Einrichtungen

Restaurierungswerkstatt des Instituts für Archäologien

 


Das Institut für Archäologien der Universität Innsbruck verfügt seit 1955 über einen eigenen Bereich zur Konservierung und Restaurierung von archäologischen Bodenfunden, der auch in der Lehre eingebunden ist (theoretische und praktische Lehrveranstaltungen im BA-Curriculum; Betreuung von Studierenden bei der Materialbearbeitung). Die Vielfalt des Fundbestandes des Instituts für Archäologien bietet in dieser Hinsicht faszinierende Perspektiven: Jungsteinzeitliche und eisenzeitliche Funde aus dem inneralpinen Gebiet, bronzezeitliche Funde aus Siedlungen und Kupferabbaurevieren, Alltagsgegenstände und Opfergaben der Römerzeit aus Nord- und Osttirol, diverse Grabbeigaben süditalischer Forschungsgrabungen in Apulien bis hin zu Originalen und Gipsabgüssen des Archäologischen Museums decken zeitlich und räumlich ein großes Spektrum materieller Hinterlassenschaften vergangener Kulturen ab. Vielfältig ist damit auch die Bandbreite der unterschiedlichen Materialkategorien, die die Restaurierung und Konservierung immer wieder vor neue Herausforderungen stellt: Bronze, Zinn, Eisen, Silber, Gold, Bernstein, Gips, Glas, Bein, mineralisierte Organik (Textil, Holz, Leder) erfordern spezielle konservatorische Maßnahmen, die nicht zuletzt auch für ihre Erhaltung und Sichtbarmachung in Ausstellungen gelten. Schließlich eröffnet die Arbeit an den Funden weitreichende archäometrische Möglichkeiten für interdisziplinäre Projekte und Kooperationen, objekt- und materialspezifische Konservierungs- aber auch Dokumentationsverfahren zu erproben und durchzuführen. Die Arbeit in den Werkstätten dient nicht nur dem Objekterhalt, sondern ist vielmehr eine „forensische“ Spurenidentifizierung und stellt damit einen wichtigen Angelpunkt zur Entwicklung von Forschungsfragen zwischen den archäologischen Fachbereichen innerhalb des Instituts und den naturwissenschaftlichen Disziplinen dar.
Text: Ulrike Töchterle, Barbara Welte, Verena Heisters



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