Die Preisträger*innen für den European Award for Ecological Gardening 2023, Kategorie 3

Im Bild (vlnr.) Matthias Karadar (Natur im Garten Tirol), Wolfgang Sobotka  (Präsident Natur im Garten International), Ramona Roach, Sabine Sladky Meraner, Maria Holoubek (Botanischer Garten Innsbruck), Christa Lackner (Geschäftsführerin von Natur im Garten), Renè Zuntobel (Naturschutzlandesrat für Tirol), Michael Hofstetter (Land NÖ),  Karl Ploberger (Natur im Garten)

Euro­pean Award for Eco­lo­gi­cal Gar­de­ning 2023

Der Sonderpreis des Landes Tirol geht an die Ausstellung „Ordentlich schlampig – Lebensraum für Tiere und Pflanzen“.

Über kreative Gestaltung und attraktive Bepflanzung vermittelt die Ausstellung des Botanischen Gartens leicht verständlich Fachwissen zur heimischen Flora und Fauna.

Wir gratulieren ganz herzlich!

Zertifikat European Award for Ecological Gardening

Lebensraumzerstörung, intensive Landwirtschaft, Bodenversiegelung, Klimawandel u.v.m. machen unseren heimischen Pflanzen und Tieren das Leben schwer. Innerhalb weniger Jahrzehnte sind beispielsweise sowohl die Insektenvielfalt als auch die Insektenmasse stark gesunken. Dies hat Auswirkungen auf das ökologische Gleichgewicht und die Nahrungsketten. So finden z. B. Vögel immer weniger Insekten zur Aufzucht der Jungen, Wildbienen und andere Bestäuber weniger Nektar und Pollen als Nahrung für sich und ihre Nachkommen.
Weitere Informationen zum European Award for Ecological Gardening finden sie hier.

Im Großen Saal des Landhauses in Innsbruck wurde gestern zum fünften Mal der „European Award for Ecological Gardening“ vergeben. Präsident Wolfgang Sobotka überreichte gemeinsam mit Naturschutzlandesrat René Zumtobel und Christa Lackner, Geschäftsführerin von „Natur im Garten“ die Auszeichnungen. Dabei wurde die Bedeutung ökologischer Garten- und Grünraumgestaltung und deren naturnahe Pflege als bedeutende Maßnahme für den Klimaschutz und den Erhalt der Artenvielfalt in Siedlungsräumen unterstrichen: „Der ökologische Gedanke der eingereichten Projekte zeigt, wie Natur- und Umweltschutz direkt vor der eigenen Haustüre gesichert und gefördert werden können.“

72 Einreichungen aus zehn Nationen untermauern die Bedeutung des „European Award for Ecological Gardening“. „Die fünfte Auflage der Verleihung eines europäischen Awards zeigte ein weiteres Mal die breite und innovative Vielfalt an Einreichungen aus vielen europäischen Ländern. Der ökologische Gedanke für unsere Gärten und Grünflächen gewinnt damit international weiter an Bedeutung“, betont Wolfgang Sobotka, Präsident der „European Garden Association – Natur im Garten International“.

Landesrat René Zumtobel: „Ob Straße, Wohnsiedlung oder Gewerbegebiet – unser hoher Lebensstandard hat zur Folge, dass es viele versiegelte Flächen und immer weniger naturbelassene Böden gibt. Umso wichtiger ist es, dass wir achtsam mit unseren heimischen Pflanzen und Tieren umgehen, sie schützen und erhalten. Auch in Tirol steigt das Interesse an naturnahem Gärtnern – auch dank ,Natur im Garten‘ – seit Jahren kontinuierlich.“

„Gärten und Grünräume sind Orte der Ruhe und Erholung für Körper, Geist und Seele und gewinnen als Naherholungszonen an Bedeutung. In Zeiten von Klimawandel und dem Verlust der Artenvielfalt ist es daher umso wichtiger, nachhaltige Projekte mit Vorbildcharakter vor den Vorhang zu holen, die ökologische, soziale und gesundheitliche Aspekte verbinden“, informiert Christa Lackner, Geschäftsführerin von „Natur im Garten“.

