwischen Identitätssuche und Desorientierung, Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit, Leben und Tod, Freiheit und Gefangenschaft. In einer Mischung aus Satire, experimenteller Erzählweise und surreal-grotesker Symbolik hinterfragt Simon Chkheidze gesellschaftliche Tabus und schafft ein Bewusstsein für das fragile Konstrukt von Freiheit. Durch Sprach- und Stilexperimente werden gewohnte Erzählmuster aufgebrochen. In die Dunkelheit bricht das Licht – Augenblicke der Sichtbarkeit, Erkenntnis und poetischen Schönheit.

„Die geschorene Wiese kitzelt die kahlen Füße. Der Wind beschwingt den Seidenrock. Sie stellt die Staffelei auf und grundiert die Leinwand. Warme Handflächen ­streicheln ihren runden Bauch. Klopf Klopf.
Zart tunkt sie den Pinsel in die Farbe. Der erste Strich ist geschafft.
Kleine Tupfer mischen sich mit gleitenden Linien. Enten und Schildkröten treiben im Teich. Auf Seerosen ruhen Frösche.
Ein Baum erblüht. Im Schatten sitzen ein kleiner Junge und seine Mutter, die sich ­liebevoll anschauen. Sie streichelt sein braun gelocktes Haar, er lächelt aus tiefster Freude. Rot-weiß tröpfelt sein Hemd.
Der Pinsel taucht in den Himmel. Durch die gläsernen Wolken fließt Licht. Im Kinder­wagen schreit ein Mädchen geblendet auf. Laute und Töne verschmelzen. Ein helles Kopftuch weht der Mutter vom kahlen Kopf.
Der Pinsel färbt sich grün. Eine Wiese, gefüllt mit Amarillys, Hibiscus, Wandelröschen und Seidenpflanzen umschließt die kleine Familie. Auf den Ästen tummeln sich konturlose Spatzen, die von weitem einem braunweißen Fleck gleichen. Über schimmernden Wegen schweben schemenhafte Gestalten. Silberne Schleifen flattern an ihren Hüten.“


Leseprobe

 



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