Projekte und Forschung

Projektleiter: Mag. Dr. Michael Unterwurzacher

Die historische Verwendung von Sterzinger Marmor
Ein interdisziplinäres Projekt zwischen Landes-geschichte und Kulturgeologie

 

Mit Marmor verbindet sich seit alters her der Begriff eines edlen Werkstoffes. Aber auch als Rohstoff für die Herstellung von reinem Brennkalk war er über Jahrhunderte von großer Bedeutung. Kulturhistorisch ist Marmor in erster Linie als Werkstein, Dekor- und vor allem als Bildhauermaterial von Bedeutung. In Mitteleuropa waren und sind die Marmore aus Carrara und Laas wohl die bekanntesten. Sie werden seit der Antike bis in die heutige Zeit abgebaut. Ein gesicherter Nachweis von Sterzinger Marmor als römerzeitlicher Baustein existiert hingegen nicht, obwohl die geologischen Marmorlinsen für einen Abbau günstig relativ nahe am Talboden liegen.


Ziel des Projektes ist es, umfangreiche Daten über den Sterzinger Marmor und Artefakte welche aus diesem Marmor gefertigt wurden zu erheben. Schwerpunkt ist es, einen Nachweis zu finden, ob und in welchem Umfang Sterzinger Marmor bereits römerzeitlich Verwendung gefunden hat. In Zusammenarbeit mit einem Historiker bzw. Archäologen wird zusätzlich die Verwendung des Sterzinger Marmors im Mittelalter bis hin zur Gegenwart dokumentiert.
Weiters wird eine umfangreiche Dokumentation der Marmorobjekte durch einen (Hobby)Fotographen erfolgen, der dann - soweit die Eigentümer der Objekte zustimmen - diese Objekte über die Online-Datenbank ubi-erat-lupa verfügbar macht.

Durch die naturwissenschaftlichen und historischen Untersuchung der römerzeitlichen Verwendung von Sterzinger Marmor können neue Erkenntnisse über die frühen Handelsbeziehungen des östlichen Südtirols, von Sterzing über Brixen bzw. den Brenner, das Dolomitengebiet bis hin nach Osttirol, Kärnten und den venezianischen Raum gewonnen werden.


Neben der Erforschung von Verbreitung und Verwendung des Sterzinger Marmors besteht durch dieses Projekt weiters die Möglichkeit historische Quellen zu sichten und historische Dokumente zu frühgeschichtlichen, römerzeitlichen und mittelalterlichen Funden im Raum Südtirol zusammenzutragen. Aber auch die neuzeitliche Verwendung des Materials wird dokumentiert werden.

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