Sieger in 3 Kategorien gekürt

Eine internationale Jury, geleitet von Bio-Gärtner Karl Ploberger, wählte in den vergangenen Wochen die Siegerprojekte aus:

Der Sieg in der Kategorie „Klimafitte kommunale Grünflächen“ erreichte die Stadtgemeinde Baden für das Projekt „Gartenstadt Baden – Ökologie trifft Welterbe“. Als Siegerprojekt der Kategorie „Lernen im Garten – Naturerlebnisgärten in Kindergärten, Schulen & Bildungseinrichtungen“ wurde der „Klimaatspeelplaats“ der VBS Sint-Paulus in Kortrijk aus Belgien auserkoren. In der Kategorie „Gärten für Besucherinnen und Besucher mit dem Schwerpunkt der Sensibilisierung von Menschen für mehr Biodiversität und ökologisches Gärtnern“ wurde das deutsche Projekt „Der erste Berliner Piko-Park: mitmachen, erleben, genießen“ mit dem European Award for Ecological Gardening 2023 ausgezeichnet.

Der European Award for Ecological Gardening 2023

Mit dem European Award for Ecological Gardening 2023 werden herausragende, realisierte, qualitativ hochwertige Projekte und Leistungen in drei Kategorien prämiert, die das ökologische Gärtnern zur Grundlage haben. Gesucht werden innovative wie nachhaltige Projekte mit Vorbildcharakter, die naturnah gestaltet sind, ökologisch gepflegt werden, und auch soziale und wirtschaftliche Aspekte einbinden können. Die Teilnahme stand allen frei. Besonders angesprochen waren Gärtnerinnen und Gärtner, Planungsbüros, Gemeinden & Kommunen, Bildungseinrichtungen, Forschungseinrichtungen, Initiativen und Vereine aus allen europäischen Nationen.

„Natur im Garten“, vertreten durch das Land Niederösterreich und dem Verein „European Garden Association - Natur im Garten International“, der „Natur im Garten“ GmbH sowie der „Natur im Garten“ Service GmbH verleihen diesen Preis zur Anerkennung herausragender ökologischer gärtnerischer Leistungen. Die europaweite Auszeichnung erfolgt durch eine internationale Fachjury. Die Jury wählt pro Kategorie ein Gewinnerprojekt aus.

Die Preisverleihung war eingebettet in ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm, das Austausch und Diskussion internationaler Trends, Aktionen und Visionen rund um das Thema Garten zum Ziel hatte.

 

Lassen Sie sich von der Ausstellung „Ordentlich schlampig – Lebensraum für Tiere und Pflanzen“ inspirieren, wie Sie wertvolle Lebensräume in ihrem Umfeld schaffen können. Wir zeigen Ihnen einfache und optisch ansprechende Maßnahmen, die Sie sofort umsetzen können, um so einen Beitrag für ein anderes Morgen zu leisten und Vielfalt in ihren Garten zu bringen.

Zudem finden Sie viele spannende Informationen über das faszinierende Zusammenspiel von Pflanzen und Tieren. Staunen und Überraschungen garantiert!

Der Begriff „Ordentlich schlampig“ spricht den zurzeit ausgeprägten Ordnungseifer bei der Pflege von Privatgärten und öffentlichen Grünflächen an. Wöchentlich bodennah gemähte Rasenflächen, penibel getrimmte Rasenkanten oder sauber gefegte Beete sind nur einige Beispiele.

Doch gerade im hohen Gras entlang eines Zaunes oder im Unterwuchs der Hecke errichten z. B. Ackerhummeln ihren Sommerstaat, Kröten und Molche finden hier Schutz vor Hitze, Heuschrecken, Käfer und viele andere Tiere einen Unterschlupf.

Mit dem Schild „Ordentlich schlampig – Lebensraum für Tiere und Pflanzen“ können diese wertvollen Flächen ausgewiesen werden. Es ist ein Zeichen dafür, dass dies keine ungepflegten „Gstettn“ sind, sondern wertvolle Lebensräume.

Wollen sie das Schild „Ordentlich schlampig“ auch in ihrem Garten als sichtbares Zeichen für gelebten Naturschutz anbringen?

Gegen einen Unkostenbeitrag kann dieses im Botanischen Garten erworben werden.

Botanischer Garten Innsbruck
Institut für Botanik / Universität Innsbruck

 

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