Beifuß-Ambrosie,
  Traubenkraut, Ragweed

Ambrosia artemisiifolia


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Herkunft: Nord-Amerika, mit Saatgut und Vogelfutter eingeschleppt; in Europa seit der 2. Hälfte des 19. Jh`s, Einzelangaben (aus Gärten) in Tirol seit Beginn des 20. Jh`s


Vorkommen: gestörte Stellen mit offenem Boden: im Besonderen Deponien, Lagerplätze, Privatgärten, Straßen- und Bahnränder, Baustellen und land- wirtschaftliche Flächen
Die Art ist tolerant gegenüber Trockenheit.


Ausbreitung: Samen, Mensch, Verkehr, Materialtransporte, Kompost, Vogelfütterungen, Landwirtschaft

Blütenstände der Beifuß-Ambrosie zu Blühbeginn

Die einjährige Pflanze bildet Samen in großer Zahl (ca. 30.000 bis 60.000), die zudem ein bis 40 Jahre keimfähig bleibendes Samenreservoir (Samenbank) im Boden aufbauen. Einzelne, zur Fruchtbildung gelangte Pflanzen, können somit Auslöser für immer wiederkehrende Populationen sein. Die Art ist gut schnittverträglich.

Problematik:
Die hochallergenen Pollen der Beifuß-Ambrosie können schwerwiegend verlaufende Allergien (Heuschnupfen) hervorrufen, oft mit Asthma als Folgeerscheinung. Bei manchen Menschen tritt bei Berührung der Pflanzen außerdem eine Hautreaktion (Kontaktdermatitis) auf. Die Betroffenen berichten von geröteten, geschwollenen und juckenden Hautbereichen.
In Äckern kann sich die Beifuß-Ambrosie zu einem hartnäckigen Unkraut entwickeln.

Merkmale
verschiedene Blätter der Beifuß-Ambrosie

Blätter der Beifuß-Ambrosie

Bei der Beifuß-Ambrosie sitzen die Blätter im unteren Bereich des Stängels gegenständig.g

Blätter im unteren Stängelbereich paarweise gegenüber stehend (gegenständig)

Ambrosia artemisiifolia, Jungpflanzen am Straßenrand

Jungpflanzen verschiedener Größe am Straßenrand

Beifuß-Ambrosie am Straßenrand

Dichter Bestand blühfähiger Pflanzen am Straßenrand

Ambosia artemisiifolia, blühende Pflanzen
Ambrosia artemisiifolia, fruchtende Pflanze

Blühende (links) und fruchtende Ambrosia

Management

Die Ausbreitung der Art erfolgt über die Früchte, in den meisten Fällen über die Verbringung von samenhaltigem Bodenmaterial, Mäh- und Kehrgeräten, landwirtschaftlichen Maschinen und verunreinigtem Vogelfutter. Geräte müssen daher mit besonderer Sorgfalt vor Ort gereinigt werden, um eine weitere Verschleppung zu verhindern. ACHTUNG: Die Früchte bleiben bis zu 40 Jahre lang keimfähig!

Eine Entfernung von Initialen ist besonders wichtig. Dies geschieht am Besten durch Jäten vor der Blütezeit. Die Pflanzen werden mitsamt der Wurzel ausgerissen.
Handschuhe tragen!
Blühende Pflanzen entsprechend vorsichtig (Handschuhe, Atemschutz, Schutzbrille) handhaben.
Personen mit Atemwegsbeschwerden und bekannten Allergien müssen blühende Pflanzen meiden.

Mähen reicht nicht aus,um etablierte Bestände erfolgreich zu entfernen. Die Beifuß-Ambrosie ist gut schnittverträglich und das Abschneiden führt zu bodennahen Verzweigungen, die bei nachfolgenden Schnitten oft nicht mehr bzw. nur mehr teilweise erreicht werden. Durch die Mahd wird die Pollenbildung reduziert, ebenso die Samenbildung, aber nicht vollständig.
Wird Mähen trotzdem als Managementmaßnahme eingesetzt, so ist der erste Schnittzeitpunkt möglichst knapp vor Blühbeginn zu wählen (in Tirol derzeit ca. ab der 1. Augustwoche). Danach ist im 3-wöchigen Rhythmus zu mähen.

Materialentsorgung
  • Samenfreies Material kann kompostiert werden.
  • Samenhältiges Material (Pflanzen mit reifenden oder reifen Früchten mit/ohne Bodenmaterial) muss einer thermischen Hygienisierung unterzogen werden. Die Mindestanforderung ist eine Heißkompostierung. Herkömmliche Kompostierung ist dafür nicht geeignet. Die betroffenen Flächen müssen jährlich nachkontrolliert werden.
  • Abgetragenes Bodenmaterial darf nicht wieder verwendet werden und muss fachgerecht deponiert werden (siehe dazu Neophytenbroschüre / Homepage).

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